kapitel 36

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POV Yumeku

Müde lasse ich mich ins Bett fallen und kuschle mich in die weiche Decke. Ich hab mich total gefreut, dass Luke dafür gesorgt hat, dass ich lerne mit Waffen umzugehen, trotzdem bin ich total erschöpft vom heutigen Tag... mein gesamter Körper schmerzt und ich würde am liebsten schreien. Wenn Luke erfahren würde, dass ich zusammengeschlagen wurde und mich nichtmal gewehrt hab..
ich will nicht wissen wie schnell Hiro, Jack und Taro unter der Erde wären..
"Yumi.." unterbricht Lukes Stimme meine Gedankengänge. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und warte darauf dass er weiter redet. "Diese drei Typen, sind doch aus deiner Schule, oder?" ich nicke zur Antwort und drehe Luke meinen Rücken zu. "du weißt, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist, musst du es mir nur sagen, dann-" ich unterbreche ihn, noch bevor er seinen Satz beendet hat: "schon okay, ich habe nicht wirklich etwas mit ihnen zu tun. Es ist wirklich alles in Ordnung. Danke für heute...i-ich geh dann mal Schlafen.. G-gute Nacht" murmle ich und ziehe mir die Decke bis zur Nasenspitze. Mit einem Seufzen verlässt Luke unser Zimmer und lässt die Tür laut ins Schloss fallen.
Erschrocken zucke ich zusammen. Ist er jetzt wütend? Ist es so offensichtlich, dass etwas nicht okay ist?
Mit schlechtem Gewissen werde ich immer ruhiger und mir fallen schon die Augen zu..

Verschlafen blinzle ich gegen die viel zu hellen Sonnenstrahlen, die durch das Fenster eindringen. Etwas überfordert befreie ich mich aus den Decken in welchen ich gerade noch so bequem gelegen habe. Als ich mich Strecke zische ich schmerzerfüllt auf und halte meinen Bauch. Die zahlreichen Verletzungen an meinem gesamten Körper fühlen sich gerade tausendmal schlimmer an als gestern. Mit zusammengekniffenen Augen schlendere ich ins Bad um duschen zu gehen. Selbst der sonst so angenehme Wasserstrahl schmerzt auf meiner Haut wie ein Nadelkissen. Der leicht beschlagene Spiegel zeigt mir meine blasse Gestalt, jedoch ist der großteil meines Oberkörpers blau, rot und lila verfärbt und von den ganzen schwellungen und aufgeplatzten Stellen will ich gar nicht anfangen. Ich sehe aus als wäre ich in einer Explosion mit in die Luft gegangen.
Ein ungutes Gefühl steigt in meinem Bauch auf, doch es kommt nicht von den ganzen Verletzungen, es ist etwas anderes... Am liebsten würde ich gerade etwas kaputt machen, oder... jemanden kaputt machen...
Verdammt, ich sollte nicht so denken, ich bin keine Bestie!
Aber dieses Verlangen bohrt sich in meinen Kopf und lässt mich unruhig werden.
Schnell ziehe ich mir einen dicken Pullover an, durch den man auch ja keine der Schwellungen sieht und gehe in die Küche. "Guten Morgen Yumi" begrüßt mich Nagisa, doch ich ignoriere ihn und gehe zielstrebig auf den Tisch zu, wo bereits meine ganzen Tabletten liegen. Hektisch schlucke ich alle auf einmal und atme erleichtert auf, als die Medikamente langsam wirkung zeigen. "Ist alles okay? Hast dus eilig?" Rins angepisster Ton zeugt davon, dass er offensichtlich gerade erst aufgewacht ist und ich blicke ihm kalt in die Augen.
"i-ich geh raus" murmle ich und ziehe meine Schuhe an. "allein?" erkundigt sich Louis und sieht mich skeptisch an.   "mit Freunden" lüge ich und verlasse ohne weiter darüber nachzudenken die Wohnung. Bevor ich das Gebäude verlasse, ziehe ich mir meine Kaputze über den Kopf und verdecke mit meinem Mundschutz mein Gesicht. Unüberlegt laufe ich einfach durch irgendwelche Menschenmassen, was sich als Nachteil herausstellt. Es scheint so als würde mich jeder anstarren und jedes mal wenn ich jemanden nur leicht streife, halte ich ängstlich die Luft an. Ich hätte nicht alleine raus gehen sollen, diese ganzen Menschen, Geräusche und Gefühle machen mir Angst...
Nach Luft ringend stürze ich in eine kleine Seitengasse und versuche meinen zitternden Körper unter kontrolle zu bringen.
"hey du" eine kratzige Stimme kommt näher und ich hebe leicht den Kopf. Ein älterer Mann mit einem abartigen Grinsen im Gesicht kommt langsam auf mich zu.   "du solltest nicht allein in so einer verlassenen Gasse sein" lacht er scheinheilig und eine Reihe der ungepflegtesten Zähne die ich je gesehen habe kommt zum Vorschein. Angeekelt senke ich wieder meinen Blick und ignoriere den Alten. Mit einem plötzlichen Griff zieht er mir den Mundschutz herunter und mustert mich ausgiebig. "so ein hübsches zierliches Kerlchen wie du, ist leichte Beute" und schon legen sich seine dreckigen Hände an meine Hüfte und ziehen mich an ihn heran. Der Mann stinkt nach Alkohol und seine ekelhaften Finger streifen unter meinem Pullover über meinen Oberkörper. Zitternd drehe ich den Kopf weg und kneife die Augen zusammen. "keine Angst kleiner, ich tu dir nicht weh, ich will nur etwas Spaß" diese worte sind es, die mich um den Verstand bringen... Mit einer unüberlegten Handbewegung ziehe ich fast reflexartig mein Messer aus der Tasche meines Hoodies und treffe den Mann am Arm. Geschockt lässt der Typ mich los und sieht mich wütend an. "bist du verrückt?!" keucht er auf und ich drenge ihn immer mehr in die Sackgasse. Ich betrachte die Klinge meines Messers und lecke über das Blut das auf dem glänzenden Material hängen geblieben ist. Selbst das Blut dieses widerlichen Mannes schmeckt verschmutzt und ich rümpfe angewidert die Nase. Als er mit dem Rücken an die kühle Mauer eines alten Gebäudes stößt, lässt er sich erschrocken auf die Knie fallen und fleht mich an ihn am Leben zu lassen. "ich dachte du willst etwas Spaß" lächle ich kalt mit unschuldiger Stimme. "bitte bring mich nicht um!" jault der Alte schon fast und ich kichere. Langsam gehe ich in die Hocke und setze mein Messer an seinem Schlüsselbein an. Aus verängstigten Augen sieht mich der Mann an und ich lasse die silberne Klinge quälend langsam durch seine Haut dringen. Ich ziehe einen langen Schnitt über seinen Oberkörper und atme erleichtert auf. Das komische Gefühl  in meinem Bauch, welches mich seit einiger Zeit zu erdrücken versuchte, verwandelt sich in pure Freude und ich lecke erneut das Blut von meinem Messer. Auch wenn ich die warme rote Flüssigkeit nicht so geniesen kann wie sonst, könnte ich von diesem Eisernen Geschmack nicht genug bekommen.. "ich hab keine Lust jetzt eine Leiche entsorgen zu müssen" überlege ich und erst jetzt fällt mir die metallische Kette um seinen Hals auf. Grob reiße ich ihm die Marke vom Hals und betrachte sie näher. "Ein Hund also" murmle ich mehr zu mir selbst und lasse die Hundemarke vor ihm zu Boden fallen. "du kranker Psycho" knurrt er und sieht mich teils wütend teils verängstigt an. Durch den plötzlichen Stimmungswandel des Hundes lache ich kalt auf und hebe belustigt meine Hand.  "kusch kusch Hündchen, renn zu Herrchen und piss hier nicht rum" kichere ich und drehe mich mit einer wegwerfenden Handbewegung um. Mein Messer lasse ich wieder in meiner Tasche verschwinden und begebe mich wieder auf die Straße. Ich beschließe Kaito eine Nachricht zu schreiben, ob er raus kommen will und als er zustimmt, laufe ich in Richtung seines Wohnblocks. Meine Laune hat sich vorhin irgendwie gebessert, als ich diesen lächerlichen Hell Hound so verängstigt am Boden sitzen sah. Sein verzweifeltes Betteln hallt noch immer in meinen Ohren wie Musik.
"Yumi, hey" begrüßt mich Kaito, welcher gerade um eine Ecke kommt. "heyy" erwiedere ich und umarme ihn. "warum so gut gelaunt?" Kaito scheint etwas verwirrt über diese glückliche Art, die man sonst nicht von mir kennt. "nur so" murmle ich und spiele in meiner Hoodietasche mit meinem Messer. Wir laufen zu einem der Gamingcenter in der Stadt und zocken etwas. "Uh Yumi du hast da etwas" vorsichtig deutet Kaito an meinen Hals und wir gehen zu den Toiletten. "Ist das Blut? Hast du stress mit irgendjemand?" fragt Kaito aufgebracht nach. "nein nein, alles gut" beruhige ich ihn und gehe nicht weiter darauf ein. In einen Spiegel blickend, wische ich mir mit einem Tuch das bereits getrocknete Blut des Hundes weg und beobachte Kaitos misstrauischen Blick. "schau nicht so, i-ich hab niemand umgebracht" murmle ich und Kaito kichert. "als würdest du jemanden umbringen"
jaja...als würde ich jemanden umbringen..

Floating boyWhere stories live. Discover now