kapitel 43

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POV Yumeku

Angespannt lege ich meine Hände an Kaitos Brust und kralle mich in seinen Pullover. Mein Körper macht nicht die Anstalten, sich bewegen zu wollen und ich kneife die Augen zusammen. Der Kuss ist sanft und Kaitos Lippen, sowie seine Hand die noch immer an meiner Wange liegt sind weich und warm, trotzdem fühlt es sich falsch an.. Mit zitternden Knien drücke ich Kaito von mir und ringe überfordert nach Luft.
"Nicht dein ernst.." knurrt Hiro, welcher bis jetzt in einer Art schockstarre, zugesehen hat. Wütend kommt er auf mich zu und packt mich am Kragen meines Hemdes. Noch immer perplex von dem Kuss zuvor sehe ich Hiro einfach nur kalt an und warte darauf, dass er etwas tut. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen wie sich Kaito mit roten Wangen die Haare rauft und verzweifelt in meine Richtung sieht. "Hiro lass Yumi los, er hat damit nichts zu tun!" fleht Kaito Hiro an, welcher mich nach diesen Worten nur fester packt und zu sich hoch zieht. "Natürlich hat er was damit zu tun, er hat dich zur Schwuchtel gemacht" knurrt Hiro und schubst mich mit wucht gegen eine Hauswand. Erschrocken keuche ich auf und realisiere so langsam wieder meine Umgebung. "Hiro sei verdammt nochmal nicht so Homophob" murrt Kaito, jedoch ignoriert Hiro ihn und geht nun wieder auf mich zu. "Du scheiß Freak" murmelt Hiro vor sich hin. Ich rapple mich auf und als Hiro zu einem Schlag ausholt, weiche ich diesem geschickt aus. Eigentlich wollte ich mich gegen ihn ja nicht wehren, aber das eben war einfach reflex. Kaito versucht Hiro von mir weg zu bringen, jedoch vergeblich. Diese ganze Situation überfordert mich komplett... Ich weiche Hiros schlägen immer wieder aus und als er mich packt, so dass ich nicht ausweichen kann, hole ich aus und schlage ihm ins Gesicht. Mein Schlag hatte nicht sonderlich viel wucht, offenbar aber genug, dass Hiros Lippe aufplatzt. "Jetzt aufeinmal kannst du dich wehren oder was?" lacht Hiro ironisch auf. Plötzlich spüre ich einige Regentropfen auf der Nase und innerhalb weniger Minuten wird der Regen stärker. Das weiße Hemd meiner Schuluniform wird durch den Regen blitzschnell durchsichtig und beginnt unangenehm an meinem Oberkörper zu kleben. Erneut holt Hiro aus um mich zu schlagen. Zum Glück ducke ich mich rechtzeitig, so dass er seine Faust mit voller Wucht gegen die Hausmauer schlägt. Mit wütendem Gesichtsausdruck betrachtet Hiro seine aufgeschürften Knöchel und etwas Blut tropft zu Boden. Als die rote Flüssigkeit zu Boden tropft, kann ich genau sehen wie das Blut in eine Wasserpfütze fällt und sich dort mit dem Wasser vermischt. Gebannt starre ich auf Hiros blutende Hand und lecke mir über die Lippen. So langsam beginnt mir das ganze Spaß zu machen..
Mit erhöhtem Herzschlag beginnen sich meine Beine wie von alleine zu bewegen und ich stürme auf Hiro zu. Er schubst gerade Kaito zur Seite, als ich mich auf ihn stürtze.
Es ist Zeit, ihn mal etwas zu verstören..
"Geh runter von mir!" knurrt Hiro und versucht mich von seinem Oberkörper zu zerren auf dem ich sitze. Ich drücke meine Fingernägel in seine Arme hinein, um ihn davon abzuhalten mich zu erwischen. Mit dem Zeigefinger fahre ich über die Wunden an seiner Hand und betrachte sein Blut, welches nun an meinem Finger hinunter in meine Handfläche rinnt. Kichernd lecke ich das Blut von meiner Hand und genieße den eisernen Geschmack dieser warmen Roten Flüssigkeit. "du kranker Psycho!" brüllt Hiro mit zittriger Stimme und ich komme seinem Ohr immer näher. "du solltest dich von mir fern halten, nicht dass ich dir noch etwas antue" lache ich kalt auf und packe ihn an den Haaren. Triumphierend nehme ich das zittern seines muskulösen Körpers wahr, welcher wie ein Stück Müll am Boden liegt und immer mehr die kälte des Regens aufnimmt. "Verdammt du scheiß Psycho geh endlich runter von mir!" fleht er schon mehr als dass er brüllt und ich lasse seine Arme los. Kaito scheint glücklicherweise nicht gesehen zu haben, dass ich Hiros Blut von meinen Fingern geleckt habe. Trotzdem ist er total überrumpelt davon, dass ich mich gegen Hiro gewehrt habe und ich kichere leicht. Langsam findet Kaito wieder den Anschluss und man sieht, dass er sich vorwürfe macht. "Y-yumi bist du okay?.. i-ich... es tut mir leid" versucht er sich für sein unüberlegtes Handeln und den Kuss zu entschuldigen. "schon gut." lächle ich kalt und drehe mich um. Mit geweiteten Augen sieht mir Kaito hinterher und es scheint für einen kurzen Moment so als wolle er noch etwas sagen..
Ich hätte zwar nicht erwartet, dass Kaito mehr als nur Freundschaftliche Gefühle für mich hat, aber was soll ich schon dagegen tun? Mal sehen, wie es zwischen uns weiter geht..
"das war lustig" kichere ich noch kurz als ich auf Hiro herabblicke, der mich am Boden sitzend entgeistert anstarrt. Mit ausgestreckten Armen Balanciere ich auf einem Gehsteig und entferne mich von den beiden, die mir nur perplex hinterher sehen. Sich endlich gegen Hiro gewehrt zu haben, hat wirklich gut getan und jetzt hab ich total gute Laune. Auch wenn meine Schulbücher in meinem Rucksack jetzt wahrscheinlich komplett aufgewichen sind, summe ich glücklich eine Melodie vor mich hin und laufe nach Hause. Im großen Gebäude angekommen, gehe ich in den Aufzug und drücke auf die 23. Auf den Boden sehend beobachte ich das Wasser, welches von meinen triefend nassen Klamotten tropft. Als ich den Aufzug verlasse, lasse ich eine große Wasserpfütze auf den Boden zurück und laufe lächelnd auf die Wohnungstür zu. Nikolai hat gerade bestimmt frei, weil er nicht an der Tür steht. Also gehe ich einfach in die Wohnung und ziehe meine Schuhe aus, in welchen wahrscheinlich genug Wasser ist, um sie als Aquarium für Fische zu benutzen.

Floating boyOù les histoires vivent. Découvrez maintenant