kapitel 87

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POV Yumi
"Ughh" mein Kopf bringt mich um. Meine Sicht ist total verschwommen und mein Kopf brummt.
Wo bin ich? Mein Orientierungssinn hat sich verabschiedet. Schwummerig erkenne ich ein Fenster mit halb herunter gelassenen Jalousien und als ich mich umdrehen möchte, spüre ich wie etwas schweres auf meinem Bauch liegt. Panik kommt in mir auf als sich etwas in meinem Bauch tut und mich Übelkeit ohne Vorwarnung überrollt. Erst jetzt realisiere ich, dass ich in einem mir unbekannten Raum bin und das was mir so auf den Bauch drückt ein Arm ist.
Geschockt wende ich meinen Kopf zur Seite um die Person neben mir zu identifizieren und so langsam kommen die nebeligen Erinnerungen vom vorigen Abend zurück in meinen Kopf. Doch die Erleichterung Luke neben mir liegen zu haben wird von der Übelkeit die sich immer mehr bemerkbar macht übertönt. Mit viel Mühe schiebe ich Lukes Arm der um meinen Oberkörper gelegt so viel Gewicht auf meinen Bauch ausübt von mir, was nur mit einem müden Murren erwiedert wird.
Vorsichtig setze ich mich aufrecht hin und kneife meine Augen zusammen als alles um mich herum zu verswimmen beginnt.
Alkohol ist zwar ein echter Freund wenn es darum geht offen zu Reden und unangenehme Themen bei Gesprächsbedarf zu erklären, doch spätestens am nächsten Morgen fällt er dir in den Rücken..
Den Raum nach etwas Trinkbarem durchsuchend finde ich neben mir eine Flasche Wasser stehen. Die gefühlte Sahara in meinem Hals auslöschend nehme ich ein paar große Schlücke und geniese es wie die Flüssigkeit meinen ausgetrockneten Rachen hinunter fließt. Noch immer mit ungutem Gefühl im Magen ziehe ich die Bettdecke etwas höher, doch stocke. Geschockt hebe ich gleich darauf die Decke und lasse sie genauso schnell wieder fallen.
Warum bin ich nackt?! Was ist heute Nacht bitte passiert? Ich kann mich ab dem Moment wo wir uns von Ryan und Caleb verabschiedet und die Bar verlassen haben an nichts mehr erinnern. Ich habe ein totales Blackout..
Erneut scannen meine Augen den Raum nur diesmal hecktisch auf der Suche nach etwas zum anziehen. Und ich werde glücklicherweise auch fündig. Zerstreut in der Nähe der Tür des kleinen Raumes liegen meine Klamotten, genauso wie die von Luke..
Schnell. Zu schnell raffe ich mich auf und stocke kurz als sich alles kurz zu drehen beginnt. Wacklig tapse ich zu der Unordnung an Pullovern und Hosen und hebe Lukes Hoodie auf, welcher von allem vermutlich das meiste verdecken würde.  Als ich mir den Pullover gerade überstreifen will, höre ich ein verschlafenes Lachen und spüre wie mir sofort die Röte in die Wangen schießt.
Mich beobachtend liegt Luke im Bett und scheint es sehr amüsant zu finden, wie überfordert ich bin. Zu Boden blickend und keinerlei Worte herausbringend ziehe ich den Pullover so herunter, dass ich nicht völlig entblößt im Raum stehe.
"Es gibt nichts was ich noch nicht gesehen habe, kein Grund sich zu schämen" murmelt Luke mit einem Lächeln, gefolgt von einem müden Gähnen. Wie angewurzelt stehe ich da und weiß ehrlich gesagt nicht was ich jetzt tun soll, das ist gerade irgendwie total unangenehm. Vorallem durch die fehlenden Erinnerungen von letzter Nacht..
"Komm schon her" durchbricht Luke dann die Stille und breitet seine Arme aus. Zögernd gehe ich auf das Bett zu und werde Augenblicklich in seine Arme gezogen. Seine Wärme genießend vergrabe ich mein Gesicht in Lukes Brust um Augenkontakt zu vermeiden. "Wie geht es dir?" hakt er nach ein paar Sekunden nach, was ich nur mit einem Schulternzucken beantworte. "So viel Alkohol wie du gestern hintergekippt hast, sollte dein Kopf ziemlich am Arsch sein.. Was natürlich verständlich ist, du warst nach einer Zeit völlig Knock out" schmunzelt er. Als ich wieder nichts antworte, schiebt er mich etwas von sich um mir ins Gesicht zu sehen "Du hast dich mir förmlich an Hals geworfen sobald wir
hier waren" grinst er und man merkt schon wie er das ganze minimal belustigend findet. "war ich so schlimm?" murmle ich was ihm ein Lachen entfahren lässt. "Schlimm nicht, du hast mir nur die Klamotten vom Leib gerissen.. worüber ich mich natürlich nicht beschweren kann" lacht er und ich schlage meine Hände vor mein Gesicht. "Ohh" bringe ich nur überfordert heraus und mein Kopf ist nicht im stande einen klaren Satz zu formulieren. "E-es tut mir leid" kriege ich gerade so heraus. Warme Hände legen sich um meine Handgelenke und bringen meine Hände weg von meinem Geischt. Ein warmes Lächeln ist mir gegenüber "Kein Grund sich zu entschuldigen" sagt Luke mit einem beruhigenden Ton in der Stimme und legt einen sanften Kuss an meine Stirn.
Mit noch immer glühenden Wangen versuche ich die Worte zu finden um zu erklären was in meinem Kopf gerade vorgeht. "Ich weiß wir haben gestern darüber geredet, aber das was in der letzten Zeit passiert ist-" "Schon gut Kleiner.." unterbricht mich Luke "Du musst dir darüber nicht den Kppf zerbrechen, jetzt hab ich dich ja wieder zurück" Ein erleichtertes Lächeln zieht sich über meine Lippen. Klar haben wir gestern über all die Geschenisse der letzten Monate geredet und vieles blieb ungesagt aber jetzt mit klarem Kopf darüber nachzudenken, kommt mir alles so viel komplizierter vor.
"Das klingt jetzt vielleicht komisch.." beginnt Luke zu reden und diesmal weicht er meinen Blicken aus "Ich habe Tag und Nacht nach dir gesucht.. ich konnte das erste mal seit den letzten Monaten ein Auge zumachen und beruhigt einschlafen."
Diese Worte lösen so eine tiefe Erleichterung in mir aus, dass mir Tränen in die Augen schießen und ich eng meine Arme um Luke schließe.
"H-habe ich etwas falsches gesagt?" bringt Luke geschockt hervor doch ich schüttle schnell den Kopf.
Er hat genau das richtige gesagt. Er hat mit diesen Worten die Ängste und Zweifel in mir zur Seite geschoben.
"Nein, es ist nur so.. Beruhigend? Ich hatte so Angst dass ihr mich vergesst und ohne mich mit eurem Lebem weitermacht" hauche ich gegen seinen Hals, die Tränen zurückdrängend und mein Schluchzen unterdrückend. "Niemals! Du bist ein Teil von uns. Ein Teil von mir. Ich könnte dich niemals vergessen" die Emotionen in Lukes Stimme machen es fast unmöglich meine Tränen zurückzuhalten. Schluchzend blicke ich durch einen dicken Tränenschleiher an Lukes Hals und stocke kurz. Seinen Hals und seine Brust entlang zeichnen sich überall dunkelrote fast schon lilane Flecken. So schnell verblasst mein Schluchzen und ich fahre die dunklen Stellen die seine Haut zieren mit einem Finger nach.
In meine Augen blickend, wischt Luke meine Tränen weg und legt mit einem Lächeln seinen Kopf schief  "Gefällt dir dein Werk?" verlegen presse ich meine Lippen zusammen und lasse meinen Blick erneut über seinen Oberkörper schweifen der dem Anschein nach von meinen Lippen kaum unberührt blieb.
"Ich hab doch gesagt du hast dich mir an den Hals geworfen" grinst Luke und legt seine Hand an meine Wange.
Langsam, mit Augen die mir in die tiefen meiner Seele blicken kommt er mir immer näher, bis ich seinen Atem nah an meinen Lippen spüre. Seine Lippen streichen sanft über die meinen als sein Mund Worte formt, die mir Gänsehaut über den ganzen Körper jagen.  "Jetzt sieht jeder dass ich allein deins bin" haucht er und kurz darauf schließt er den Abstand zwischen unseren Lippen und zieht mich in einen innigen Kuss.
Meine Augen schließend, geniese ich den Moment und lehne mich vollkommen seinen Berührungen entgegen. Seine sanfte Hand in meinem Nacken, die andere um meine Hüfte geschlungen, zieht er mich näher an sich heran. Langsam, nach Bestätigung suchend fahren seine Finger unter den Stoff meines Pullovers und ich lege meine Arme um Lukes Schultern.
Diese Nähe, diese Wärme, diese Geborgenheit, haben mir so gefehlt und ich verliere mich voll und ganz darin.
Ein plötzliches Klopfen an der Tür lässt mich aufschrecken und das genervte Seufzen von Luke hallt gegen meinen Hals. "Was" murrt er laut, doch widmed sich sofort wieder daran seine Lippen an meinen Hals zu legen.
Die Tür öffnet sich einen Spalt und ein mir bekanntes Gesicht streckt seinen Kopf herein.
"Stör ich?" grinst Toru und Luke durchbohrt ihn mit Todesblicken "Offensichtlich.. Was ist?" murrt Luke, was Toru recht wenig zu interessieren scheint. "Frühstück ist gleich fertig" sagt er nur und verlässt ohne ein weiteres Wort den Raum.
"Ugh, nie hat man seine Ruhe" knurrt Luke grimmig und ich fahre mit einem Lächeln durch seine Haare. "Etwas zu Essen wäre gar nicht so eine schlechte idee" sage ich was kurz darauf durch ein knurren meines Bauches bestätigt wird. Mit einem kurzen Lachen macht sich Luke dann daran aufzustehen, was mir die genaue Sicht auf seinen riesigen Körper ermöglicht. "Hier zieh das an" sagt er nachdem er kurz in einer Tasche gewühlt hat und streift sich dann selbst ein paar Boxershorts und eine Jogginghose über. Etwas enttäuscht wende ich meinen Blick von ihm ab und ziehe mir selbst die Shorts und die Hose über welche mir Luke zuvor gegeben hat. Anscheinend hat er wirklich auch meine Sachen von zuhause mitgenommen als sie die Wohnung verlassen haben..
Es fühlt sich alles irgendwie an als wäre ich nie weg gewesen.. Lukes Wärme mir gegenüber, das verhalten der anderen Gestern.. Klar hat sich total viel verändert und ich würde gern den Grund wissen warum wir gerade bei Toru Unterschlupf suchen, doch Luke meinte er möchte jetzt nicht unbedingt darüber reden..
Gedankenverloren tapse ich hinter Luke her als wir in den gemütlichen Wohnbereich über Torus Bar kommen, wo Louis, Rin und Nagisa bereits sitzen und ihren Kaffee schlürfen oder an einem Toast kauen. Toru steht hinter der Kücheninsel und brät gerade Rührei und Bacon an, was mir bei dem Geruch schon das Wasser im Mund zusammen laufen lässt. "Guten Morgen" hört man dann von Louis, welcher gerade seine Kaffeetasse absetzt und in eine weitere Tasse etwas einschenkt und Luke zuschiebt. Auch die anderen murmeln ein 'Guten Morgen' zusammen, doch die übliche Laune der Morgenmuffel hat sich anscheinend auch nicht geändert. Nagisa wirft mir ein kurzes Lächeln entgegen, welches jedoch von einem müden Gähnen kurz gehalten wird.
Als ich mich gerade auf einen der freien Stühle setzen möchte, werde ich in Lukes Schoß gezogen und lasse es ohne groß darüber nachzudenken über mich geschehen.
Die Blicke der anderen als sie Lukes Oberkörper scannen lassen mich verlegen wegsehen und ich tu so als wäre nichts. "Und Yumi wie gehts deinem Rücken kannst du noch laufen oder war Luke zu grob?" grinst Rin dann, nachdem er seinen Kaffee geext hat und ich kann meine geschocktheit kaum verstecken.
"Ich glaube du solltest da deinen Mund nicht zu weit aufmachen" wirft Toru mit einem schelmischen Grinsen über Rins Schulter und stellt die Pfanne mit dem Rührei auf den Tisch. "Eben Rin, du bist der, der bei Toru im Bett mit geschlafen hat weil du heute Nacht ein Drama gemacht hast weil dir die Couch nicht gut genug war." erwiedert Luke neckend und Rins grinsen verblasst schnell von seinem Gesicht und nimmt den üblichen mürrischen Ausdruck an. "Ach schau nicht so, keiner kann etwas dafür dass du eine Pillow Princess bist. Soll ich erzählen wie du heute Nacht-" "aghh sei still !!" unterbricht Rin Toru indem er ihm den Mund zuhält. "Lass es sein und iss dein Frühstück!" knurrt Rin in Torus Richtung als er seine Hand von dessen Mund nimmt, doch man kann die leichte röte die Rins Wangen färbt deutlich erkennen..
Es hat sich wohl doch manches verändert als ich weg war.. "Ich wusste nicht dass Rin und Toru sich so nahe stehen" flüstere ich Luke entgegen welcher mir zustimmt "Naja ist auch noch nicht lange so, aber Rin will es ja nicht zugeben" schmunzelt er.
"heyy denkt ihr ich merke nicht dass ihr über mich redet?!" Rin kocht mal wieder vor Wut aufgezogen zu werden, doch jeder am Tisch blendet es einfach aus als wäre es das normalste der Welt. Nagisa wirft provozierende Blicke zwischen Rin und Toru hin und her, was Rin noch wütender macht, bis er genervt aufsteht und sich am Küchenfenster seufzend eine Zigarette anzündet.
Schmunzelnd schiebe ich mir etwas Rührei in den Mund und kaue es genüsslich. Es ist schon beruhigend alle so wieder zu sehen.
Die Zankereien, die gemeinsamen Gespräche und der Zusammenhalt der trotz den ständigen Veränderungen bestehen bleibt..
Wie sehr ich das alles vermisst habe!..

Floating boyWhere stories live. Discover now