56.Kapitel

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Lucys P.O.V.

"Noch irgendwelche letzten Worte?", fragte David, Dylan, als er direkt vor ihm stand.
"Das muss ich dich fragen."
Und ehe David reagieren konnte zog Dylan einen Holzpfeil aus seiner Hosentasche hervor und steckte ihn tief in seine Brust.
Er sank zu Boden.
"Schlaf gut, mein Bruder."
Und dann ging alles sehr schnell.

Ich stieß einen Schrei aus und wollte gerade auf Dylan zu rennen, als Alexander mich festhielt.
Es fühlte sich so an, als hätte Dylan mir den Pfeil in mein Herz gesteckt und nicht David.
Zwei Vampire rannten zu Dylan und banden seine Hände wie auch schon bei Liam mit einem Seil aneinander.
"Bitte, ich muss zu David. Bitte lass mich los."

Er ließ mich tatsächlich los und schon im nächsten Moment kniete ich vor David auf dem Boden.
Ich zog mit einer schnellen Bewegung den Holzpfeil aus seiner Brust heraus und warf ihn hinter mich.
"David, bitte mach deine Augen auf.
Bitte David, du darfst mich nicht verlassen. Hörst du ?!Ich brauche dich. Deine Tochter braucht dich. Bitte verlass mich nicht."

Doch er zeigte immer noch keine Regung und blieb bewusstlos auf dem Boden liegen.
Ich vergrub meinen Kopf an seiner Brust.
Die ersten Tränen strömten nur so aus meinen Augen heraus und tropften auf seine Brust.
"Ich weiß jetzt wie du dich damals gefühlt hast, als du dachtest, dass ich tot bin. Du hast mich gerettet, als du mich in einen Vampir verwandelt hast und nun möchte ich dich retten, aber ich weiß nur nicht wie.
Bitte David, bleib bei mir."

Nach all den Monaten, in denen wir Angst hatten, was Dylan als nächstes tun würde, hatten wir ihn nun endlich gefunden und er wartete nur noch auf seinen Tod, der kurz bevor stand.
Dem David ihm eigentlich geben wollte.
Und nun hatten wir endlich unser Ziel erreicht.
Dylan gefunden.
Wir wollten doch nur ein glückliches, unversehrtes Leben haben, doch Dylan hatte uns das wieder einmal genommen.
Jetzt wo wir so knapp davon entfernt waren.
Das war einfach nicht fair.

"Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr", flüsterte ich und dachte an all die schönen Momente mit ihm zurück.
Wie er mir zum ersten Mal gesagt hatte, dass er mich liebte, unser erstes richtiges Date, der Antrag, die Hochzeit, der Moment, als ich Rose zum ersten Mal sah und noch soviel mehr.
Ich schrie meinen Schmerz einfach nur heraus.
Es tat so furchtbar weh.
Ich war zu nichts mehr fähig, außer zu weinen, zu schreien und mich an David festzuklammern.
Es war alles nur ein Traum.
Es war alles nur ein böser Traum und ich würde gleich in meinem warmen Bett aufwachen, dann würde ich David beim Schlafen zu sehen und dann schließlich nach Rose sehen.
Doch es war leider kein Traum.
Es war die Realität.

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter, die mich von David wegziehen wollte, doch ich wollte das nicht.
Ich wollte bei ihm bleiben und darum klammerte ich mich nur noch fester an ihn.
Wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring, so fühlte ich mich
"Nein. Nein. Nein. Er lebt noch. Er lebt noch", schrie ich panisch.
Er lebt noch.
Er lebt noch !
Er kann nicht einfach weggehen ohne mich. Er kann mich nicht verlassen, er darf mich nicht verlassen.

Und dann fiel es mir wieder ein.
Eine Erinnerung, die wieder hochkam.

Flashback

"Na, hast du Angst Kleines?"
Die Angst musste mir wahrscheinlich ins Gesicht geschrieben stehen.
Ich dachte nicht, dass er so weit gehen würde.
Er trat einen Schritt auf mich zu und fuhr mit der Klinge an meinem Hals entlang.
Würde mein Schutzwall halten?
David hatte mir einmal gesagt, dass man einen Vampir nur töten konnte, wenn man ihm mit einem Holzpfeil in sein Herz stoch und diesen Pfeil einmal mit und gegen den Uhrzeigersinn im Herzen drehte.
David hatte anscheinend erraten was ich dachte ohne dabei meine Gedanken zu lesen.
Er hielt einen kleinen spitzen Holzpfeil in die Luft.
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Geliebt von einem Vampir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt