kapitel 58

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POV Yumeku

Dieses unangenehme Piepen liegt mir jetzt schon ziemlich lange in den Ohren und jedesmal wenn ich die Augen öffne, sehe ich nur Dunkelheit. Auch mein Körper fühlt sich erschreckend taub an und ich kann kaum einen Finger regen. Ab und zu fährt eine pochende Welle von Schmerzen von meinem Arm Abwärts bis in meine Zehenspitzen und ich kann nichts tun als meine Zähne zusammenzubeißen. Immer wieder höhre ich dumpfe Geräusche und erstickte Schreie, die meine Atmung stocken lassen. Gerade als ich spüre, wie sich mein Puls verschnellert, wird auch dieses Piepen schneller. Nur so daliegend und ins Nichts starrend verliere ich immer mehr mein Zeitgefühl und kann nicht mehr sagen ob Minuten, Stunden oder sogar Tage vergehen. Die Dunkelheit um mich herum hält stetig an und der ungleichmäßige Rhytmus von Einschlafen, Aufwachen und Schwärze lässt mich langsam aber sicher durchdrehen.
Ich versuche immer und immer wieder um Hilfe zu rufen, aber meine Stimme will meinen Körper einfach nicht verlassen.
Noch immer will sich keiner meiner Muskeln regen und ich presse verzweifelt meine Lippen zusammen. Ein leises Wimmern halt durch die Stille, doch ich kann nicht wirklich zuordnen ob es von mir kam oder nicht. Mit zusammen gekniffenen Augen spüre ich wie heiße Tränen sich meine Wangen entlang bahnen und hoffe darauf dass ich endlich aus diesem kalten Nichts befreit werde.. Um nicht ganz verrückt zu werden, zähle ich das Piepen mit, bis ich endlich wieder einschlafe. Doch auch dort herrscht nur Dunkelheit, keine Träume, keine Geräusche, nur Leere..
Auch als ich vorhin die Augen öffnete war - wie nicht anders zu erwarten - alles um mich herum Dunkel.
37...  38...  39... immer weiter zählend, ertönt irgendwann ein dumpfes Geräusch, als würde man einen Schweren Schalter umlegen. Ein machanisches Klicken kommt Stufenartig immer näher und als es dann bei mir ankommt, kneife ich erschrocken die Augen zusammen. Durch den Schock habe ich gar nicht bemerkt, dass sich mein Körper geregt hatte und ich mir nun geblendet von dem Kalten weißen Licht die Hand vor die Augen hielt. Wieder einmal verschnellert sich das Piepen und so langsam gewöhnen sich meine Augen an die plötzliche Helligkeit.
Vorsichtig blinzelnd sehe ich mich in dem Raum um und bemerke, dass ich von kalten sterrielen Wänden umgeben bin. Es ist ein relativ großer Raum, der keinerlei Emotion in sich trägt.
Es gibt keine Fenster, nur vier einfarbig Weiße Wände. Ich liege in einem starren Eisenbett auf einer genauso farblosen Matratze wie der Rest des Raumes. Zu meiner linken steht ein kleiner Metalltisch und zwei Stühle die ebenfalls silbern glänzen. Gegenüber von mir liegt eine schwere Eisentür und direkt daneben in der Wand ist ein kleines Display eingebaut. Rechts liegt eine weitere Eisentür, jedoch ohne so ein Display.
Böse funkle ich das Piepsende Gerät neben meinem Bett an, welches meine Herzfrequenz überwacht und mich jetzt da ich es sehen kann noch mehr nervt. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich an mehrere Geräte angeschlossen bin, deren blinkende Lichter mir vorher nicht aufgefallen waren.
Scheinbar habe ich so langsam die Kontrolle über meinen Körper zurück, also richte ich mich langsam auf und zische auf, als mich ein pochender Schmerz durchfährt.
An meinem zitternden Körper herabsehend, fällt mir die Weiße Krankenhausrobe auf, die locker um meinen Brustkorb geschnürt ist und an meinem Arm blutdurchtränkt ist.
Auf einmal ziehen vor meinen Augen die Bilder des Anschlags vorbei, wie ich angeschossen wurde und erfolgreich den Lockvogel gespielt habe...Was ist mit Luke und den anderen?! Wie lang liege ich schon hier?..
Mit zitternden Fingern reiße ich die Nadel aus meiner Armbeuge, die mich mit einem Tropf verbunden hatte. Auch die in meinem Handrücken steckende Nadel ziehe ich unachtsam heraus. Das Piepen des Gerätes neben mir wird zu einem anhaltenden Signalgeräusch das in den Ohren weh tut. Überfordert ziehe ich meine Beine an meinen Schmerzenden Oberkörper und halte mir verzweifelt die Ohren zu, als plötzlich die schwere Eisentür aufgeht und mehrere Weißgekleidete Personen eintreten.
Eine blonde Frau schält das Gerät mit einem kleinen Schlüssel aus, woraufhin das Piepen sofort stoppt und ein Mann mit dunklen Haaren und Brille stellt sich neben mich. "Hast du schmerzen? Du musst ruhig bleiben..." seine Worte ignorierend kneife ich die Augen zusammen und schlinge meine Arme -trotz des Schmerzes- fester um meine Beine. Als eine der Frauen vorsichtig nach meinem unverletzten Arm greift, reiße ich die Augen auf und Schlage reflexartig ihre Hand weg. Erschrocken weicht sie etwas zurück und der Mann neben mir gibt ihr ein Handzeichen woraufhin sie nickend den Raum verlässt.
"Keine Angst, du bist hier in Sicherheit. Wir wissen zwar nicht genau was dir alles zugestoßen ist, aber wir werden dir nichts böses tun. Du lagst für fünf Tage in einem künstlichen Koma, da du lebensgefährliche Verletzungen hattest" erklärt der Mann mit beruhigender Stimme und ich reiße die Augen auf.
So lange bin ich hier schon?! Naja das würde meine fehlende Kontrolle über meinen Körper von vorher erklären..
Der Mann erklärt mir noch weiteres was meine Verletzungen angeht und einige Sekunden später geht die Tür wieder auf. "Dr. Seishu, er wird bald eintreffen" "Danke Schwester Rose" wendet sich der Mann an die Krankenschwester, welche gerade wieder den Raum betretten hatte.
Nachden ich mich etwas beruhigt habe, lasse ich mich etwas widerwillig wieder an die Geräte anschließen. Als mich der Arzt jedoch dazu auffordert meinen Oberkörper frei zu machen um meine Wunden zu behandeln weigere ich mich, auch nur etwas zu kooperieren. "Na komm schon Kleiner, hab dich nicht so, was denkst du wer deine ganzen Wunden versorgt hat, als du hier eingetroffen bist?" versucht mich Dr. Seishu zu überreden und ich ziehe zögernd die Robe an meinem Verletzten Arm herunter. Die Wunde scheint etwas aufgerissen zu sein und immer mehr Blut fließt heraus.
Das Blut beobachtend warte ich darauf, dass Dr. Seishu beginnt etwas gegen meinen Blutverlust zu tun.
So langsam wird mir etwas schwindelig und meine Sicht wird immer verschwommener. Wieder einmal verändert sich die Schnelligkeit des Piepens und ich kann erkennen, wie Dr. Seishu eine Spritze mit einer Flüssigkeit füllt uns sie mir kurz darauf injektiert. Wirklich viel kriege ich nicht mehr mit, denn mir wird mal wieder wie so oft in letzter Zeit schwarz vor den Augen und ich falle zurück in die Dunkelheit.

Floating boyNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ