kapitel 15

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POV Luke
Gerade als ich mein Auto in der Tiefgarage parke, fällt mir Yumis leidender Blick auf.
"Bist du okay kleiner?" Mit Tränen in den Augen sieht er mich an und schüttelt den Kopf.
"Was ist wenn mich Rin, Louis und Nagisa jetzt hassen? Ich bin ein Monster und ich habe ohne mit der Wimper zu zucken jemanden getötet..Schon wieder.. Und das schlimmste ist, dass ich nichtmal Reue oder so empfinde." schluchzt er.
Ich wusste nicht, dass Yumi so darüber denkt und muss lächeln als mir klar wird wie gerne er bei mir und meinen Freunden ist.
"Natürlich waren wir Anfangs geschockt nachdem wir wussten dass du ein Psycho Killer bist, aber wir sind nicht anders, nur dass du eben eine ausschlaggebende Vergangenheit hast. Aber keiner von uns will dich jemals wieder verlieren. Du gehörst zu uns." beruhige ich Yumi und streiche ihm über den Kopf.
Er schließt unter meiner Berührung kurz die Augen und sieht mich dann wieder an.
"Lass uns rein gehen" sage ich und mit einem nicken folgt er mir. Im Gebäude angekommen hört man schon vor unserer Wohnungstür, dass sich die anderen mal wieder zanken und Nikolai grüßt uns freundlich.
Als wir die Wohnung betreten wird es mit einem Schlag still und alle starren Yumi an. Traurig sieht Yumi zu Boden und versteckt seine Blutverschmierten Hände hinter seinem Rücken.
"Yumiii" freut sich Nagisa und umarmt ihn stürmisch. Louis und Rin sind etwas zurückhaltender und sehen nun mich an.
"Ist alles geregelt?" fragt Rin und ich nicke nur. Da jetzt auch Yumi Nagisa mit seinen Armen umschließt, gibt er Rin ein perfektes Blickfeld auf seine Hände und Louis nickt wissend.
"Schön dass du wieder da bist Kleiner" sagt Louis zurückhaltend und Rin verschwindet sofort in seinem Zimmer.
Ich sehe den erleichterten Blick von Yumi, doch wie es scheint fühlt er sich sehr unwohl.
Er kratzt sich ununterbrochen am Handrücken und sieht unruhig hin und her. Ich beschließe, dass wir in unser Zimmer gehen, dass Yumi sich waschen und umziehen kann.
"Ist alles in Ordnung?" frage ich vorsichtig nach, jedoch ignoriert Yumi meine Frage und geht gezielt auf das Bett zu. Ohne mich anzusehen legt er sich mit dem Rücken zu mir in die Decken und starrt ins nichts.
"hey Yumi?" ich gehe näher an ihn heran und streiche sanft über seinen Kopf.
"Luke..h-habt ihr wirklich Angst vor mir?" stottert er verängstigt und krallt seine Hände in die Decke.
Vorsichtig setze ich mich neben ihn aufs Bett und setze an etwas zu sagen. "Eigentlich will ich es nicht wissen, ich will nur nicht gehasst werden" murmelt er und setzt sich langsam auf.
Mit matten Augen sieht er mir kalt ins Gesicht und ich erschaudere fast vor diesem Blick. Ich lege meine Hand an Yumis Wange und fahre mit dem Daumen kurz über seine Lippen. Yumis Wangen nehmen eine rosane Farbe an und in diesen Ausdruckslosen Augen könnte ich mich verlieren.
"Du wirst nicht gehasst" wispere ich und komme seinem Gesicht näher. "Versprochen?" "Versprochen!" hauche ich gegen Yumis Lippen. Er schließt seine Augen und ich muss lächeln.
Wie ich ihn vermisst habe...
Mit einer kleinen Bewegung schließe ich meine Augen und tue das, wonach ich mich schon so lange gesehnt habe. Ich verbinde unsere Lippen und stecke alle Gefühle die ich in mir trage in diesen einen Kuss.
Die kalte Hand von Yumi, welche bis gerade eben noch an meine Brust gelehnt war, fährt nun hoch zu meiner Schulter und greift in den Stoff meines Pullovers.
Nach kurzem Zögern erwiedert Yumi den Kuss und rückt näher zu mir. Darauf bedacht, es nicht zu überstürzen lege ich sanft meine Hand in Yumis Nacken und ziehe ihn näher zu mir. Der Kuss wird etwas verlangender und nach einiger Zeit trennen wir unsere Lippen um Luft zu holen. Yumis Augen sind noch immer geschlossen und mittlerweile glühen seine Wangen schon förmlich. Verlegen dreht er seinen Kopf weg, doch das lasse ich nicht zu und zwinge ihn mit meiner Hand in mein Gesicht zu sehen.
"Tut mir leid, falls ich zu weit gegangen bin, aber ich wollte das schon lange tun" lächle ich und nehme meinen Kleinen in den Arm.

POV Yumeku

Luke hat mich geküsst..
er hat mich wirklich geküsst..
ich kann diese Gefühle die ich empfinde nicht einordnen..
ich bin irgendwieglücklich aber auch total verwirrt.
Gerade ist Luke eingeschlafen, also stehe ich kurz aus dem Bett auf um mir im Bad endlich meine Blutverschmierten Hände zu waschen.
Zitternd sehe ich mich im Spiegel an und erschrecke fast vor meinem eigenen Anblick. Meine blasse Haut ist fast schon weiß und unter meinen Augen sind dunkle Schatten. Vereinzelte Blutspritzer zieren meine Wange und meinen Hals. Und als ich das Blut unter dem Wasserhahn abwasche färbt sich das Wasser Blutrot und mein Spiegelbild beginnt bestialisch zu lächeln.
Erschrocken weiche ich vom Waschbecken zurück und zu meinem Entsetzen scheint sich mein Spiegelbild selbstständig gemacht zu haben. Meine eigene Gestalt starrt mir einschüchternd in die Augen und ich kriege immer mehr Angst vor mir selbst.
Ängstlich schließe ich die Augen und als ich wieder in den Spiegel sehe, ist alles wieder normal. Um sicher zu gehen, hebe ich die Hand und meine Spiegelung tut es mir gleich. Erleichtert atme ich aus und lasse mich an der Wand zu Boden gleiten. Der Entzug der ganzen Medikamente der letzten Tage macht mir wohl doch mehr zu schaffen als gedacht.
Dr. Mins hat schon gesagt, dass Wahnvorstellungen auftreten könnten, aber auf sowas war ich nicht gefasst...
Ich trockne meine noch immer nassen Hände an einem Handtuch ab und gehe so schnell wie möglich ins Zimmer zurück. Vorsichtig hebe ich die Decke und lege mich neben Luke.
lange starre ich nur an die Wand, bis ich merke wie Luke sich zu mir dreht und einen Arm um mich schlingt. Die von ihm ausgehende Wärme umhüllt mich und mir fallen langsam die Augen zu.

Von rumgebrülle werde ich wach und ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es 11:20 Uhr ist. Luke hält mich noch immer schlafend in seinen Armen und darauf bedacht ihn nicht zu wecken winde ich mich aus seinem Griff.
Verschlafen reibe ich mir die Augen und gehe ins Wohnzimmer von wo aus das Gebrüll kommt. Als ich aus der Tür komme, wird es schlagartig still und alle sehen mich an. Verwirrt sehe ich zu Boden und merke, wie unwohl sich die anderen in meiner Gegenwart fühlen.
"M-morgen" murmle ich leise und laufe mit gesenktem Kopf in die Küche. Nagisa folgt mir und wir setzen uns zusammen auf die Küchenablage.
Man kann erkennen dass Nagisa versucht ein Gespräch anzufangen, das gelingt ihm aber nicht, also sitzen wir einfach da und schweigen uns an. Nun kommen auch Louis und Rin in die Küche und machen sich Kaffee. Die herrschende Stille scheint mich zu erdrücken und mein unaufhörliches Zittern verstärkt sich etwas.
"Ist alles okay Yumi?" erkundigt sich Nagisa vorsichtig und ich sehe ihm kalt in die Augen. Ich lege meinen Kopf schief und starre ihn an
"was sollte sein?" erwiedere ich monoton.
Als Luke auch dazu kommt und die verwirrten Blicke der anderen sieht, kommt er auf mich zu und drückt mir mehrere Tabletten in die Hand. "Guten Morgen Kleiner" lächelt er warm und reicht mir jetzt auch ein Glas Wasser um die Tabletten zu schlucken. Von allen beobachtet nehme ich die Tabletten ein und setze mich schweigend an den Tisch.
Nach dem Frühstück verschwinde ich ohne umwege im Zimmer und lasse mich ins Bett fallen.
Ich kann es ja verstehen, dass Nagisa, Rin und Louis nicht wissen wie sie jetzt mit mir umgehen sollen, aber die Tatsache, dass sie so tun als wäre alles okay macht es nur noch schlimmer. Mir geht langsam die Luft aus und ich merke wie mir übel wird.
Ich stürze ins Badezimmer und muss mich Augenblicklich übergeben. Nach Luft ringend versuche ich nicht zu ersticken, während mein Körper weiter versucht die Medikamente aus meinem Kreislauf zu bringen.
Schon im Krankenhaus habe ich mich nachdem ich die Tabletten genommen habe übergeben müssen und jetzt das auch noch mit einer Panikattacke verbunden ist schrecklich schmerzhaft.
Verkrampft halte ich meinen Bauch und lehne ich mich an die Wand und komme langsam wieder zu Luft. Es wäre am besten, wenn mir die Medikamente gespritzt werden könnten, aber die Tabletten gibt es nicht in Flüssiger form.
Nachdem die kompletten Medikamente aus meinem Körper sind und ich mich besser fühle, putze ich mir die Zähne und gehe mit einer Packung der Tabletten in die Küche. Zum Glück bin hier gerade allein, also beginne ich drei der Tabletten zu pulverisieren. Als es ein feines Puder ist, vermische ich die gemahlenen Tabletten mit etwas Wasser und mit einem Mittel, welches mir Dr. Mins mitgegeben hat. Die Mischung ziehe ich in einer Spritze auf und steche mir mit der Injektionsnadel in den Arm. Als ich gerade das Gemisch in meine Ader injektiere, kommt gerade Luke in die Küche und reißt die Augen auf. "Yumi was machst du da? Bist du verrückt?" erschrocken lasse ich die Spritze zu Boden fallen und Luke kommt schnell auf mich zu.
Ängstlich sinke ich zu Boden und versuche mich zu erklären.
"D-die Tabletten bleiben nicht in meinem Körper, also hab ich sie Gemischt und mir g-gespritzt" Lukes Hand fährt mir vorsichtig über das Einstichsloch an meinem Arm.
Etwas Blut läuft an meinem Arm hinunter, welches er mit einem seiner Finger auffängt und ableckt.
Verwirrt sehe ich ihn an und in Lukes Augen funkelt etwas undefinierbares auf. Mit beiden Händen nimmt er meinen Arm und leckt das Blut weg. An der Stelle wo die Injektionsnadel meine Haut durchdrungen hat, bleibt er stehen und saugt sich etwas fest. Eigentlich sollte mich das doch ekeln, wenn jemand mein Blut von mir leckt, aber die Tatsache dass es Luke ist, lässt mich meinen Kopf in den Nacken legen und aufkeuchen. Als Luke von meinem Arm ablässt, zeichnet sich auf der Stelle wo zuvor seine Lippen lagen, ein kleiner Bluterguss ab. Gebannt sieht Luke mir in die Augen und beißt sich auf die Unterlippe.
Dieser Moment der zweisamkeit wird jedoch von Rin gestört, welcher Lukes Namen ruft. Genervt lässt Luke mich los und hilft mir auf die Beine.
"was ist?" ruft er zurück und Rin kommt jetzt zu uns.
Mit verwirrtem Blick sieht er uns an "Stör ich bei irgendwas?" fragt er und mustert mich. Erst fällt sein Blick auf meinen Arm, dann Blickt er in mein gerötetes Gesicht und zum Schluss sieht er Luke mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Nein tust du nicht...was willst du?" murrt Luke
"Oh, ich wollte bloß fragen ob du heute Abend mit zu Toru in die Bar kommst, wir wollten bissl trinken und so" erwiedert Rin und wartet auf eine Antwort.
Luke sieht mich kurz an und nickt dann nur. "Ja ich komm mit" sagt er während er sich umdreht und verlässt dann die Küche. Rin schaut mir kurz in die Augen und es scheint so als wolle er etwas sagen, jedoch überlegt er es sich anders und geht einfach.

Floating boyWhere stories live. Discover now