kapitel 22

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POV Luke

Yumi nutzt den Moment aus, als Ren Motoko realisiert dass er einen Psycho als Geisel hält und versenkt die silberne Klinge seines Messers im Bein von Ren.
Um Yumi davon abzuhalten den Anführer der Hell Hounds zu töten, stürmt Louis auf Yumi zu und packt ihn hinten am Kragen. Yumi schlägt wild um sich und es wirkt so als wäre er zu einem wilden Tier geworden.
"Yumi reg dich ab, du kannst ihn nicht töten!" versucht Louis ihn zu beruhigen, doch Yumis Augen glühen schon fast vor Mordlust.
"L-lass mich zu Ende b-bringen was ich begonnen habe!" knurrt Yumi Louis an und trifft ihn mit seinem Messer am Arm. Mehrere Hell Hounds sind bereits zu ihrem Anführer geeilt und auch ich kann erkennen, dass Yumi wohl eine Aterie an dessen Bein getroffen hat. Aus Motokos Oberschenkel fließt mehr und mehr Blut und einer seiner Anhänger versucht die Blutung zu stoppen.
Yumi hat es geschafft sich aus Louis Griff zu befreien und stürmt auf die Hell Hounds zu. Mir ist klar dass ich eingreifen muss...doch diese beängstigende Mordlust die von ihm ausgeht, ist selbst für mich überraschend.
"Yumi!" rufe ich ihm entgegen, doch er reagiert nicht. So schnell ich kann bringe ich mich zwischen ihn und unsere Gegner und halte seinem Bestialischen Blick stand. Schwer Atmend und am ganzen Leib zitternd steht dieser kleine Junge von 15 Jahren vor mir. Seine Mundwinkel ziehen sich wieder zu diesem mörderischen Lächeln nach oben und er streicht sich über die Wunden an seinem Hals.
Er streckt mir seine blutige Hand entgegen und lacht
"Schau mal Luke, ich blute" kichert er und beginnt seine Finger abzulecken.
"Yumi hör auf damit, wir sollten gehen!" knurre ich mit fester Stimme.
"Ich will aber noch ein bisschen Spielen" kichert er mit eisiger Stimme und kehrt mir den Rücken zu. Mit schweren Schritten bewegt er sich auf die Hell Hounds zu, welche schon in Alarm Bereitschaft stehen.
"Verschwindet doch einfach!" brüllt einer der Hundemarkenträger und Yumi lacht kalt auf.
"Aber ich habe gerade so viel Spaß" ertönt seine kalte Kindliche stimme.
Und keinen Augenblick später rennt er auch schon los und sticht einem der Männer direkt in die Brust und durchbohrt dessen Herz. Blut spuckend fällt der Hell Hound auf die knie und Yumi dreht sein Messer im Fleisch seines Opfers um. Mit Toten Augen starren Yumi und die Leiche sich gegenseitig an und in den vorher noch so Gefühlskalten Gesichtern der Hell Hounds funkelt Angst auf.
"Verschwindet ihr doch ihr Feiglinge" kichert Yumi und richtet sich auf. Unsere Gegner weichen beängstigt vor ihm zurück. "hey kleiner, wie wärs damit, du lässt uns einfach laufen und wir verschwinden jetzt einfach" schlägt einer der verzweifelten Hunde vor und Yumi tut so als Würde er nachdenken.
"Hmmm, nö das ist langweilig, um euch laufen zu lassen müsst ihr mich schon töten" lächelt er fest entschlossen.
Zurückhaltend sehen sich die Hunde an und sind sich nicht schlüssig was sie nun tun sollen.
"Yumi es reicht jetzt!" knurre ich ihn an, doch er ignoriert meine Worte. Nagisa ist besorgt zu Louis geeilt, welcher aufgrund von Yumis zappelei einige Schnittwunden hat. Rin ist mittlerweile auch von seinem Standpunkt zu uns gekommen und beobachtet Yumis Aktionen ganz genau. "Luke du musst ihn stoppen, er dreht sonst komplett durch" murmelt mir Rin entgegen.
Gerade als Yumi auf die Hell Hounds zu stürmen möchte, ertönt ein lautes schrilles Geräusch, woraufhin er ruckartig stehen bleibt und sich mit eingezogenem Kopf die Ohren zu hält.
Mit geweiteten Augen dreht er sich zu mir um und starrt in meine Richtung.. Jedoch scheint er an mir und den anderen vorbei zu sehen, weshalb auch wir hinter uns blicken. Hinter uns tritt aus dem Schatten eines Gebädes eine Gestalt und ich höre Yumi hinter mir hektisch nach Luft schnappen.
Was hat es mit diesem schrillen Ton von eben auf sich und wieso reagiert Yumi so extrem darauf?!
Besorgt eile ich zu Yumi, welcher mittlerweile auf die Knie gesunken ist und sein Gesicht scheint jegliche Farbe verloren zu haben. Yumi stützend erkenne ich nun die Person welche langsam ans Licht tritt und weite überrascht die Augen.
"Vater?!" entgeistert starre ich in die Richtung meines Vaters, welcher ein kleines Schwarzes Gerät in der Hand hält und erneut darauf drückt. Wieder ertönt dieses Geräuch und Yumi schlägt winselnd seinen Kopf auf den Boden.
"Mach d-dass das aufhört, b-bitte!" wimmert er gequält auf.
"Ich wusste doch, dass der kleine Potenzial hat" triumphiert mein Vater.
"M-mr. Clans..." flüstern die Hell Hounds und die wenigen überlebenden von ihnen ziehen den Schwanz ein und machen sich aus dem Staub.
Yumi zieht seinen Pullover etwas hoch und starrt auf eine dunkle stelle an seiner Hüfte. Es scheint so als wäre etwas unter seiner Haut und als das Geräusch erneut ertönt, zuckt Yumi unkontrolliert zusammen. Mit seinem Messer schneidet er sich tief in die Stelle wo das Gerät unter seiner Haut steckt. Wimmernd kneift Yumi die Augen zusammen und ich reiße ihm das Messer aus der Hand.
"Na Yumeku, offensichtlich erkennst du dieses Geräusch wieder" monoton geht mein Vater vor ihm in die Hocke und hebt Yumis kinn an.
Mit Tränen in den Augen sieht Yumi zu ihm auf und mein Vater drückt erneut auf das Gerät in seiner Hand. Er dreht einen Schalter nach oben und Yumi krallt sich wimmernd in meinem Arm fest. "Lu-.." er kommt nicht dazu weiter zu sprechen, denn er schreit schmerzerfüllt auf und kratzt an der Wunde an seiner Hüfte welche er sich selbst zugefügt hat herum. Besorgt packe ich seine Handgelenke und sehe meinen Vater entsetzt an.
"Hör auf ihm weh zu tun!" brülle ich ihn an, doch er hält den Knopf weiterhin gedrückt.
Yumis schrei erstickt langsam und er sinkt erschöpft und am ganzen Körper zitternd in meine Arme. Mit halb geschlossenen Augen sieht er mich flehend an, ehe er bewusstlos wird.
"was hast du getan?!" fahre ich meinen Vater vorwurfsvoll an.
"Dich hat doch Folter sonst nie gestört mein Junge" Ohne eine Miene zu verziehen lässt er den Knopf los und drückt mir das Gerät in die Hand.
"Du solltest nicht zu viele Gefühle für den kleinen entwickeln" murrt mein Vater mit zurechtweisender Stimme.
"Was ist dein Scheiß problem?!" werde ich wieder lauter.
"Beherrsche dich in deinem Ton! Das ist so ziemlich das einzigste, was den Jungen stoppen kann, da kann er dich noch so sehr lieben, wenn er im Blutrausch ist, lässt er sich von nichts stoppen, auch nicht von dir!" Baut sich mein Vater herrisch vor mir auf und ich bleibe Stumm.
"Bring den Kleinen und die anderen zu Dr. Mins ins Krankenhaus und lass sie behandeln. Nach dem was ich gesehen habe, werde ich alles dafür tun, dass Yumeku Mitglied meiner Mafia wird" durchbricht mein Vater monoton die Stille und macht sich daran zu gehen.
"Was ist das unter Yumis Haut und wieso wollte er es sich rausschneiden?" rufe ich ihm hinterher doch er läuft weiter.
"Frag den Kleinen Selbst" ruft er mir zu und verschwindet wieder im Schatten einer Gasse.
Überfordert starre ich auf Yumi hinab, welcher regungslos in meinen Armen liegt und nehme ihn vorischtig hoch. Nagisa, Rin und Louis folgen mir und rufen unseren Fahrer an, welcher kurz darauf vorfährt.
"Ins Krankenhaus" murmelt Rin dem Fahrer entgegen, welcher einfach nur nickend aufs Gas drückt. Nach kurzer Fahrt kommen wir im Krankenhaus an und suchen nach Dr. Mins.
"Luke, ich hätte nicht gedacht dass wir uns so wieder sehen" höre ich Dr. Mins Stimme und als er Yumi sieht, der bewusstlos in meinem Arm liegt, kommt er besorgt näher.
Jetzt verstehe ich warum Yumi einen weißen Pullover angezogen hat: Man sieht die Wahrheit... die wahrheit hinter dem ganzen Masaker. Jeden Blutspritzer, jedes einstichsloch, den ganzen dreck, einfach alles..
Während Dr. Mins uns mit Fragen löchert, versorgt er unsere Wunden und spritzt Yumi einige Medikamente. Nach fast zwei Stunden entlässt er uns aus dem Krankenhaus und ich trage den noch immer bewusstlosen Yumi zum Auto.
"Hey Louis gehts dir gut?" erkundige ich mich bei ihm, da er ziemlich blass und mitgenommen aussieht.
Verlegen fast sich Louis an die Stirn und lacht frustriert auf.
"Der Wicht hat mich fertig gemacht, ich hatte ganz schön angst vor dem kleinen" murmelt er nachdenklich.
"Ich fand des voll krass, er war so swooosch und hat die alle einfach umgebracht, als hätt er nie was andres gemacht, und wie er einfach aus Louis Griff raus is, ich wär auch gern so stark" brabbelt Nagisa drauf los und wir sehen ihn alle verwirrt an.
"Du fandest es also cool wie Yumi deinen Freund mit nem Messer angegriffen hat?!" hakt Rin nach und Nagisa sieht entschuldigend zu Louis. "uh, nein so war das nicht gemeint..." nuschelt er.
Als wir zurück in der Wohnung sind, ziehe ich Yumi bis auf die Boxershorts aus und lege ihn ins Bett. Ich betrachte jede seiner Wunden ausgiebig und fahre vorsichtig über das große Pflaster an seiner Hüfte.  Auch ich mache mich fertig um schlafen zu gehen und lege mich mit einer Jogginghose ins Bett. Kaum liege ich, bemerke ich, wie Yumi sich zu bewegen beginnt und beobachte ihn. Er schmiegt sich an meinen nackten Oberkörper und legt seinen Kopf auf meine Brust.
"Es tut mir leid Luke" murmelt er gegen meinen Hals und sieht mich kalt an.
"Mir tut es auch leid kleiner" lächle ich und streiche ihm sanft über den Kopf. Seine Wangen röten sich und er dreht seinen Kopf so, dass ich sein Gesicht nicht sehen kann. "Dir muss nichts leid tun, ich hab einfach die Kontrolle verloren" wiederspricht er mir.
"Schon okay, ruh dich aus. Wir reden morgen" hauche ich leise und schlafe kurz darauf ein.

Floating boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt