38.Kapitel

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Meine Eltern und Emily waren gerade in einem Hotel ganz bei uns in der Nähe einchecken.
Rose lag in ihrem Bett und schlief und David und ich saßen, oder eher gesagt lagen fast auf der Couch.
Wir warteten darauf, dass meine Schwester und meine Eltern wiederkommen würden.
Ich lag auf Davids Brust und er spielte mit einer meiner von Natur aus gewellten braunen Haarsträhne.

Es klingelte an der Tür und ich stand auf, da ich dachte, dass es meine Schwester und meine Eltern waren.
Ich öffnete die Tür und davor stand Liam.
"Hey Liam, was machst du hier?", fragte ich ihn und umarmte ihn zur Begrüßung.
"Wollte dich mal wieder besuchen, wir haben uns doch schon seit über einem Monat nicht mehr gesehen und nur geschrieben miteinander.
Außerdem wollte ich deine kleine süße Tochter besuchen kommen", sagte er und zog einen weiß-rosanen Strampler hinter seinem Rücken hervor.
"Oh Liam, wie süß danke, aber das wäre doch nicht nötig gewesen. Komm doch rein."

Er kam herein und ich schloss hinter ihm die Tür.
"Was macht der denn hier?", fragte David, der gerade aus dem Wohnzimmer in den Flur gekommen war.
"Er wollte Rose und mich besuchen."
"Dich hat er gesehen, Rose nicht, braucht er aber auch nicht und jetzt kann er wieder gehen."
Seit wann war David Liam gegenüber so gemein und schwang da sogar ein Hauch Eifersucht mit?
Wieso sollte er auf Liam eifersüchtig sein?
Liam war mein Exfreund, Ex, dass hieß bei mir, dass ich mal mit ihm zusammengewesen war aber nicht mehr mit ihm zusammenkommen würde.
Das soll jetzt nicht böse klingen, aber viele kamen wieder mit ihrem Ex zusammen, ich nicht, aber das ist jedem das seine.
"Meine Güte David. Reiß dich doch mal zusammen, wir sind nur Freunde und nicht mehr und außerdem hat er eine Freundin, falls du das vergessen haben solltest."
"Mach doch was du willst, ich habe ihm noch nie getraut."
"Musst du auch nicht, es reicht wenn ich es tue", rief ich ihm hinterher, als er im Schlafzimmer verschwand und die Tür laut hinter sich ins Schloss fallen ließ.
Manchmal benahm David sich einfach wie ein kleines Kind, auch wenn ihr mir das jetzt nicht glauben wollt, es war wirklich so.
"Komm, ich bring dich zu ihr", sagte ich lächelnd und führte Liam in Roses Zimmer.
Ich holte sie aus ihrem Bett heraus und gab sie ihm vorsichtig.
"Sie ist wunderschön", sagte er und lächelte "genau wie du."
"Liam.."
"Was denn? Darf ich noch nicht einmal mehr die Wahrheit sagen?
Wenn das deinem Freund..."
"Mann"
"Ach stimmt, ihr seid ja schon verheiratet.
Dann eben Mann nicht passt, dann soll er es mir sagen."
"Liam..."
"Egal, vergiss es. Ich geh einfach wieder."
Er schüttelte seinen Kopf und legte Rose wieder behutsam in ihr Bett, dann deckte er sie zu und streichelte ihre Wange.
Er drehte sich zu mir und fuhr sich durch seine Haare.
"Ich verstehe David nicht, ich habe dir nie etwas getan und bin auch nicht die Art von Exfreund, die ihre Freundin zurückhaben wollen, ganz egal ob diese verheiratet sind oder sogar schon Kinder haben."
"Er hasst dich, weil du mir das schmerzhafteste Körperteil, dass man einen Menschen brechen kann, gebrochen hast.
Mein Herz."
"Lucy, wie oft soll ich dir das denn noch sagen, es tut mir leid."
"Ich weiß doch, aber ein es tut mir leid, kann leider noch keine schlechten Erinnerungen löschen."
"Ich weiß und bis an mein Lebensende werde ich das bereuen, du warst meine erste große Liebe", sagte er traurig und er zog mich in seine Arme.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen.
Doch ich tat es und wie ich das tat, es war, als würde ich die Zeit damals noch einmal erleben.
"Es ist besser, wenn du jetzt gehst", sagte David mit etwas Wut in seiner Stimme.
Ich hob meinen Kopf und sah ihn an.
Liam löste sich von mir, gab mir einen Kuss auf meine Stirn und sagte:
"Ich geh dann mal, vielleicht sehen wir uns ja bald wieder."
Ich lächelte ihm zaghaft zu und sah, wie er aus dem Zimmer verschwand und nach ein paar Sekunden hinter sich die Tür zuknallte.
"Musste das eben sein?", fragte ich ihn und verschränkte meine Arme, wobei ein saurer Gesichtsausdruck nicht fehlen durfte.
"Du benimmst dich manchmal wie ein kleines Kind, obwohl du mein Uropa sein könntest.
Ich verstehe dich nicht.
Liam hat eine Freundin und ich habe dich und Rose. Wir waren einmal zusammen, aber das war weit vor dir.
Ich will nichts mehr von ihm und das weiß er auch.
Hast du das verstanden, David?"
Er kam auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen.
"Ich weiß das doch, aber ich werde manchmal einfach sehr schnell eifersüchtig."
"Ja, das stimmt, aber ich wäre wahrscheinlich genauso eifersüchtig, wenn ich ständig deine Exfreundinnen sehen würde."
"So gut wie jede meiner Exfreundinnen ist tot", sagte er und auf seiner Stirn bildeten sich kleine Denkfalten.
"Wieso nicht jede?", fragte ich verwirrt.
Lebten ein paar vielleicht sogar noch, da er mit ihnen kurz vor mir zusammengewesen war?
Oder waren diese schon längst Mutter und hatten einen Mann, oder waren schon welche im Ruhestand?
Oder waren ein paar von ihnen vielleicht sogar Vampire?
Noch tausend anderer Fragen schwirrten in meinem Kopf herum und nur David wusste die Antwort darauf.
Und er würde sie mir hoffentlich auch gleich geben.
"Okay, ich erzähle dir von allen, wenn du willst."
"Ja, bitte."
"Komm, wir setzten uns hin",sagte er, nahm meine Hand und zog mich mit sich aus Roses Zimmer.
Rose schlief wahrscheinlich schon wieder, so wie ich sie kannte.
Manchmal wäre ich auch wieder gerne ein Baby.
Keine Probleme und Sorgen, über die man sich den Kopf zerbrechen musste.
Einfach nur essen, beziehungsweise trinken und schlafen.
David und ich setzten uns auf die Couch.
Wieso saßen wir eigentlich immer auf der Couch, wenn er mir etwas erzählte?
Doch das war jetzt nicht wichtig, wichtiger war, was er mir jetzt erzählen würde.
"Also?", half ich ihm auf die Sprünge.

Geliebt von einem Vampir Where stories live. Discover now