kapitel 48

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POV Louis
Als Luke gerade gemeinsam mit Yumi die Wohnung betritt nachdem er ihn von der Schule abgeholt hat, kann ich schon sehen dass etwas mit Yumi nicht in Ordnung ist.
"Hey Yumi, ist alles okay?" frage ich sanft nach, doch er geht ohne etwas zu sagen an mir vorbei in sein Zimmer. Verwirrt sehe ich Luke an welcher nur mit den Schultern zuckt. "Ist was passiert?" erkundige ich mich besorgt, woraufhin sich Luke verzweifelt die die Haare rauft. "Keine Ahnung er war schon so als ich ihn abgeholt habe." erklärt er und ich seufze. "Ich seh mal nach ihm, vielleicht redet er ja mit mir" denke ich nach und klopfe an der Zimmertür. Da Yumi nicht antwortet gehe ich einfach hinein, wo ich ihn auf dem Bett sitzend in eine Decke gewickelt auffinde. Vorsichtig setze ich mich neben ihn und streiche sanft über seinen Kopf.
"Yumi ist etwas in der Schule passiert?" frage ich leise nach und er nickt leicht. "Willst du drüber reden?" ein leises schluchzen ertönt und Yumi streckt seine Arme aus der Decke hervor um mich zu umarmen. Beruhigend streiche ich ihm über den Rücken und warte, bis er sich beruhigt hat. "D-du kennst doch Kaito..." beginnt er nach einigen Minuten zu stottern und ich nicke kurz. "d-du darfst es nicht Luke sagen okay?" schluchzt er weiter und ich lege meine Hand an seine Wange. "Ich werde Luke nichts sagen" versichere ich ihm. Mit glasigen Augen sieht Yumi zu mir auf und einige Tränen rinnen seine Wangen hinab. "Als ich bei ihm war..d-da war auch sein Cousin Hiro da, der mich in der Schule öfters runter macht.." beginnt er zu erzählen und ich folge seinen Worten so gut es geht. "u-und als Kaito mich heim bringen wollte, hat Hiro wieder angefangen auf mir rumzuhacken, also hat Kaito zu ihm gesagt dass er auf Jungs steht, und Hiro hat es ihm nicht geglaubt.. u-und dann hat mich Kaito ge-geküsst um es Hiro zu beweisen.." murmelt Yumi und krallt sich dann an mein Shirt. Etwas überfordert mit seiner Erzählung streiche ich ihm weiter über den Rücken. "wo ich dann nicht in der Schule war, hat Kaito mich angerufen und mir seine Gefühle gestanden und seitdem ist es komisch.. und h-heute in der Schule habe ich versucht mit Kaito zu reden, doch er hat gesagt wir sollten auf Abstand gehen... a-aber ich will das nicht... w-weil mir unsere Freundschaft wichtig ist..." plötzlich stockt Yumis Atem kurz und er sieht entgeistert zu mir auf. "A-aber bitte.. sag es nicht Luke, e-er würde Kaito umbringen.." fleht er fast schon ängstlich und ich ziehe ihn eng in meine Arme. "Keine Angst, Yumi. Es wird bestimmt alles gut werden. Und ich sage Luke wirklich nichts davon, aber du solltest Kaitos Entscheidung akzeptieren. Vielleicht möchte er durch etwas Abstand mit seinen Gefühlen klarkommen.." versuche ich Yumi gut zuzureden, was auch halbwegs funktioniert.
Traurig sieht er zu mir auf und ich wische ihm die Tränen weg. "A-aber was wenn wir nie wieder Freunde sein können?" beginnt er wieder zu zweifeln und ich lächle ihn sanft an. In solchen momenten merkt man einfach, dass Yumi trotz seiner Vergangenheit und seines kühlen Charakters immernoch ein Kind ist.. "Alles wird gut, eure Freundschaft wird bestimmt bald wieder so sein wie vorher" mit einem schwachen nicken legt Yumi seinen Kopf an meine Brust und nachdem er sich beruhigt hat, gehen wir gemeinsam ins Wohnzimmer wo Luke, Rin und Nagisa auf dem Sofa sitzen und besorgt in unsere Richtung blicken. Nagisa springt auf und umarmt Yumi. "Yumiii? Was ist los?" fragt er besorgt. "schon okay" murmelt Yumi und nun steht Luke auf um ihn in die Arme zu schließen.
"Hey Kleiner, sicher dass alles okay ist?" erkundigt sich Rin und ich schmunzle leicht. Sonst immer ist Rin so ein grummeliger Unsymphat, aber wenn es mit Yumi zu tun hat, wird selbst er weich. Naja so ist es ja im Endeffekt bei uns allen, sobald es um unseren Kleinen Yumi geht, werden alle hier zu Teddys. Okay das ist vielleicht ein unpassendes Beispiel aber so ist es eben.
"Falls es jemanden gibt den ich für dich umbringen soll, sag mir nur den Namen und ich gehe sofort los" murrt Luke und schlingt beschützend seine Arme um den Kleinen. "d-das kann ich auch selbst" murmelt Yumi kaum hörbar und sieht kalt zu Boden..

POV Yumeku
Langsam lässt mich Luke aus seiner engen Umarmung los und ich sehe kurz auf mein Handy. Mio hat mir eine Nachricht geschickt, ob ich mit ihr zu einem Buchladen in der Nähe gehe und ich sehe kurz zu Louis. Wäre eigentlich eine gute Idee um mich etwas abzulenken..
"ist es okay wenn ich mit Mio raus gehe?" frage ich zögernd nach und Luke sieht mich zweifelnd an. "Sicher dass du allein raus gehen möchtest?" "ich bin ja nicht allein, Mio ist dabei und was sollte passieren?" erwiedere ich auf seine Besorgnis und Louis legt seine Hand auf Lukes Schulter. "Nun lass den Kleinen gehen, er sollte sich etwas ablenken" lächelt Louis als könnte er Gedanken lesen und ich schicke Mio meine Antwort.
Schnell ziehe ich mir noch einen Pullover über, ehe ich die Wohnung verlasse um zum vereinbarten Treffpunkt mit Mio zu gehen.
Draußen in den Einkaufsstraßen sind gerade so viele Leute unterwegs, dass ich gezwungener Maßen einen Umweg durch etwas ruhigere Seitengassen nehme. Als ich endlich vor dem Buchladen ankomme, sehe ich schon Mio auf mich warten. "hey, wartest du schon lange?" frage ich nach und umarme Mio. Lächelnd schüttelt sie den Kopf "nein bin auch gerade erst angekommen"
Gemeinsam gehen wir in den Laden und Mio sieht sich einige Mangas und andere Zeitschriften an. Auf dem Cover einer Zeitschrift erkenne ich auf einmal ein Bild, das mir ziemlich ähnlich sieht und trete näher heran. Das Magazin handelt von ungeklärten Polizeifällen und beim genaueren hinsehen, bin das auf dem abgedruckten Foto tatsächlich ich. Perplex nehme ich die Zeitschrift aus dem Regal und blättere wie ferngesteuert durch die Seiten, bis ich zu dem Artikel über meinen "Fall" gelange. Es steht nicht viel interessantes in dem Artikel, nur unnötoge Infos aus meiner Vergangenheit. Nach etwas weniger langweiligeren suchend, überfliege ich den Text und bei den ganzen Verschwörungs Theorien muss ich schmunzeln. Einige Leute sind der Meinung ich wäre ein Übermensch, weil ich in dem Heim für Drogenprojekte geboren wurde und weil ich so einen hohen IQ habe, aber die meisten sind überzeugt davon dass ich tot bin.
Einige Fotos auf den nächsten Seiten bringen ein unwohles Gefühl in meinem Bauch hoch: Mein altes 'Zimmer', naja eher meine Zelle, ein Bild von mir als ich mit 4 Jahren gegen einen Schachgroßmeister gewonnen habe und unter anderem auch ein Foto meiner Patientennummer auf meiner linken Schulter.
"Was siehst du dir da an?" ertönt plötzlich Mios stimme und ich zucke erschrocken zusammen. "Oh.. uhm nichts besonderes" murmle ich und blättere schnell zu einer anderen Seite. "Ist das nicht diese Murder Mystery Zeitschrift? Die ließt mein großer Bruder immer" freut sich Mio und nimmt mir die Zeitschrift aus der Hand. "Er freut sich sicher wenn ich ihm die neue Auslage mitbringe" stellt sie fest und legt die Zeitschrift auf den Stapel Mangas den sie kaufen möchte. Angespannt folge ich Mio zur Kasse und hoffe, dass sie sich das Cover der Zeitschrift nicht zu genau ansieht. Erleichtert atme ich aus, als alles in einer Tüte verstaut ist und Mio nichts bemerkt hat.
"Bist du okay Yumi? du wirkst du angespannt" erkundigt sich Mio und ich lächle sie leicht an. "Nein nein, alles in Ordnung. Ich hab nur etwas Hunger" lenke ich vom Thema ab. Nachdenklich sieht Mio auf ihre Uhr und nickt zufrieden. "Es ist die perfekte Zeit fürs Abendessen" freut sie sich und wir gehen zu einem kleinen Supermarkt. Mit ihrer üblichen guten Laune, kauft Mio Sandwiches und etwas zu trinken für uns beide und wir setzen uns zum Essen auf eine Bank im Park.
"Du Yumi.. was ist eigentlich zwischen dir und Kaito los? Ihr verhaltet euch zurzeit so komisch" fragt sie aufeinmal nach und ich zucke mit den Schultern. "Ich glaube du solltest lieber mit Kaito selbst darüber reden, aber wir werden uns in nächster Zeit etwas aus dem weg gehen" murmle ich betroffen und senke den kopf. "tut mir leid dich dazu gedrängt zu haben, darüber zu sprechen" entschuldigt sich Mio. "Schon okay, es wird bestimmt wieder alles gut.." rede ich mehr mir selbst zu als in Mios Richtung.
Plötzlich klingelt Mios Handy und sie nimmt den Anruf an. "Oh hey, tut mir leid ich hab vergessen bescheid zu sagen, dass ich etwas später nach Hause komme" .... "Ich bin in einer halben Stunde zuhause" ... "okay bis dann"
"Ich sollte mich auf den Heimweg machen, mein Bruder hat heute Abend seinen Flug nach Amerika. Er besucht dort Freunde und ich muss ihm noch die Zeitschrift geben ehe er abreist" erklärt Mio und steht auf. "Ich bring dich noch zur Bahnstation" schlage ich vor und wir laufen los. An Mios Station angekommen verabschieden wir uns noch und ich mache mich auch auf den Heimweg..

Floating boyWhere stories live. Discover now