kapitel 11

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POV Yumeku
Erschrocken fahre ich hoch und sitze nun geschockt im Bett von Luke.
Er weiß es...
Sie wissen es alle...
Nun wissen sie wer oder besser gesagt was ich wirklich bin: Ein kaltblütiges Experiment ohne Schuldgefühle.
Ich habe diese Menschen getötet und die einzigen Emotionen die ich damit verknüpfe sind Erleichterung und Freude. Nicht ein Funken Reue befindet sich in mir.
Im gegenteil.. Ich habe es genossen diesen Monstern schmerzen zugefügt zu haben. Auch wenn es mich selbst zum Monster macht... Das warme Blut wovon meine Hände überströmt wurden und die letzten schwachen Hilferufe, welche diese widerlichen Gestalten von sich gaben...Ich habe ALLES genossen..

Doch jetzt?
Jetzt fühle ich mich kalt und leer..
Wie eine tote Hülle, die nur darauf wartet begraben zu werden..
Panik zückt durch meinen Körper und ich zittere unentwegt.
Warum bin ich allein?
Wo ist Luke?
Wo sind Rin und Louis und Nagisa?
Haben sie mich allein gelassen?
Hassen sie mich jetzt?

So schnell mich meine Beine tragen können, stürtze ich auf die Tür zu und versuche diese zu öffnen. Jedoch wurde ich offensichtlich eingesperrt...
In Panik hämmere ich gegen die Tür und versuche mich auf den zittrigen Beinen zu halten. "L-lasst mich raus bitte!" rufe ich verzweifelt. "Luke? Rin? Nagisa? Louis?!" rufe ich erneut. "BITTE LASST MICH RAUS!" schreie ich so laut ich kann und jegliches stottern in meiner Stimme ist wie weggeblasen. "BITTEE, ICH TU EUCH NICHTS, ABER LASST MICH HIER RAUS" meine Rufe werden immer verzweifelter. Ich schreie mir meine kaputte Seele aus dem Leib und langsam beginnt meine Stimme brüchiger zu werden. "BITTE HASST MICH NICHT" weine ich nun und lasse mich an der Wand neben der Tür herunter gleiten.
"Luke wo bist du?" ich fühle mich so schwach und erbärmlich aber das ist mir gerade egal. Ich kann nicht mehr..
"I-Ich habe angst, ich will nicht wieder allein sein" wimmere ich nun und ziehe meine Knie an meinen Körper. Mit meinen Armen umschlinge ich meine Beine und kralle mich in den Stoff meiner Hose um irgendwo halt zu finden.
"Sie hassen mich" flüstere ich ungläubig. "warum bin ich nur so? warum" ich mache mir selbst immer wieder flüsternd vorwürfe.
Unter stetigem Schluchzen versuche ich meine Atmung etwas unter Kontrolle zu bringen, was mir jedoch nicht gelingt und ich heftig nach Luft ringend Keuche.

POV Luke
Seit fast zwei Stunden sitzt Yumi hinter der Tür und schreit, fleht und bettelt, dass wir ihn raus lassen. Weder Rin, geschweige denn Louis oder Nagisa wissen was sie tun sollen. Aber in einer Sache sind wir uns einig: Wir haben Angst vor Yumi und er bleibt eingesperrt bis uns etwas einfällt..
Ich lehne auf der anderen Seite der Tür wo Yumi ist und höre seinem kläglichen Wimmern zu. Ich ertrage es nicht ihn so zerstört zu hören und stürze mit meiner Jacke ohne Ziel nach draußen. Ich laufe ohne Anhaltspunkte vor Augen durch die Stadt und finde mich nach fast zwei Stunden durch die Gegend irrend in einem Ghetto von Drogenjunkies wieder.
Es ist nicht so als hätte ich noch nie Drogen ausprobiert, aber jetzt brauch ich einfach ablenkung. Ich gehe zu so nem Typen, der wie ein Typischer Dealer aussieht und spreche ihn an. "hast du was womit ich mich weghaun kann?" frage ich ihn kalt und monoton. "kommt drauf an was du willst und wieviel du zahlen kannst" antwortet der Junkie mit rauchiger Stimme. "Geld spielt keine Rolle hauptsache es knallt mein Kopf weg." antworte ich dem Typ, welcher nun ekelhaft zu Grinsen beginnt. Er hält mir ein kleines Tütchen mit drei weißen Pillen darin hin und ich nehme es entgegen. "Macht 130.000¥ und nimm nich alle auf einmal, es sei denn du willst an ner Überdosis sterben" ich drücke ihm das Geld in die Hand und ziehe eine Augenbraue hoch "ich und ne überdosis? wohl kaum" sage ich noch während ich mich umdrehe und gehe.
Ich suche den Club von nem guten Freund auf und wir haun uns zusammen mit den Pillen weg. Was auch immer dieses Zeug war was ich geschluckt habe, es erfüllt seinen Zweck und lenkt meine Gedanken von Yumi ab.
Mitllerweile ist es schon ziemlich spät und ich gehe verschwitzt zurück zum Bartresen. "Na LuLu bisschen geschwitzt?" fragt mich Toru. "Du siehs nich besser aus und vorallem du has das gleiche zeug wie ich geschluckt" Murre ich meinen guten Freund an und er stößt mir freundschaftlich in die Hüfte. "Naja ich bin jedenfalls hinüber, ich muss jetzt erst ma pennen" lalle ich hervor und verlasse taumelnd den Club von Toru.
Es hat sehr lang gedauert bis ich endlich zuhause angekommen bin und als ich die Wohnung betrete, ziehe ich mich bis auf die Boxershorts aus und werfe meine Klamotten quer durchs Wohnzimmer. "Luke was is-Wie siehst du denn aus? Hast du was genommen?" kommt mir Rin entsetzt entgegen und stützt mich. Ich zeige mit den Fingern an, dass ich nur ein biiiischen high bin und kichere vor mich hin.
"Wo is Yumi? Ich brauch sein Körper! jetzt!" lalle ich fest entschlossen und versuche mich aus Rins griff zu winden. "Nein sicherlich nicht, du bleibst von ihm weg und außerdem stinkst du nach Schweiß, Alkohol und Rauch, also geh duschen und leg dich in mein Bett" plärrt mich Rin an und schiebt mich zu seinem Badezimmer.

Mit schmerzen des Todes und dem Gefühl gleich kotzen zu müssen versuche ich aus Rins Bett zu kommen, jedoch falle ich beim ersten Versuch auf den Boden und stöhne schmerzvoll auf. Ich ziehe mir ein Tshirt und eine Jogginghose
von Rin über um nich nur in Boxershort rumzulaufen. Mit mühe schleppe ich mich in die Küche wo mich alle schon erwarten. "Wo is Yumi" murre ich noch komplett benebelt und Louis sieht mich fassungslos an. "Schon vergessen? Yumi ist in deinem Zimmer eingesperrt und gleichzeitig ist er übrigens ein Psychokiller namens Yumeku. Nur um dein Gedächtnis mal auf Vordermann zu bringen" überrumpelt mich Louis und wird zum Ende seiner predigt etwas leiser. "Verdammt" murre ich zerknirscht, da ich jetzt wieder meine Erinnerungen zu fassen bekomme und gehe zu meiner abgeschlossenen Zimmertür.
Von innen ist ein leises wimmern zu hören und ich kriege sofort ein schlechtes Gewissen.
Warum habe ich Yumi einfach eingesperrt?
Warum habe ich ihn allein gelassen und mich mit Drogen und Alkohol zulaufen lassen?
Ensetzt von mir selbst drehe ich etwas zögernd den Schlüssel der Zimmertür und öffne die Tür.
Entsetzt reiße ich die Augen auf, als ich Yumi so zitternd und wimmernd am Boden liegen sehe. Vorsichtig darauf bedacht keine falsche Bewegung zu machen gehe ich in das Zimmer und schließe die Tür hinter mir.
Yumi liegt bebend am Boden und wirkt noch blasser als sonst. Ich drehe ihn zu mir und merke dass seine haut eiskalt ist. Würde ich nicht sehen, dass er atmet, gäbe es keine Zweifel daran dass er tot ist. Er sieht aus wie eine Leiche und bei diesem Anblick setzt mein Herz einen Schlag aus..
Schwach fällt mir Yumis kopf in den Schoß und als ich in seine weit aufgerissenen Augen blicke, gefriert mir das Blut in den Adern...

Floating boyWhere stories live. Discover now