kapitel 8

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POV Luke
Als ich in der Küche ankomme und mir Kaffee einschenke, kommt mir Rin entgegen "gehen wir heut Abend in Pub? du siehst untervögelt aus Bro" schlägt er mir auf die Schulter und Louis der am Tisch sitzt, stimmt ihm nickend zu.
"ja, Alkohol könnt ich jetzt gut gebrauchen" stimme ich Rins vorschlag zu und schlürfe genüsslich meinen Kaffee. Nach ungefähr einer halben Stunde beschließe ich mich nach Yumi zu sehen und klopfe an der Tür.
-Keine Antwort-
ich betrete das Zimmer und finde Yumi genauso regungslos am Boden kauernd vor wie ich ihn zurück gelassen habe.
Betroffen setze ich mich zu ihm. "Yumi es tut mir leid, mir liegen grad die Nerven blank. Ich wollte nicht so herrisch sein." versuche ich Yumi zu beruhigen, ich hoffe er hat jetzt keine Angst vor mir. Aufgrund von einem Trauma welches ich mit acht Jahren hatte, habe ich eine niedrige Form von einer Persönlichkeitsstörung und habe manchmal meine Impulse und Gefühle nicht unter kontrolle. Ich nehme Yumis zitternden Hände und lege sie an meine Brust, dort wo man meinen Herzschlag vermutlich spüren kann. Den Takt meines Pulses erfühlend, merke ich wie seine Hände etwas ruhiger werden. "L-luke was hab ich falsch gemacht?" murmelt er fast lautlos. "Ich weiß auch nicht, ich..." von lauten Klopfen an der Tür werde ich mitten im Satz unterbrochen und von außen ruft Rin etwas aufgebracht: "Luke dein Vater will dich umständlich in seinem Büro sprechen und du sollst Yumi mitbringen"
"Fuck" entfährt es mir und etwas hecktisch suche ich Yumi eine seiner neu gekauften Jeans heraus. "Beeil dich, mit meinem Vater ist nicht zu Spaßen"

POV Yumeku
Noch immer etwas eingeschüchtert von Luke ziehe ich mir eine Jeans über und behalte aber Lukes großen Pullover an. Gedankenversunken folge ich ihm in den Aufzug und ich bekomme ein bedrückendes gefühl im Bauch. Luke scheint das zu bemerken und legt mir sanft die Hand auf den Kopf "bleib ruhig und krieg bitte keine Panikattacke" ich nicke und frage mich wie es dazu kommen konnte, dass Luke vorhin so seine Nerven verloren hat.
"Komm" fordert er mich auf ihm zu folgen und uns tritt vor einer großen Marmortür Nikolai der Bodyguard der Jungs entgegen "Er ist nicht so gut gelaunt, viel Glück" warnt Nikolai uns im Vorbeigehen vor und mit mulmigem Gefühl betrete ich nach Luke das Arbeitszimmer seines Vaters.
"Lukas, zieh dein T-shirt aus" befielt der uns gegenüberstehende Mann im strengen Ton und ich werde etwas rot als ich Lukes durchtrainierten Oberkörper mustere. Nun wird mir auch klar woher Luke sein gutes Aussehen hat, die schwarzen Haare, der stark definierte Kiefer,der kalte Gesichtsausdruck und der perfekte Körper.
Ohne mich zu beachten tritt Mr. Clans näher an seinen Sohn heran und betrachtet die Schnittwunden und Verletzungen, welche er sich gestern zugezogen hat. "12ter Bezirk?" fragt er und Luke nickt. "Also und wer ist der magere Kerl neben dir?" mustert mich Lukes Vater skeptisch und ich merke wie mein ohnenhin schon unerbittlich zitternder Körper zu beben beginnt.
Beschämt blicke ich zu Boden und plötzlich legt Luke mir seinen Arm in den Rücken. "Das ist Yumi, er hat auf der Straße gelebt und wohnt jetzt bei mir." antwortet Luke seinem Vater welcher nur ein nicken von sich gibt. "Kannst du etwas besonderes was töten angeht?" wendet er sich nun an mich und ich zucke zusammen als mich seine Augen treffen.
"Warum spricht er nicht" ertönt Mr. Clans rauchige Stimme und man merkt dass er etwas ungeduldig wird. "Er redet nicht viel und er hat nichts mit dem geschäft zu tun" erklärt Luke und ich fühle mich immer mehr fehl am Platz.
"Sieh mich an" befielt Mr. Clans im gleichen herrischen Ton wie Luke es vorhin getan hat. Wie ein geschlagener Hund sehe ich ängstlich auf und seine Gesichtszüge werden als er mir in meine kalten Augen sieht etwas weicher. Wissend nickt er und ich glaube mit einem Blick in mein Gesicht, weiß er als Mafisboss und Mitglied der Unterwelt genau über mich und meine Vergangenheit bescheid. "Okay ihr könnt gehn. Und Lukas, wenn du das nächste mal dein Ninjatõ benutzt, dann räum deine Sauerei auch auf" "ja Vater" antwortet Luke und verlässt gemeinsam mit mir den Raum. Ohne ein Wort zu wechseln gehen wir zurück in die Wohnung und ich Esse gemeinsam mit Nagisa, welcher offensichtlich erst jetzt aufgewacht ist.
Mittlerweile ist es schon fast 20 uhr und Nagisa sieht sich mit mir einen Film im riesigen Fernseher an. Ich zucke zusammen als ich eine Tür zufallen höre und als ich mich umdrehe, steht Luke mit Schwarzer Jeans, einem weißen T-shirt und einer Lederjacke darüber hinter dem Sofa. Auch Rin und Louis kommen ziemlich aufgestylt aus ihren Zimmern und beachten Nagisa und mich nicht wirklich. "Geht ihr feiern?" fragt Nagisa sichtlich angepisst dass er nicht mitgenommen wird. "Ja und ihr Kinder bleibt daheim" sagt Rin und fängt Nagisas Todesblicke ein. "Bye" verabschieden sich die drei und gehen.
Nagisa macht es sich an mich gekuschelt bequem und ich werde langsam müde. So gegen 3 Uhr Nachts höre ich wie die Wohnungstüre aufgeht und Louis kommt hineingetaumelt. "babyboy komm wir gehn schlafen" lallt er und nimmt den verschlafenen Nagisa mit sich ins Zimmer. Nun alleine warte ich dass auch Rin und Luke nach hause kommen, aber als die Wohnungstür erneut aufgeht, stockt mir der Atem. Luke kommt mit einer fremden billig aussehenden Frau am Hals hängend dicht gefolgt mit Rin und seinem Fang eingetreten. Rin und die Frau an seiner Seite beachten mich gar nicht und verschwinden sofort in seinem Zimmer.
Wie glühende Kohlen spüre ich Lukes Blick auf mir brennen. Am Hals der Frau hängend, Blickt er amüsiert in meine Richtung und ein Gefühl von Hass steigt in mir auf. Es ist offensichtlich dass Luke mit Absicht im Wohnzimmer bleibt, trotzdem tut es verdammt weh ihn so zu sehen. "was ist los, süßer du bist nicht bei der Sache" nuschelt die Frau lachend in Lukes Halsbeuge und versucht seinen Blicken zu folgen. Erst jetzt scheint ihr aufzufallen dass ich wie ein geschlagenes Kleinkind auf dem Sofa in eine Decke gekuschelt bin. "wer ist das? Dein kleiner Bruder?" fragt sie amüsiert. "das ist niemand" antwortet Luke kalt und als er meinen verletzten Blick sieht, lächelt er Triumphierend.
Er packt diese Frau an der Hüfte und hebt sie hoch. Diese schlingt sofort ihre Beine um seinen Körper und küsst weiter seinen Hals.
Warum tut Luke das? Vorhin war doch alles okay, warum provoziert er mich dann?
Zittrig stehe ich auf und will mich auf den weg zur Küche machen, als noch in Lukes Sichtweite mir die Beine wegklappen und ich völlig zerstört am Boden sitze. Luke scheint das bemerkt zu haben, denn er hat sich etwas in meine Richtung gerdeht und schielt ab und an zu mir herüber.
Ich rapple mich auf und laufe schnell in die Küche. Ich klettere so wie Nagisa es immer tut auf die Küchenablage und starre gebannt aus dem Fenster. Was ist nur mit Luke los? Tut er das um mich zu ärgern? Aus Lukes und meinem Zimmer höre ich nun die billige Tusse stöhnen und eine unbeschreibliche Angst kommt in mir auf. Was ist wenn Luke nur mit mir spielt und mich nach Strick und Faden verarscht? Ich ziehe meine Beine an meinen Oberkörper und lege meinen Kopf auf meine Knie. Verzweifelt den Geräuschen aus Lukes Zimmer zu entkommen halte ich mir die Ohren zu und versuche alles um mich herum auszublenden.
Ohne mich zu bewegen bleibe ich mehrere Stunden in dieser Position sitzen und die ersten Schimmer der Wintersonne luken zwischen den Hochhäusern von Tokyo hervor. Von dem wunderschönen Ausblick verblüfft, bemerke ich nicht wie sich eine weitere Person zu mir gesellt. "ugh ich hab nen Kater, ich brauch ne Kopfwehtablette" höre ich Rin murmeln und offensichtlich ist sein One-night-stand schon verschwunden. "ich hab hunger und ich brauch Kaffee und ne Tablette" zählt er erneut auf und ich mache mich daran etwas zum Frühstücken zu machen. Auch wenn ich nie wirklich Kochen gelernt habe, sind meine Sinne so geschärft, dass ich allein vom Aussehen und Geruch erkennen kann ob etwas gut schmeckt. Also bereite ich einen Bagel mit frischem Gemüse, Bakon, Ei und Käse zu und mache genug dass es auch für Louis und Nagisa reichen wird wenn sie aufstehen. "wow kleiner du kannst ja kochen" staunt Rin mit vollem Mund. Nachdem wir gegessen haben spüle ich das Geschirr ab und da gerade Luke in die Küche kommt, gehe ich davon aus dass sich seine nächtliche Aktivität auch schon aus dem Staub gemacht hat.
Um ihm aus dem weg zu gehen, gehe ich in unser Badezimmer und entscheide mich dafür zu baden um mich etwas zu entspannen.
In der großen Marmorwanne fühle ich mich so klein und bedeutungslos und genau das bin ich auch. Ich nehme etwas von dem Schaum welcher auf der heißen Wasseroberfläche gleitet und puste Sanft dagegen. Leicht wie eine Feder schwebt die kleine Schaumwolke davon und landet kurz darauf wieder im Wasser. Langsam tauche ich mit dem Kopf unter und zähle die Sekunden unter dem Wasserspiegel. Als mir die Luft ausgeht tauche ich auf und streiche mir das Wasser aus dem Gesicht.
Für einen Moment vergesse ich alles um mich herum und betrachte nur die kleinen Seifenblasen, die wie kleine Schwäfchen auf dem Wasser schwimmen. Meine Gedanken schweben auf einmal wieder zu Luke und seinem Verhalten von gestern Nacht. Ich kann nicht genau sagen was ich empfinde aber als ich gestern Luke mit dieser Frau gesehen habe, tat es verdammt weh und zugleich war ich auch wütend. Seit ich das erste mal vor Luke geweint habe, habe ich oft den Drang dazu den Tränen einfach ihren Lauf zu lassen. Auch wenn ich nicht sehr Emotional bin, ist es wie eine abfallende Last, wenn einem die Tränen das Gesicht benetzen. Ich spüre wie sich wieder Flüssigkeit in meinen Augen ansammelt und um mir selbst zu entkommen, tauche ich erneut ins warme wasser.
Lange liege ich einfach ohne aufzutauchen unter Wasser und halte meine Augen geschlossen. Ein brennendes Gefühl drückt in meinen Lungen und mein Körper verlangt nach Sauerstoff. Als ich auftauchen möchte, will sich mein Körper einfach nicht bewegen und das stechen in meiner Brust wird stärker.
Mein Körper verlangt nach Sauerstoff, tut aber nichts dafür um atmen zu können, was für eine Ironie... Ich lasse die ganze verbrauchte Luft aus meinem Mund entweichen und beobachte die Luftblasen welche zur Oberfläche der Wanne schweben. Die Zeit scheint still zu stehen und mit der fehlenden Luft schließe ich erneut meine Augen und warte nur darauf was mein Körper als nächstes macht. Werde ich nun auftauchen oder lässt es mein bewegungsunfähiger Körper nicht zu?

Floating boyWhere stories live. Discover now