18.Kapitel

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Es waren zwei Woche vergangen.
Zwei verdammte Woche, seitdem David verschwunden war und sich nicht mehr gemeldet hatte.
Zwei Wochen, die mir wie vier Wochen vorkamen.
Zwei Wochen, in denen es mir so schwer gefallen war etwas zu tun außer zu essen, zu trinken, zu weinen und schließlich zu schlafen.
Jeden Morgen wenn ich aufwachte, suchte ich ihn im Haus, in der Hoffnung, dass er wieder da sein würden.
Den restlichen Tag über verbrachte ich entweder alleine oder war bei Lydia und Jonathan.
Meine Eltern und Emily wussten nicht, dass David mich verlassen hatte.
Immer wenn sie mich anriefen, sagte ich ihnen, dass David gerade nicht da war und er einkaufen war oder so.
Doch lange werden sie mir das nicht mehr glauben.
Abends, wenn ich ins Bett ging, sah ich mir ein Bild von uns beiden an, streichelte meinen Bauch und weinte mich in den Schlaf.
An manchen Tagen, schlief ich sogut wie gar nicht.
Zum Essen musste ich mich zwingen.
Ich hatte keinen Hunger mehr, aber trotzdem musste ich wegen dem Baby etwas essen.
Es sollte schließlich nicht wegen mir leiden.

Ich hatte erst vor David suchen zu gehen, doch es würde ja nichts bringen.
Auch wenn ich ihn finden würde, würde er nicht mit mir mitkommen.
Wenn er überhaupt noch mit mir reden wollte.
Er war gegangen.
Einfach so gegangen.
Und der Schmerz in meinem Herzen wurde auch nicht weniger.

Mittlerweile war ich in der 36. Schwangerschaftswoche und in ein paar Tagen schon in der 37.
Nur noch zwei Wochen und ein paar Tage und dann musste ich auch schon ins Krankenhaus zu meinem Entbindungstermin, wahrscheinlich ohne David.
Wie konnte er dem Kind und mir das nur antun?
Ja ich verstand, dass er in Sorge war, dass er mich und das Kind umbringen würde, doch wären Lydia und Jonathan nicht gekommen, hätte ich mir vielleicht die Pulsadern aufgeschnitten und mit einem Holzpfeil mein Herz durchbohrt.

Doch jetzt saß ich hier, wie jeden Tag vor meinem Schreibtisch, der schon ganz staubig war und schrieb einen neuen Tagebucheintrag.

Seit 2 Wochen führte ich ein Tagebuch, da es mir irgendwie half den ganzen Schmerz zu verarbeiten.
Es half mir, weil ich so über meine Gefühle und Gedanken schreiben konnte.

-14 Tage danach-

Ein weiterer Tag hatte begonnen.
Ein weiterer Tag ohne ihn.
Ohne David.
Es hört sich so an, als wäre er tot, doch irgendwie ist er das ja auch für mich.
Ich habe keinerlei Kontakt zu ihm.
Weiß nicht wo er ist, wie es ihm geht, was er macht.
Ich weiß rein gar nichts.
Noch nie ging es mir so schlecht wie jetzt.
Noch nie fiel es mir so schwer einfach weiterzumachen, weiterzugehen, weiterzuatmen.
Der Schmerz wegen Liam ist nichts dagegen.
Doch wird David wiederkommen?
Und wenn ja wann?
Ich kann einfach nicht ohne ihn und das ist mir bewusst geworden.

Ich ließ den Kulli auf den Tisch fallen und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
Sowie es David immer tat.
Ich musste versuchen nicht mehr an ihn zu denken.
Auch wenn es sogut wie unmöglich war.
Ich musste es wenigstens versuchen.

Es war mittlerweile schon 21 Uhr und ich beschloss schlafen zu gehen.
Ich putzte mir meine Zähne und zog mir meine Schlafsachen an.
Dann legte ich mich auf meine Bettseite und hielt wie jeden Abend ein Bild von David und mir in der Hand. Das Bild hatten wir gemacht, als er mich zum Essen eingeladen hatte um mir mitzuteilen, wie ich es fände nach Italien zu ziehen.
Auf dem Bild trug ich ein rotes Kleid und David einen Anzug.

Ich liebte dieses Bild sehr, da es einer der schönsten Tage meines Lebens war

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Ich liebte dieses Bild sehr, da es einer der schönsten Tage meines Lebens war.
Da einfach der Tag schon perfekt anfing und er immer besser wurde.
Doch jetzt war er gegangen.
Und wir konnten keinen mehr dieser perfekten Tage miteinander haben.

Ich spürte wie meine Augen langsam anfingen zu brennen und schon die ersten Tränen mein Auge verließen.
Ich strich sie hastig weg, drückte das Bild nocheinmal kurz an mich und legte es dann auf meinen Nachttisch.
"Gute Nacht. Ich liebe dich.", sagte ich und streichelte sanft meinen Bauch.
Bald würde ich mein Kind in den Händen halten.
Ihm oder ihr, behutsam auf die Stirn küssen und sagen wie sehr ich ihn oder sie liebte.

Bald war es endlich soweit.
Mit oder ohne David.
Und mit diesen Gedanken schlief ich dann auch schon ein.

Traum

Ich befand mich in einem Wald.
Um mich herum befanden sich Bäume und Sträucher, die so dicht beieinander standen, sodass man keinen Ausweg sehen konnte.
Ich drehte mich um meine eigene Achse, auf der Suche nach einer kleinen Lücke, wo ich durchschlüpfen konnte.
Doch dann sah ich es.
Ein kleiner Spalt, zwischen einer Rotbuche und einem kleinen Strauch.
Ich schlüpfte hindurch und dann sah ich eine große Lichtung vor mir.
Mitten im Wald.
Inmitten von diesen vielen Bäumen.
Doch wer sich auf dieser Lichtung befand war im Moment wichtiger.
David.
Er stand vielleicht 30 Meter von mit entfernt.
Meine Augen weiteten sich und ich rief: "David".
Er sah mich kurz an und dann erkannte er mich endlich.
"Lucy ", sagte er um sich wahrscheinlich zu vergewissern, dass ich keine Fata Morgana war.
"Lucy",sagte er nun etwas lauter und rannte auf mich zu.
Doch dann sah ich ihn.
Dylan.
Mit einem langen Messer in seiner Hand und dahinter eine maskierte Person mit einem Bogen und einem langen Holzpfeil gespannt.
"David", schrie ich, doch er rannte nur noch schneller auf mich zu.
Er war nur noch ein paar Meter von mir entfernt.
Ich wusste nicht was ich tun sollte und stand so einfach nur da, bis er mich erreichte und mich in seine Arme schloss.
Doch dann drehte er sich aufeinmal um und ich sah, dass das Messer in seinem Rücken steckte.
Ich stieß einen spitzen Schrei aus.
Und schon schoss die maskierte Person den Pfeil los, der sich in Davids Herz bohrte.
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Ich wachte ruckartig mit Tränen in den Augen auf und einem schnell schlagenden Herzen.
Ich beruhigte mich selbst, dass das alles nur ein böser Traum war und das nicht passieren würde.
Doch was war, wenn es sich hierbei auch um eine Vision handelte und das wirklich passieren würde, wenn ich nichts tat?
Möglich wäre es.
Ich sprang aus meinem Bett raus zog mir schnell ein T-Shirt und Hosen an und schlüpfte in meine Schuhe.
Und dann war ich auch schon aus dem Haus.

Geliebt von einem Vampir Where stories live. Discover now