23.Kapitel

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Lucy?"
"Ja?",fragte ich und sah ihn verunsichert an.
"Sicher, dass du mir wirklich alles gesagt hast?"
"Ähmm...ja, ich meine ja sicher", sagte ich und sah schnell weg.
Nur nicht in seine Augen, die mich mit Blicken durchbohrten.

"Lüg mich nicht an", flüsterte er leise, packte mein Kinn und zwang mich so ihn anzusehen.
Verdammt.
Was sollte ich jetzt tun?

"Ich.. ich weiß es, weil ich mich mit Dylan getroffen habe, naja eher unabsichtlich.
Er wollte mir einen Schrecken einjagen.
Er hat mir vor ein paar Tagen einen Traum zukommen lassen, in dem er dich auf der Lichtung im Wald getötet hat.
Ich habe gedacht, dass es sich mal wieder um eine Vision handelt und bin sofort zu diesem Wald gefahren.
Irgendwann habe ich dann diese Lichtung gefunden.
Aber nicht du standest da, sondern Dylan und die maskierte Person.
Er hat mir dann erklärt, dass die maskierte Person dich nur manipulieren kann, wenn sie in deiner Nähe ist.
Und außerdem hat diese Person mir diesen Traum zukommen lassen.
Er hat mir gesagt, dass du zu mir zurückkehren wirst, was ich ihm erst nicht geglaubt habe."
Er ließ mein Kinn los und lächelte etwas.
"Wieso nicht gleich so? Wir haben doch auch sonst nie Geheimnisse vor uns."

Ich hatte den Teil, dass ich ihn einen Monat nach der Geburt des Kindes verlassen werde, weil ich so meine ganze Familie und ihn retten konnte gekonnt ausgelassen.
Er durfte das auf gar keinen Fall erfahren, da er mich nicht gehen lassen würde.

Das Lächeln verschwand aber sofort wieder von seinem Gesicht und er schaute mich leicht sauer an.
Er kniff seine Augen leicht zu Schlitzen zusammen.
Er konnte meine Gedanken gar nicht lesen, wir berührten uns doch gar nicht.

"Lucy, denkst du eigentlich dass ich blöd bin? Ich bin nicht zurückgekommen, dass du mir die Hälfte verschweigst."

Was? Woher wusste er davon? Das war doch unmöglich.
Außer er war dabei oder eher in der Nähe.
Das war gut möglich, da der Wald so groß war und die Bäume so dicht beieinander standen.

"Aber...Wie...?"

"Hast du schonmal daran gedacht, dass sich das Baumhaus genau in diesem Wald befand?
Ich wusste, dass Dylan dich irgendwann zu sich holen würde.
Ich kenne meinen Bruder doch.
Mein Baumhaus war nicht weit von der Lichtung entfernt und durch mein gutes Gehör, habe ich deine Stimme gehört und natürlich die von Dylan.
Ich weiß welchen Deal er dir angeboten hat und ich werde nicht zulassen, dass du und das Kind euch ihm ausliefert. Dass das klar ist."

Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Er war da.
Er war in der Nähe gewesen, als ich auf der Lichtung war.
Wusste Dylan davon?
Wusste er, dass David uns bei unserem Gespräch belauschen würde?

"Wieso bist du dann nicht schon früher hierhergekommen, wenn du wusstest, dass die maskierte Person, dich nur in ihrer Nähe manipulieren kann?"
"Weil ich Dylan und dieser Person gefolgt bin.
Die beiden leben in einem Haus, ganz bei uns in der Nähe.
Ich wollte herausfinden, wer diese Person ist, doch ich hab sie nie unmaskiert gesehen."
"Ich dachte du kommst nie wieder zu mir zurück und dann beobachtest, eher stalkst du mich wie ich mit deinem Bruder rede und mit ihm einen Deal sogut wie vereinbare.
Du kannst mich nicht aufhalten David.
Wenn das nunmal die einzigste Möglichkeit ist, um dich, unsere Freunde und meine Familie zu retten, dann werde ich mich und das Kind opfern müssen."

"Das wirst du nicht!", sagte er und spannte seinen Kiefer an.
"Auch wenn ich dich auf einem Stuhl festbinden muss, wie früher."

"Das wirst du nicht tun", sagte ich und schaute ihn böse an.
"Du hast kein Recht über mein Leben zu bestimmen."
"Das habe ich wirklich nicht, aber ich darf doch wohl über das Leben meines Kindes entscheiden."
"Wer sagt, dass du der Vater bist?"
Er sah mich schockiert an, gewann jedoch schnell wieder die Fassung zurück.
"Wie meinst du das? Natürlich bin ich der Vater, wer denn sonst?"
"Vielleicht ist Liam ja der Vater und ich hab dich mit ihm betrogen."
"Jetzt werd nicht lächerlich."

Nein, Liam war natürlich nicht der Vater.
Aber ich wollte David so kindisch das auch klang, den gleichen Schmerz hinzufügen, wie er mir.
Ich war immernoch leicht sauer, dass er einfach so verschwunden war und jetzt wieder auftauchte und dachte, dass alles gut war.
Denn das war es nicht.

"Wieso denkst du, war er denn sonst so schockiert, als er gesehen hat, dass ich schwanger bin?"

"Du...er..", sagte er und seine Hand ballte sich zu einer Faust.
Er schlug gegen die Wand hinter sich und sah mich mit Tränen aus seinen Augen an.
Okay jetzt hatte er wirklich genug gelitten.
Ich zog ihn zu mir und strich ihm seine Tränen weg.

"Das stimmt nicht David, du bist der Vater. Ich wollte dir nur zeigen, wie es mir ging, als du mich verlassen hast.
Diesen Schmerz, denn du gerade gespürt hast, habe ich über zwei Wochen gespürt.
Ich konnte nicht mehr richtig schlafen noch hatte ich viel Appetit.
Ich weiß, dass das kindisch war, aber ich wollte dir zeigen wie weh mir das tat.
Ja du kannst auch über das Leben deines Kindes entscheiden, aber ich bitte dich darum, mich, wenn das Baby auf der Welt ist mit ihm oder ihr, einen Monat nach der Geburt gehen zu lassen.
Nur so kann ich viele Leben retten."

"Ich kann nicht", sagte er und sah mir dabei in meine Augen.
Seine Augen, die ihren Glanz verloren hatten.

"Wieso nicht?"
"Weil ich dich liebe. Wenn du dich freiwillig umbringen willst und das Baby mit dazu, dann werde ich mitkommen.
Ich kann nicht ohne dich leben."

"Dylan wird dir aber niemals den gefallen tun dich umzubringen."
"Dann werde ich alles erdenklich mögliche versuchen, um dich von deinem Vorhaben abzubringen.
Auch wenn ich mit unserem Kind ans andere Ende der Welt fliegen muss, sodass es vor deinem Fehler sicher ist.
Denn ich werde und kann dich niemals gehen lassen.
Weil du ein Teil meines Lebens bist.
Und ohne diesen Teil, ohne dich, kann ich nicht mehr leben."

Geliebt von einem Vampir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt