12.Kapitel

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Ich ließ mich erschöpft auf dem Sofa in unserem Haus fallen.
Endlich.
Nach sovielen Stunden waren wir endlich wieder zu Hause.
Meine Füße fühlten sich so an, als würden sie gleich abfallen.
Und mein Rücken tat weh, aber das war ja ganz normal in einer Schwangerschaft.
Und jetzt würde ich mich erst einmal erholen.
Eindeutig zu viel Stress.
Und Stress war ja eigentlich nicht das Beste was man gebrauchen konnte, wenn man schwanger war.
Angefangen hatte es damit, dass wir fast zu spät am Flughafen angekommen waren.
Dann ging es weiter, dass wir dann, als wir gelandet waren, wieder ewig lange auf unsere Koffer warten konnten, nur diesesmal ohne irgendeine Nachricht von Dylan.
Zumindest eine gute Sache an diesem stressigen Tag.
"Schatz, du kannst doch nicht auf dem Sofa schlafen, komm ich trag dich ins Schlafzimmer", sagte David und hob mich hoch.
Ich musste lächeln, wie süß er doch war und auch musste ich lächeln, da ich daran dachte, dass er bald sogar unser Baby in sein oder ihr Bett tragen kann und ihm oder ihr dann ein Lied vorsingen, oder etwas vorlesen kann.
Ich hatte David schon oft singen gehört und wenn er etwas richtig gut konnte, dann war dass das Singen.
Ich liebte seine leicht raue gefühlvolle Stimme, die in mir soviele Emotionen auslöste.
Die mich schon so oft zum Weinen gebracht hat.

Doch kommen wir zurück zum hier und jetzt.
Ich hob leicht meinen Kopf und sah, dass wir schon fast im Schlafzimmer waren.
Ein Wunder, dass er mich noch hochheben konnte mit dieser Kugel. Ich hatte ja schon dauerhaft Rückenschmerzen, wegen dem Gewicht des Kindes, dass ich vor mich her tragen musste.
Er ließ mich sanft auf das Bett herunter und deckte mich mit der Bettdecke zu.
Dann hauchte er noch einen kleinen Kuss auf meine Stirn und legte sich neben mich.
Er zog mich in seine starken Arme und strich über meinen Bauch.
Doch was danach passiert ist wusste ich nicht mehr, da ich sofort eingeschlafen bin.

Ich wurde wach, als die Sonne aufging und mich ihre sanften Strahlen weckten.
Ich gähnte und streckte mich und drehte mich zu Davids Seite um.
Wo war er?
Ich stand vom Bett auf und lief in die Küche.
Er war meistens in der Küche, wenn er vor mir wach war, da er dann immer das Frühstück machte.
Doch heute war er nicht da.
Auch in keinem anderen Teil der Wohnung war er.
Wo war er?
Er sagte mir eigentlich immer Bescheid, wenn er weg wollte, so dass ich mir keine Sorgen machen musste wenn ich ihn nicht fand.
Ich entsperrte mein Handy, klickte auf Kontakte und dann auf David, um ihn anzurufen.
Ich zuckte zusammen, als ich hörte, dass sein Handy klingelte.
Sein Handy musste im Wohnzimmer liegen.
Das war überhaupt nicht typisch für ihn.
Und was ist wenn er einfach nur jagen war?
Aber das würde er mir doch auch sagen.
Er wusste doch, dass ich mir immer soviele Sorgen mache und besonders jetzt, wenn ich weiß, dass Dylan in Italien ist.
Ich lief in die Küche um mir etwas zu Essen zu machen, da mein Magen schon knurrte.
Heute hatte ich Lust auf Brötchen und Marmelade, also mal was ganz gewöhnliches.
Musste ja nicht immer alles außergewöhnlich sein.
Nachdem ich mir meine Brötchenhälften mit Marmelade beschmiert hatte, setzte ich mich an den Esstisch und aß das Brötchen auf.
Ich sah die ganze Zeit zwischen der Uhr und der Tür hin und her, doch um 11 war er immernoch nicht da.
Ich wusste nicht was ich machen sollte, außer abwarten.
Was blieb mir denn anderes übrig?
Wir wollten heute eigentlich noch zu Lydia und Jonathan, doch wenn er nicht auftauchte, konnten wir das ja vergessen.
Ich räumte meinen Teller und mein Messer in die Geschirrspülmaschine und machte es mir vor dem Fernseher gemütlich.
Die Tür hatte ich dabei immernoch im Blick.
Ich schaltete den Fernseh an und sah mir die Nachrichten an.
David und ich hatten es geschafft innerhalb von einem Jahr die italienische Sprache perfekt zu beherrschen.
Was auch nicht schwer war, wenn man ein Gehirn eines Vampires besaß.
David hatte mir mal erzählt, dass er in seinen ganzen Jahren, die er schon hier auf der Welt verbrachte, französisch, deutsch, spanisch, russisch und jetzt auch italienisch erlernt hatte.
Und meine Gedanken waren schon wieder bei David.
Sie kreisten fast den ganzen Tag um ihn.
Ich liebe ihn, er hatte mein Leben verändert und es zu einem besseren gemacht.
Er hat die Lücken in meinem Herzen, die Liam gemacht hat mit seiner Liebe wieder geschlossen.
So kitschig das jetzt auch klingen mag, er hat mir geholfen.
Ich wurde von meinen Gedanken unterbrochen, als ich auf etwas im Fernseh aufmerksam wurde.
Meine Augen verfolgten gespannt die Neumeldung, die gerade reingegangen ist.
Es wurde ein Bild von einem kleinen Waldgebiet eingeblendet das etwa 5 km von hier entfernt lag.
Auf dem Bild waren tote Tiere, die einen Bisswunde an ihrem Nacken hatten.
War das Dylan oder doch David gewesen?
Doch es konnte wirklich David gewesen sein, da er weg war.
Doch seit wann verbrannte er nicht mehr die toten Tiere, wenn er jagen war?
Das war überhaupt nicht typisch für David.
Doch konnte ich mir wirklich sicher sein, dass es David war und nicht Dylan?
Mein Kopf platzte gleich wegen dieser unbeantwortete Fragen und ich schloss meine Augen.
Ich massierte meine Schläfen, da mein Schädel leicht brummte.
Ich schaltete den Fernseh wieder ab und kuschelte mich in eine flauschige Decke.
Doch dann hörte ich es.
Das leise Kratzen an der Haustür, als jemand, wahrscheinlich David von außen den Schlüssel ins Schloss steckte.
Ich saß plötzlich wieder kerzengerade da und blickte gespannt zu Tür.
Mein Herz schlug automatisch schneller, da es David gut gehen musste.
Würde er mir meine Fragen beantworten können?
Er drehte den Schlüssel im Schloss herum und im nächsten Moment öffnete sich auch schon die Haustür.
Meine Augen weiteten sich, als ich David sah.
Oh gott was war nur passiert?
Er schloss die Tür hinter sich und ließ sich an ihr herab sinken.

Geliebt von einem Vampir Where stories live. Discover now