51.Kapitel

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Gestern Abend hatte ich meinen Eltern nun die gesamte Wahrheit erzählt.
Was Dylan war und was wir drei, also David, Rose und ich waren.
Danach hatten sie uns noch gefragt, was wir jetzt machen wollten.
Naja, wir hatten selbst noch keine genaue Idee, was wir machen würden.
Das einzige was möglich war, dass wir den Vampiranführer um Hilfe baten.
Doch wenn wir das taten, würde er somit auch von Rose erfahren und vielleicht würde er sie umbringen, da nunmal zwei Vampire kein Kind haben durften.
Und das würde ich niemals zulassen!
Aber ich wollte nicht einfach nichts tun, ich wollte meine Schwester retten und wollte somit verhindern, dass noch weitere meiner Freunde und meiner Familie entführt und vielleicht sogar gefoltert wurden.
Und in diesem Zwiespalt befand ich mich gerade.
Zwischen tun und nichts tun.
Zwischen Rose oder meiner Schwester retten.
Ich wollte sie beide nicht verlieren, doch ich musste eine Entscheidung treffen.
Würde der Vampiranführer uns zuhören und würde er vermutlich sogar Rose leben lassen, wenn er sah, dass von ihr keine Gefahr ausging?
Oder würde er sie, wenn er sie sah sofort töten? Und mich und David vielleicht auch, weil wir gegen das Gesetz verstoßen hatten, auch wenn ich eigentlich kein richtiger Vampir war.

Rose lag schlafend in den Armen von David, der sie behutsam hin und her wiegte.
Ganz sanft, sodass sie auch nicht wach wurde.

"David?", fragte ich und er hob seinen Kopf leicht an.
"Ja, mein Engel?"
"Hast du noch eine andere Idee, außer dass wir zu dem Vampiranführer gehen?"
"Nein, weil es nichts anderes gibt.
Wir werden sie nicht finden können ohne Hilfe.
Ich konnte dich damals schon nicht finden, mein Bruder ist ein echter Meister, wenn es darum geht jemanden zu entführen.
Wenn du mir keine Facebook Nachricht geschrieben hättest, hätte ich dich wahrscheinlich niemals gefunden und ich denke nicht, dass er ein zweites Mal einen Internet zugänglichen Computer im Haus haben wird."
"Ich möchte etwas tun, aber ich möchte auch nicht Roses Leben so aufs Spiel setzen."
"Ich verstehe dich, aber ich glaub es wird das beste sein zu ihm zu gehen.
Alleine haben wir keine Chance gegen Dylan und eines Tages wird er sich auch noch Rose holen und bevor das passiert, möchte ich lieber die Gefahr eingehen sie für immer zu verlieren, als dass sie bei meinem kranken Bruder ist."
"Ja okay, du hast Recht. Wann wollen wir aufbrechen und wohin müssen wir überhaupt?"

Seit ein paar Stunden waren wir wieder zu Hause in unserem Haus in Italien.
Lydia und Jonathan waren bis vor kurzem noch bei uns, da wir ihnen von der Entführung erzählt hatten.
Sie wussten selbst nicht was wir noch tun konnten, da wir wirklich ohne Hilfe aufgeschmissen waren.
Auch wenn ich es schaffen würde Dylan und die maskierte Person zu lähmen, war es nur eine Frage der Zeit bis ich keine Kraft mehr hatte den Zauber aufrecht zu erhalten.
Doch das größte Problem war, wo sie sich befanden.
Der Vampiranführer, wusste bestimmt wie man jemanden fand, der nicht gefunden werden wollte.
Er musste es ja schließlich wissen.

"Der Vampiranführer lebt in Frankreich.
In Paris um genau zu sein.
Also werden wir morgen früh mit dem ersten Flieger nach Paris fliegen."

Hoffentlich würde er uns gut empfangen und dass wir Zeit bekamen ihm alles zu erklären, bevor er sein Urteil fällte.

Emilys P.O.V

"Wie lange wird sie noch bewusstlos sein?", nahm ich eine Stimme wahr, doch ich konnte sie nicht zuordnen.
Ich wollte meine Augen öffnen, doch ich hatte einfach noch nicht die Kraft dazu.
"Sie müsste jederzeit aufwachen", sagte eine andere Stimme.
Was würde passieren, wenn ich die Augen öffnen würde?
Welches Schicksal würde mir bevorstehen?
Ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass ich für Jason etwas aus seinem Auto holen musste, danach war alles schwarz.
Was war passiert?
Wo war ich?
Wer waren diese zwei Stimmen?
Meine Neugier siegte irgendwann und ich versuchte ein weiteres Mal meine Augen zu öffnen.
Und diesesmal gelang es mir, auch wenn es sehr schwer war, da ich noch benommen war.
Als meine Augen schließlich ganz offen waren, musste ich mich erstmal an das helle Licht gewöhnen.
Ich blickte an mir herunter und stellte fest, dass ich noch immer mein Kleid von der Hochzeit anhatte.
Ich lag auf einem weißen Bett und sonst befand sich nichts und niemand sonst in diesem Raum.
Die beiden Stimmen mussten, bevor ich aufgewacht war den Raum verlassen haben.
Ich versuchte aufzustehen, doch meine Arme und Beine waren eingeschlafen.
Doch das einzige was half, wenn Körperteile eingeschlafen waren, war diese zu bewegen.
Doch wie sollte ich erst mit eingeschlafenen Beinen aufstehen?
Ich versuchte erstmal meine Arme wachzubekommen, was für Außenstehende bestimmt lustig ausgesehen hätte.
Doch nach kurzer Zeit und ein paar Bewegungen später waren meine Arme wieder wach und ich konnte mich um meine Beine kümmern, die dann auch wieder wach wurden.
Ich stand vorsichtig auf und lief erstmal zum Fenster, doch das einzige was ich durch das Fenster sah, war ein Wald.
Ich lief zu der Tür.
Auch wenn sie mit Sicherheit abgeschlossen war, wollte ich trotzdem versuchen sie zu öffnen, vielleicht hatte derjenige der mich entführt hatte, auch einfach vergessen diese abzuschließen.
Ich drückte die Türklinke herunter und die Tür öffnete sich.
Daran hätte ich echt nicht geglaubt.
Ich öffnete die Tür nun ganz und trat vorsichtig einen Schritt heraus.
Ich musste vorsichtig sein und besonders leise.
Ich trat aus dem Zimmer und ließ die Tür einfach offen stehen.
Vor mir erstreckte sich eine große Treppe, zu der ich dann auch lief.
Ich wollte gerade die erste Treppenstufe betreten, als ich von hinten festgehalten wurde.
Ich schrie erschrocken auf.
"Hier geblieben, Kleines", sagte die Stimme, die ich in dem Zimmer schon gehört hatte.
Ich drehte mich langsam herum und sah den Mann vor mir an.
Das war anscheinend Dylan.
"Was willst du von mir? Wieso bin ich hier?"
"Ich habe ein Druckmittel gebraucht, für deine Schwester und ihren Mann.
Ich möchte endlich das haben, was ich von ihr verlangt habe und ich möchte nicht länger warten.
Also muss ich den Prozess, dass sie endlich zu mir kommt nun etwas mit ein paar ihrer geliebten Menschen beschleunigen."

Geliebt von einem Vampir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt