8.Kapitel

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Heute war die Verlobungsfeier von Grayson und Isabelle.
Ich war schon vor David wach und starrte an meine Zimmerdecke, wie ich es schon vor einem Jahr getan habe vor meinem 18. Geburtstag, bevor dass hier mit David alles seinen Lauf nahm.
Bevor ich von ihm entführt wurde und mich dann irgendwann in ihn, meinen Entführer verliebte.

Flashback

Ich lag auf meinem Bett und starrte die Decke über mir an.
Auf der Decke waren immernoch kleine gelbe Farbpunkte zu sehen.
Meine kleine Schwester Emily und ich hatten uns vor drei Jahren eine Farbenschlacht geliefert, da wir alleine zu Hause waren.
Mein Zimmer wurde kurz danach renoviert, doch ich bestand darauf, dass wegen der schönen Erinnerung die gelben Farbtupfer blieben.
Sie erinnerten mich an kleine Sterne. Doch schade war, dass sie nachts nicht leuchteten.
Ich liebte den Sternenhimmel und konnte mir nichts schöneres vorstellen als mit dem Jungen den man liebt darunter zu liegen.
Doch so einen Jungen gab es für mich nicht.
Ich glaubte nicht an die wahre Liebe.
Ich war fest davon überzeugt, dass es sie nicht gab und ich sie dementsprechend auch nie finden werde.
Doch falls es sie gab, wünschte ich mir für meine kleine Schwester, dass sie irgendwann einmal die wahre Liebe finden wird.
Den sie hatte es mehr als verdient.
Aber ich werde die wahre Liebe niemals finden und spüren.
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Damals dachte ich wirklich noch, dass ich für immer alleine sein werde und ich als 70 jährige verrückte alte Katzenfrau enden würde, die 20 Katzen hatte.
Mit verfilzten ungepflegten Haaren und zerissener Kleidung.
Doch dann plötzlich hat sich mein ganzes Leben verändert.
Ich war damals so verdammt unreif und dumm.
Naja, ich bin heute in manchen Momenten bestimmt immer noch genauso.
Aber ich bemühte mich darum erwachsen zu sein und auch öfters mal zu lachen.
Denn das Leben war schön und nicht nur schlecht, man muss nur genauer hinsehen und dann entdeckt man selbst die schönen Seiten des Lebens.
Doch was wäre passiert wenn David mich damals nicht entführt hätte?
Ich würde jetzt wahrscheinlich noch immer in diesem Zimmer wohnen, unwissend dass ich ein Engel bin.
Ich hätte vielleicht einen anderen Jungen gefunden, den ich liebte, doch bei weitem nicht so liebte wie ich David liebte.
Ich war froh so wie es gekommen war.
David bewegte sich neben mir, tastete die rechte Bettseite nach mir ab und fand mich dann auch.
Er zog mich an sich und strich behutsam über meinen Bauch.
Ich spürte, wie mich das Baby an genau dieser Stelle trat, wo David seine Hand hatte.
Wir mussten beide anfangen zu lächeln.

"Guten Morgen meine Engel", sagte er mit seiner rauen Morgenstimme, welche bewirkte, dass sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete.

Ich drehte mich zu ihm um und drückte ihm einen leichten Kuss auf seine Lippen.

"Guten Morgen", sagte ich und lächelte.
Ich löste mich aus seinen Armen und stand langsam auf.
Wir mussten uns langsam für die Verlobungsfeier fertig machen.
Ich suchte mein Kleid, frische Unterwäsche, Strumpfhosen und meinen Kulturbeutel aus meinem Koffer heraus.

Ich lief in das Bad nebenan und ging erst einmal duschen.
Unter der Dusche dachte ich mal wieder über alles nach.
Wann sollte ich jetzt endlich versuchen noch ein paar meiner Kräfte zu entdecken?
Sollte ich jetzt und hier gleich mal etwas versuchen, womit ich zumindest das ungeborene Kind und mich beschützen konnte.
Ein Versuch war es wert.
Aber was ist wenn es in einer Katastrophe endet und ich versehentlich noch das Haus zerstöre?
Doch ich musste es versuchen, was ist wenn Dylan uns irgendwann begegnet und ich nicht damit gerechnet habe und völlig unvorbereitet bin?

Nachdem ich geduscht hatte schnappte ich mir ein Handtuch, trocknete mich erstmal ab und zog mich dann schließlich an.
Danach verteilte ich noch etwas Concealer auf meinen Augenringe, trug noch einen hellen Lidschatten auf mein Lid auf ,tuschte meine Wimpern und fuhr meine Lippen mit einem roten Lippenstift nach.
Meine Haare wollte ich offen lassen und kämmte sie nur noch einmal durch.

Sollte ich es jetzt versuchen?
Als erstes werde ich es alleine versuchen, also ich werde versuchen ob ich wenn etwas meinem Arm berührt mich davor beschützen kann und danach musste ich David überreden ,dass er es versucht.
Ich wusste, dass ich es schoneimal versucht hatte, als ich von Dylan gefoltert wurde aber ich musste sicher sein, dass dieses Schutzschild immer halten wird.
Ich nahm als erstes meinen Kamm zur Hand.
Ich konzentrierte mich und stellte mir vor, dass meine Haut undurchdringlich war.
So undurchdringlich wie Panzerglas.

Ich versuchte nun, so dumm es auch klingen mag, mich selbst mit dem Kamm abzuwerfen.
Und es klappte wirklich.
Es war als wäre der Kamm ein Bumerang.
Er flog auf mich zu doch konnte das Schutzschild nicht durchringen und flog wieder zurück in meine Hand.
Ich nahm meine Sachen und verließ das Bad und ging in mein Zimmer.

David saß auf dem Bett, als ich hereinkam.
"David?"
"Ja mein Engel."
"Kannst du mir bitte einen Gefallen tun und mich mit irgendetwas abwerfen", sagte ich und fing an zu lachen, weil es sich einfach so dumm anhörte.
" Wieso sollte ich das tun?"
"Bitte mach es einfach."
"Okay?"

Er wollte erst sein T shirt nehmen, als ich ihm dazu aufforderte, dass er ruhig etwas festeres nehmen konnte.
"Ich verstehe es zwar noch immer nicht. Aber nagut."
Er stellte sich in ein paar Meter Entfernung vor mich und warf den Schuh nach mir.

Ich konzentrierte mich wie eben schon, dass meine Haut undurchdringlich war und es klappte wieder.
Der Schuh flog wie ein Bumerang zu David zurück, doch was ich nicht kommen gesehen habe ist, dass der Schuh David in seinen Schritt traf.
Er keuchte auf und krümmte sich.
Er sah mich böse an.

"Du Teufel."
"Wieso Teufel? Eben war ich doch noch ein Engel", sagte ich und konnte mir das Lachen nicht mehr verkneifen.
Ich trat auf ihn zu doch er sagte :" Bleib bloß weg von mir."

"Aber David ich... es tut mir leid, ich wollte doch nur wissen, ob mein Schutzschild wirklich so sicher ist wie ich dachte, darum ist der Schuh doch auch zu dir zurückgeflogen. Jetzt kann ich zumindest das Baby beschützen, solange es noch in mir ist."

"Daran hab ich gar nicht gedacht. Werde ich jetzt immer dein Testobjekt sein?", sagte er und lachte leicht.

"Vermutlich schon. Und jetzt mach dich mal fertig wir gehen bald."

Doch hätten wir da schon gewusst was noch passieren würde, wären wir wahrscheinlich lieber zu Hause geblieben.

Geliebt von einem Vampir Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora