kapitel 55

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POV Yumi
Nachdem unser Wecker um kurz nach 6 von Luke and die Wand geworfen wurde und dort eine schöne Schramme hinterlassen hat, rapple ich mich gezwungener Maßen aus der Bettdecke auf und versuche mich aus Lukes Griff zu befreien. Verzweifelt zapple und winde ich mich, um seine Arme von meiner Hüfte zu kriegen, jedoch vergeblich.. es geht so lange, bis um 6:30 Niko mit seiner ausnahmsweise mal hilfreichen Pünktlichkeit ins Zimmer kommt und mich befreit. Irgendwie schafft er es Luke zum Aufstehen zu verleiten und ich gehe ins Bad um zu duschen. Mit noch immer halb geschlossenen Augen stelle ich das Wasser ganz heiß und ziehe mich aus. Als der Spiegel bereits beschlagen und der Raum mit warmem Dampf gefüllt ist, lasse ich das heiße Wasser auf mich prasseln und schließe genießend die Augen. Als ich gerade dabei bin das Shampoo aus meinen Haaren zu waschen, spüre ich plötzlich einen kühlen windstoß durch die offene Seite der Dusche ziehen und kriege sofort eine Gänsehaut. Keine zehn sekunden später spüre ich zwei kalte Hände an meiner Hüfte, und werde zugleich an einen nackten Körper gezogen.
"So warm" grummelt Luke und drückt sich noch etwas näher an mich. Seinen Körper so nah an mir zu haben und seinen Atem in meinem Nacken zu spüren, lässt mich verlegen zu Boden blicken und ich kann fühlen wie die Röte in mein Gesicht steigt. "Yumi dreh dich um" fordert mich Luke dann auf einmal auf und ich drehe mich mit gesenktem Kopf zu ihm, wodurch ich einen perfekten Blick auf seinen nackten Körper habe. Schnell sehe ich auf und bemerke Lukes neckendes Grinsen. "gefällt dir was du siehst oder warum bist du so rot?" schmunzelt er und ich schüttle hecktisch den Kopf. "Nein! Also doch schon, aber...i-ich geh mich abtrocknen!" stottere ich und beeile mich um aus der Dusche zu kommen. Schnell trockne ich mich ab und erst jetzt fällt mir auf dass ich gar keine Klamotten im Bad hab. Nackt tapse ich ins Ankleidezimmer und als ich meinen dürren Körper so in dem riesigen Spiegel sehe, erstarre ich. Nichts an mir, wäre ansatzweise gut genug um von Luke gemocht zu werden.. Ich bin viel zu dünn, mein ganzer Körper ist mit Narben, Blauen Flecken und kleinen Wunden geziert und meine Haut ist so blass, dass ich schon fast wie eine wandelnde Leiche aussehe. Mit gesenktem Kopf mache ich mich daran, mich anzuziehen und gehe dann in die Küche wo die anderen bereits Todmüde sitzen und Kaffee schlürfen.
"Morgen Kleiner" murrt Rin und ich setze mich stumm zu Nagisa auf die Küchenablage. "Yumi warum schaust du so traurig?" legt Nagisa den Kopf schief und ich zucke kurz mit den Schultern. Nun kommt auch Luke in die Küche und Nikolai stellt uns allen Frühstück hin.
Bis 14 Uhr sitzen wir alle in der Küche und gehen gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Mafia den gesammten Ablaufsplan des Anschlags nochmal durch. Einige der Männer sehen mich neugierig an und andere durchbohren mich mit zweifelnden oder verachtenden Blicken. "Und wieso genau verlassen wir uns voll und ganz auf die Arbeit eines Kindes, das noch da zu so aussieht als würde es jede Sekunde umkippen?" murrt ein großer Typ mit Schwarzen Haaren und einer riesigen Narbe über dem einem Auge. "Dieses 'Kind' wie du es nennst ist durchaus fähiger als einige Mitglieder des D-Ranges hier also reiß dein Maul nicht soweit auf Ray." knurrt Rin zurück und stellt sich schützend vor mich. Stumm sitze ich nur da und versuche mein Zittern zu unterdrücken, was mir offenbar nicht gelinkt, denn dieser Ray-Typ lacht kurz ironisch auf. "Ja sicher. Der kleine macht sich doch jetzt schon fast in die Hosen. Der taugt nichtmal als Schoßhündchen was und der Knirps soll wirklich alleine jemanden umlegen können? Tz das will ich sehen" zeigt Ray mit einer wegwerfenden Handbewegung auf mich und ich sehe wie sich Lukes Gesichtsausdruck verfinstert. Gerade will Luke etwas sagen, da halte ich ihn zögernd zurück. "Schon okay Luke.. bei jemandem wie mir hätte ich auch Zweifel" murmle ich und Luke sieht mich besorgt an. "Sicher dass du okay bist?" hakt er nach und ich nicke kurz.
"Falls etwas schief gehen sollte oder etwas nicht nach Plan geht, brauchen wir ein Safeword, das man unauffällig per Funk weitergeben kann." erklärt Luke und Nagisa beginnt zu kichern. "Louis und ich haben auch ein Safeword"   "schlechter Zeitpunkt Nagisa!" faucht Louis verlegen und schlägt Nagisa hart auf den Hinterkopf. Ein paar amüsierte Blicke der anderen werden ausgetauscht und Nagisa hält sich quengelnd den Kopf.
Wir einigen uns darauf dass falls man Verstärkung braucht 'Platzpatronen' in einen Satz einbaut und für den schlimmsten Fall, wie z.B. eine größere Explosion oder etwas in der Art wird Luke das Kommando zum Rückzug erteilt.
Nachdem alles klar ist, machen wir uns auf den Weg zur Tiefgarage und steigen in die Autos um zu unserem Anschlagsort zu fahren. Wir werden von 14 Männern der Mafia begleitet und offenbar scheint keiner von ihnen mir Wirklich vertrauen zu schenken.
Im Auto gibt mir Luke ein kleines Gerät das wie ein einzelner Kopfhörer aussieht und erklärt mir, dass ich falls alles nach plan geht zweimal auf den kleinen Sensor tippen soll und wenn ich schwer verletzt wurde oder Hilfe brauche viermal darauf Tippen soll. Mir alles einprägend, gehe ich im Kopf nochmal alles durch und kaue nervös auf meiner Lippe herum. Beruhigend legt mir Luke eine Hand an die Wange und zieht mich mit der anderen näher zu sich. "Keine Angst Kleiner, du schaffst das und wir werden dir so gut es geht den Rücken stärken. Spiel einfach wie abgemacht mit und stell dich sobald das Militär eintrifft schwach, dann schaffst du es sicher in die Klinik" haucht er mir gegen mein Ohr und ich kriege eine Gänsehaut.
Nach gut einer dreiviertel Stunde fahrt kommen wir in der Nähe der Drogenküche an, wo wir den Anschlag geplant hatten. Nagisa hat deren Compuersystem gehackt und herausgefunden, dass in dieser heruntergekommenen Bruchbude heute eine größere Geldübergabe stattfinden soll und dass gegen 17 Uhr der perfekte Zeitpunkt ist anzugreifen. Mir ist klar dass heute Abend viel Blut fließen wird und wir sehr viel Aufruhr machen müssen, um das Millitär was ganz in der Nähe seinen Standpunkt hat auf uns Aufmerksam zu machen. Mit pochendem Herzen und zittrigen Beinen steige ich gemeinsam mit den anderen aus dem Auto und warte darauf von Luke Anweisungen zu kriegen...

Floating boyWhere stories live. Discover now