Kapitel 10

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P.o.V Chiara

Manche Mädchen kamen sich in einem Kaufhaus vor wie in einem Wunderland, andere liebten es zu reiten.
Tja, ich fand keinen besseren Ort, als eine gut ausgestattete Werkstatt oder einen Elektrotechnikladen.
Schon allein der Geruch war einfach herrlich. Nur zu überbieten von frischem Heu, Bücherseiten und gutem Holz.
Ich drehte mich einmal um meine eigene Achse. Ein paar Sachen könnte ich mit der Kreditkarte von Hydra bezahlen, das würde denen nicht auffallen.
Generell, wenn jemand nachschaute war das nicht komisch, eine Bohrmaschine zu kaufen, wenn man gerade erst neu eingezogen war.
Also, als erstes holte ich hier ein paar Basis-Sachen und dann in einem anderen Laden, die wirklich wichtigen Sachen.
Vielleicht schaffte ich es ja in Tonys Werkstatt ein zu brechen, um an das wirklich gute Zeugs ran zu kommen. Wenn ich erst mal sein System gehackt hatte, dann konnte das ja nicht mehr so schwer sein.
In Gedanken vertieft lief ich durch den überraschend großen Laden und schmiss dabei immer mal wieder ein paar Sachen in meinen Wagen.
Dabei summte ich entspannt bei ein paar Liedern mit, auch wenn ich am liebsten dazu getanzt hätte.
Aber wie immer ging das nicht, wegen der Auffälligkeit.
In der Schule würde sich das ändern, dort war es relativ scheißegal, wenn man mich als das vorlaute Mädchen kannte. Jedoch würde das sicher nicht SO schnell passieren.
Leider wurde meine gute Stimmung von einem Verkäufer kaputt gemacht, der mir eine Frikadelle ans Bein labern wollte.
Eine Sache, wo man in Baumärkten meistens mehr Glück hatte, weil dort gefühlt kein Verkäufer*in rum eierte.
Der Verkäufer war einer der übelsten Sorte, der mir die ganze Zeit den Markita Akkubohrer in rosa andrehen wollte. Ich meine in welchem Jahrhundert leben wir hier? Nur weil er das Klischee eines nervigen Schuhverkäufers auslebte, musste er nicht gleich meinen, ich wäre ein klischeehaftes Mädchen!
Generell sah ich das gar nicht ein, warum Frauen unbedingt immer pink tragen mussten oder für den Haushalt da waren.
Männer konnten das alles genauso gut machen. Leider war das ganze in Amerika nicht wirklich weit fortgeschritten, aber Biden versuchte ja wirklich die Situation zu verbessern.
Nachdem ich den Verkäufer an der Kasse endlich los geworden war, bezahlte ich dort, wobei ich so tat als würde ich mit Fite telefonieren.
Hiermit erschuf ich also unser erstes Alibi.
Danach entschuldigte ich mich bei dem Kassierer:,, Das war mein Vater, der isst gerade was draußen. Ich sollte für die Renovierung unser neuen Wohnung etwas besorgen, er will das nämlich selber machen. Aber wir ziehen sowieso erst nächste Woche ein."
Der Kassierer nickte und schenkte mir ein knappes Lächeln, bevor er schon das Ersatzteil einer Waschmaschine, von der Person hinter mir berechnete.
Perfekt, das hatte gut geklappt. Pfeifend lud ich die meisten Sachen in den Rucksack. Der Rest landete in einer Pappverpackung, die noch leer stand.
Drei weitere Elektroläden und zwei Baummärkte später mache ich mich zufrieden auf den Rückweg.
Dabei versuchte ich wieder einen anderen Weg zu nehmen, um nicht weiter auf zu fallen.
Mittlerweile hatte ich einiges eingekauft und war eindeutig bereit, die nächsten Tage in dem einsturzgefährdeten Haus zu arbeiten.
Ich liebte es mich in in irgendwelche Projekte zu vertiefen, wobei ich alles um mich herum vergessen konnte.
Dabei war es der pure Hass, wenn irgendwas fehlte oder jemand meinte, mich unterbrechen zu können.
Das ging gar nicht!
Mit wippenden Haaren und den dringenden Bedürfnis jetzt aber wirklich ein paar Tanzschritte zu vollführen, schlich ich mich ins Gebäude hinter den Absperrungen hindurch.
Mein echter Glücksgriff war eine Schalldichte Platte gewesen, von denen noch mehrere Reststücke übrig gewesen waren.
Das bedeutete ich konnte gleich völlig entspannt meine Kopfhörer des IPods in die Ohren stöpseln und beginnen.

Gute 5 Stunden später:

Leise summend lotete ich die beiden Richtungen zusammen und warf einen kurzen Blick zum Laptop, was an einer großen Batterie angeschlossen war. Immer noch am updaten, so lange konnte ich noch basteln.

When the days are cold
And the cards all fold
And the saints we see
Are all made of gold

When your dreams all fail
And the ones we hail
Are the worst of all
And the blood's

I wanna hide the truth
I wanna shelter you
But with the beast inside
There's nowhere we can hide

No matter what we breed
We still are made of greed
This is my kingdom come
This is my kingdom come

When you feel my heat
Look into my eyes
It's where my demons hide
It's where my demons hide
Don't get too close
It's dark inside
It's where my demons hide
It's where my demons hide

At the curtain's call
It's the last of all
When the lights fade out
All the sinners crawl

So they dug your grave
And the masquerade
Will come calling out
At the mess you made

Don't wanna let you down
But I am hell bound
Though this is all for you
Don't wanna hide the truth

No matter what we breed
We still are made of greed
This is my kingdom come
This is my kingdom come

When you feel my heat
Look into my eyes
It's where my demons hide
It's where my demons hide
Don't get too close
It's dark inside
It's where my demons hide
It's where my demons hide

They say it's what you make
I say it's up to fate
It's woven in my soul
I need to let you go

Your eyes, they shine so bright
I wanna save that light
I can't escape this now
Unless you show me how

When you feel my heat
Look into my eyes
It's where my demons hide
It's where my demons hide
Don't get too close
It's dark inside
It's where my demons hide
It's where my demons hide

Am Ende des Liedes wischte ich mir dezent über die Augen. Einsamkeit hatte mir noch nie was ausgemacht, aber plötzlich würde ich emotional.
Steckte in mir auch ein Biest?
Ja gut, was für eine Frage, natürlich war ich ein Biest. Zwar hatte ich immer darauf geachtet, keinen zu verletzten, aber trotzdem immer für ein Kampf trainiert.

Stark ist nicht starkWhere stories live. Discover now