2.Kapitel

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Sanft umspielte der warme Wind meine Beine.
Die Sonne strahlte mit meinem Lächeln um die Wette.
Im Moment ging es mir einfach nur gut, ich war glücklich und zufrieden, doch wie lange wird dass so bleiben?
Ich atmete tief ein und aus und lief weiter.
Langsam wurde es ganz schön anstrengend so eine Kugel vor mich herzutragen, selbst für einen Halbvampir wie mich.
Doch ich sollte mich nicht beklagen, da ich bald mein und Davids wunderschönes Baby in den Armen halten werde.
Ich werde ihm oder ihr die Liebe geben die mir gefehlt hat damals.
Ich würde dafür sorgen dass mein Kind eine wunderschöne Kindheit hat.
Ich würde ihm jeden Tag sagen wie sehr ich es liebte und wie froh ich war dass es sie oder ihn gab.
David war dicht neben mir.
Seit unserem ersten Hochzeitstag war erst eine Woche vergangen und ich befand mich mit ihm in der Stadt. Bis zu meinem Entbindungstermin waren es nur noch 7 Wochen. So schnell war die Zeit vergangen.
Wir wollten in der Stadt noch ein paar Babysachen kaufen.
Das Zimmer war schon komplett eingerichtet, es fehlten nur noch Anziehsachen.
David umschloss mit seiner großen Hand meine kleine und verflochtete unsere Hände miteinander.
Und immernoch hatte er diese ganz bestimmte Wirkung auf mich.
Meine Handinnenfläche hatte gekribbelt als er unsere Hände miteinander verbunden hatte und in mir hatte sich sofort ein Wärmegefühl ausgebreitet.
Wir liefen in den ersten Laden den wir sahen, in dem man Babysachen im Schaufenster erkennen konnte.
Und schon begannen meine Augen zu leuchten als ich das erste Kleidungsstück in meiner Hand hielt.
"Oh mein Gott ist der süß."
Es handelte sich um einen kleinen weißen Strampler, aufdem ein kleiner Engel war.
Ich hielt David den Strampler hin und sagte: " Passender geht es nicht", und fing an zu lachen.

"Da hast du recht, fehlt nur noch einer mit Vampirzähnen oder anderen Dingen die an einen Vampir erinnern können."

Wir suchten uns noch ein paar Kleidungsstücke aus, die in neutralen Farben gehalten waren und beschlossen wenn unser Kind auf der Welt war noch den Rest zu kaufen.
Wir beschlossen noch in einen Schwangerschaftsmodenladen zu gehen, da ich noch ein Kleid brauchte.
Wir würden morgen zurück nach Arizona fliegen und dann zu meinen Eltern fahren.
Schließlich war morgen Abend die Verlobungsfeier von Isabelle und Grayson.
Ich hatte mit meiner Frauenärztin darüber geredet ob ich in der 34.Schwangerschaftswoche noch fliegen darf, eigentlich war das ja gefährlich wenn ich zum Beispiel Frühwehen bekäme, aber als ich ihr den Grund schilderte und ihr versprach zwei Tage drauf wieder nach Hause zu fliegen willigte sie schließlich ein und schrieb mir ein Attest.
Für die unter euch die nicht mehr wussten wer die beiden sind, Isabelle war jahrelang meine und Emilys Ersatzmutter und hat sich jahrelang um mich und Emily gekümmert, wenn mein Vater auf Geschäftsreisen war und meine Mutter auf Tour.
Und Grayson ist der beste Freund von David, er hat David damals geholfen mich zu finden und dann schließlich zu retten.
Ich wusste damals schon dass die beiden zusammenfinden würden und das taten sie dann ja auch.
Ich freute mich so sehr für die beiden.

Ich lief durch den kleinen aber denoch schlicht und süß eingerichteten Laden und hielt Ausschau nach einem Kleid für den morgigen Anlass.
Ich sah zu David als er mich fragte ob ich etwas gefunden hatte und schüttelte den Kopf.
Ich wollte gerade aus dem Laden gehen, als mir aus der hintersten Ecke ein wunderschönes Kleid ins Auge stach.
Ich ging näher heran und fragte mich wieso ich es nicht eben schon wahrgenommen hatte.
Es war weiß hatte kurze Ärmel und endete so wie es aussah kurz oberhalb meiner Knie.
Außerdem war das Kleid oben eng und fiel über meinen Bauch locker nach unten.
Es war zwar schlicht aber wunderschön und man konnte es gut mit ein paar Accessoires verbinden.

Ich suchte schnell meine Größe heraus und drehte mich zu David um.

"Wie findest du das?"

"Es sieht schön aus, aber trotzdem musst du es anprobieren, damit wir sehen wie es an dir aussieht."

"Willst du damit jetzt sagen, dass du vermutest dass es an mir scheiße aussieht? Das ich mit meinem Walrossbauch das Kleid ruiniere?"

"So meine ich dass doch gar nicht Lucy und das weißt du auch."

Ich schaute ihn immernoch böse an.
Ich lief zu einer der Umkleidekabinen, öffnete die Tür und schloss sie dann hinter mir. Ich zog meine Sachen aus und schlüpfte dann in das Kleid.
Ich drehte mich und sah mir das Kleid im Spiegel an.
Es saß perfekt, als wäre es extra gemacht für mich, doch trotzdem wollte ich die Meinung von David hören.
Ich öffnete die Tür und sah David an, seine Augen weiteten sich, als er mich sah.
Ich trat aus der Umkleidekabine, lächelte und drehte mich eine Runde im Kreis.
Stimmungsschwankungen lassen grüßen.

"Du siehst einfach nur wunderschön aus in dem Kleid.
Du siehst in allem wunderschön aus mein Engel."

Ich lächelte, und drückte ihm einen leichten Kuss auf seine Wange.
Ich fand mich immernoch oft ziemlich hässlich, wird wahrscheinlich auch nie weggehen, aber durch David fing ich an langsam zu glauben, dass ich doch nicht ganz so hässlich war.
Ich zog mir das Kleid wieder aus, schlüpfte in meine Sachen und ging an der Kasse bezahlen.
Danach verließen David und ich das Geschäft und beschlossen noch ein Eis essen zu gehen.
Ich holte mir ein Eis mit 4 Kugeln, bei Eis kann man eigentlich nichts falsch machen, also ich meine jetzt die komischsten Dinge miteinander mischen und es dann essen was ich während der Schwangerzeit schon sehr oft gemacht habe.
Alle Eissorten harmonierten einfach perfekt miteinander und da mir auch gerade nicht danach war irgendetwas zu essen, was ein nicht schwangerer Mensch niemals essen würde, nahm ich jeweils eine Kugel Melone, Himbeere, Zitrone und Schokolade.
David nahm nur zwei Kugeln Eis und schmunzelte mich leicht an, doch hey, ich musste schließlich für zwei essen.
Wir setzten uns auf eine Parkbank und ich ließ meinen Kopf auf seine Schulter fallen.
Er legte einen Arm um mich und mit der anderen hielt er sein Eis in der Hand.
Doch plötzlich weiteten sich meine Augen, ich verkrampfte mich und ließ vor Schreck mein Eis auf den Boden fallen.
Ich hob meinen Kopf, der zuvor noch auf Davids Schulter ruhte und sah panisch nach vorne.
Nein.
Das war doch nicht?

Geliebt von einem Vampir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt