26.Kapitel

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Und dann öffnete sich die Tür, zu dem Zimmer, indem sie sich befand.
Ich lief sofort zu dem Arzt, der aus ihrem Zimmer kam.
"Darf ich zu ihr?", fragte ich ihn sofort.
Doch er schüttelte nur den Kopf.
Er sah mich mit dem typischen schlechte Neuigkeiten Gesicht an, dass man von Ärzten sogut kannte.
Mein Blut gefror mir in meinen Adern.
Und wenn ich ein Herz hätte, dann würde dieses jetzt stehen bleiben.

"Was ist mit ihr? Kann ich zu ihr? Bitte sagen Sie mir endlich was hier vor sich geht."

"Herr Hunter, das wird ein bisschen dauern, bis ich Ihnen erklärt habe, was genau mit Ihrer Frau ist. Folgen Sie mir in mein Zimmer."
Ich folgte dem Arzt und ehe ich mich verdsah stand ich schon in seinem Büro.

"Setzten Sie sich doch bitte."

Da ich nun endlich wissen wollte, was mit ihr war, kam ich seiner Aufforderung nach.

"Nun. Wir haben bei Frau Hunter mehrere Untersuchungen durchgeführt und haben dabei etwas herausgefunden.
Wir haben festgestellt, dass sie an einer sehr seltenen Fruchtwasserembolie leidet.
Eine Fruchtwasserembolie ist, wenn das Fruchtwasser in den mütterlichen Blutkreislauf fließt.
Dabei können dann das Herz und die Lunge der Mutter versagen.
In den meisten Fällen endet es für beide tödlich.
Diese Krankheit ist sehr selten und die Wahrscheinlichkeit liegt bei 16-20%, das Mutter und Kind das überleben.
Es können Hirnschäden bleiben.
Die Geburt soll auf natürlichem Weg beendet werden, wenn das nicht geht, weil die Mutter nicht stabilisiert werden kann, kommt es zu einem Notkaiserschnitt, bei dem es das Ziel ist das Kind zu retten, auch wenn die Mutter dabei stirbt."

Ich sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
Ich war viel zu geschockt um die Wörter, die er sagte zu verstehen.
Lucy und das Baby schwebten in Lebensgefahr.

"W-Was ist mit ihr?"

Ich traute mich erst nicht zu fragen.
Viel zu groß war die Angst, dass Lucy gestor..., bloss nicht daran denken.
Sie lebt noch.
Das hätte ich doch gespürt.

"Wir konnten die Lage ihrer Frau nicht stabilisieren.
Sie kann nicht mehr selbstständig atmen und darum mussten wir sie an ein Beatmungsgerät anschließen.
Sie ist gerade auf dem Weg in den Op-Saal.
Wir werden jetzt erst versuchen das Leben ihres Kindes zu retten.
Wenn das Baby ersteinmal gerettet ist, können wir ihr besser helfen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden das überleben ist sehr gering, aber trotzdem werde ich und meine Kollegem das bestmöglichste versuchen."

Ich war unfähig zu sprechen.
Als hätte ich es verlernt zu sprechen.
Kennt ihr das, wenn ihr etwas sagen wollt aber es nicht könnt, weil etwas euch daran hindert?

"Ich werde jetzt in den Op gehen.
Sie können gerne im Wartezimmer warten. Eine Krankenschwester wird sie dann informieren, sobald ich mehr weiß, wie es um Ihre Frau und Ihr Kind steht."

Ich nickte nur und stand auf.
Ich verließ das Zimmer und wäre fast zusammengebrochen.
Das durfte nicht wahr sein.
Wieso?
Wieso passierte uns das immer?
Ich hielt mich an der Wand fest und setzte mich auf einen Stuhl.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und schon flossen die ersten Tränen aus meinen Augen.
Seitdem ich ein Vampir war hatte ich nicht mehr geweint, außer es ging um sie.
Sie bedeutete mir mehr als mein Leben und alleine die Vorstellung, dass sie sterben könnte, schmerzte in meinem kalten Herzen.
Denn Lucy konnte wirklich sterben, wenn ihr Herz aufhörte zu schlagen.
Sie war zwar zur Hälfte ein Vampir, aber zur anderen ein Engel.
Der Engelanteil in ihr bewirkte, dass ihr Herz schlug und sie atmen musste.
Mein Herz schlug nicht mehr und atmen konnte ich, musste ich aber nicht.
Doch sie konnte nur leben, wenn ihr Herz schlug und sie atmete, da der Engelanteil in ihr dominat war und der Vampiranteil rezessiv.
Sie durfte nicht aufhören zu atmen.

Die Ärzte sollten gefälligst ihr Leben retten und nicht das des Kindes.
Das klang zwar herzlos, aber ich hatte ja auch kein Herz mehr.
Wenn sie tot war, würde ich mich nicht um das Baby kümmern können.
Es würde mich umbringen das Kind zu sehen, wie es jeden Tag älter und älter wird und ihr immer mehr ähneln wird und das es ohne seine Mutter aufwachsen muss.

Ich musste dringend auf andere Gedanken kommen.
Doch wie sollte ich das schaffen, wenn ein paar hundert Meter von mir entfernt Lucy im Op lag und sie vielleicht genau in diesem Moment aufhörte zu atmen.

Ich sah auf meine Handy und stellte fest, dass es schon 18 Uhr war.
Wie schnell die Zeit doch vergangen war, ohne dass ich es gemerkt hatte.
Ich stand auf und beschloss Jonathan anzurufen, ich musste jetzt einfach mit irgendjemanden reden.
Grayson und Isabelle und Lucys Familie werde ich erst anrufen, wenn ich genaueres über Lucy weiß.
Ich verließ das Krankenhaus und setzte mich auf eine Bank.
Ich ging auf meine Kontakte und suchte seine Nummer, die ich dann auch sofort anrief.

"Hey David, was ist los?"
"Hey. Lucy und ich sind im Krankenhaus.
"Haben die Wehen eingesetzt?"
"Ja haben sie."
"Und wo ist sie jetzt, geht es ihr und dem Baby gut?"
"Das weiß ich nicht."

Und dann erzählte ich Jonathan alles was mir der Arzt erzählt hatte.
Es tat gut mit jemanden darüber zu reden.
Ich fühlte mich danach einfach besser, aber trotzdem ging es mir noch schlecht, weil ich nicht wusste, was mit meinem Engel war.

"Ohh Fuck. Oh Gott David, dass tut mir leid, ich weiß nicht was ich sagen soll. Das muss doch grausam sein für dich.
Soll ich vorbeikommen?"
"Nein lieber nicht, aber danke. Ich hab nur jemanden gebraucht mit dem ich darüber reden kann.
Danke.
Ich ruf dich wieder an, wenn sie aus dem Op ist und ich mehr weiß."
"Okay Ciao."
"Ciao."

Ich stand von der Bank auf und lief wieder ins Krankenhaus.
Und als ich wieder vor ihrem Zimmer stand, kam eine Krankenschwester hastig auf mich zugelaufen.
Gleich würde ich mehr erfahren.
Bitte, bitte geht es Lucy gut.
Und wenn es ihr gut geht auch dem Baby.
Denn ich wusste, wenn sie noch lebte und das Baby nicht, wird sie sich die Schuld dafür geben, dass es tot war.

Geliebt von einem Vampir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt