46.Kapitel

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Nach ein paar endlos langen Stunden im Flugzeug kamen wir dann endlich an.
Wir holten unsere Koffer vom Fließband und dann waren wir schon beim Meeting Point und suchten meine Eltern und meine Schwester.
Ich drehte mich suchend nach ihnen um und sah dann meine kleine Schwester, die zu uns gerannt kam.
"Darf ich Rose nehmen? Biiiiiiitte", fragte sie und schaute mich mit ihren kleinen süßen blauen Hundeaugen an.
"Na klar", sagte ich lächelnd, ich freute mich, dass es Emily wieder besser ging, dass sie den Tod von Hope so langsam akzeptiert hatte und einfach weiter lebte.
Denn auch wenn das Leben noch so unerträglich gerade schien, musste man weiterleben, man konnte nicht einfach mal so beschließen sein Leben zu beenden ohne vorher über die Folgen nachgedacht zu haben.
Wie würde es dann den Menschen ergehen, die einen lieben?
Die können sich doch dann nicht auch einfach umbringen, denn dann würde es bald keine Menschen mehr auf der Welt geben.
Das Leben ist kostbar und begrenzt und manche Menschen wünschen es sich länger zu leben, als ihnen noch Zeit übrig bleibt.
Ich band Emily das Wickeltuch um, sodass sie Rose tragen konnte.
Dann nahm ich David einen Koffer ab und folgte Emily zu meinen Eltern.
Meine Mum drückte mich fest an sich und jedes mal wurde mir bei solchen Umarmungen warm ums Herz.
Es war einfach nur wunderschön diese Art von Liebe zu spüren.
Nachdem mich meine Mum losgelassen hatte fiel ich meinem Dad auch schon in die Arme.
Er küsste mich auf meine Stirn und strich mir kurz über meinen Hinterkopf.
"Ich habe dich vermisst, meine Kleine", sagte er und lächelte sanft.
"Ich bin aber nicht klein Daddy, Emily ist deine Kleine."
"Und? Darf ich nicht zwei kleine Töchter haben, die ich über alles liebe?"
"Doch, das darfst du, Dad", flüsterte ich und drückte mich nocheinmal an ihn.

"Ich bereue es immernoch soviel von deinem Leben verpasst zu haben.
Ich dachte, das Geld einen Menschen glücklich macht, was es auch eine Zeit lang tut. Doch wenn man sehr viel Geld hat weiß man irgendwann nicht mehr was man damit anfangen soll und erst dann habe ich begriffen, was mir wirklich gefehlt hat. Was mich glücklicher macht als alles Geld der Welt.
Die Liebe.
Die Liebe ist nicht bezahlbar.
Es mag sein, dass es Männer gibt die Frauen bezahlen, aber diese Art von 'Liebe' ist nicht echt.
Und das habe ich erst kurz vor deiner Hochzeit begriffen.
Die Liebe ist das kostbarste auf der ganzen Welt.
Es tut mir leid, dass ich nie für dich da war, Lucy."
"Es ist schon okay, Dad. Zum Glück hast du es noch rechtzeitig begriffen und so nicht meine Hochzeit verpasst."
"Nein es ist eben nicht okay, bis an mein Lebensende werde ich es bereuen."

*

Am Abend lagen David und ich nebeneinander im Bett.
Rose lag im Reisebett neben unserem Bett.
Mein Kopf lag auf Davids Schulter.
"David?", fragte ich ihn und er drehte seinen Kopf zu mir, sodass ich hoch in seine wunderschönen blau-grünen Augen sehen konnte.

"Ja, mein Engel?"
"Ich habe Angst."
"Wovor hast du Angst?"
"Vor der Hochzeit, um genau zu sein vor Dylan, ich habe Angst, dass es nur eine Falle ist und er eigentlich etwas ganz anderes beabsichtigt hat.
Aber was ist, wenn er tatsächlich Isabelle entführt und wir schaffen es nicht ihn aufzuhalten?"
Ich spürte wie mir die ersten Tränen aus meinen Augen heraus liefen und Davids Shirt nass machten.
"Schhh, es wird alles wieder gut", sagte David beruhigend und strich mir über meinen Rücken.
"Aber..."
"Kein aber, Lucy. Ich habe etwas für unsere Sicherheit besorgt."
"Und was?"

David stand auf, lief zu seinem Koffer, öffnete die kleine vordere Tasche des Koffers und holte etwas heraus.
Meine Augen wurden größer als ich sah, was es war.
Er hielt eine Waffe in der Hand.
"Aber wie hast du die durch den Zoll bekommen?"
"Ich habe einen Waffenschein und außerdem kenne ich den Mann am Schalter, der unsere Koffer gewogen und dann auf ein Fließband gemacht hat gut.
Ich hab ihm einfach gesagt, dass die Waffe jediglich ein Schutz ist weil es hier sehr viele wilde Tiere gibt.
Naja und ich habe ihm noch etwas Geld zugesteckt, dass er dafür sorgt, dass wir nicht noch beim Zoll Probleme kommen."

Ich dachte darüber nach, wo ich zu dem Zeitpunkt war, als wir die Koffer abgegeben hatten und dann fiel es mir wieder ein.
Ich war zu dem Zeitpunkt mit Rose auf der Toilette um ihre Windeln zu wechseln.
Was für David ein echt guter Zeitpunkt war dem Mann am Schalter zu bestechen, ohne dass ich etwas davon mitbekam.

"Ich finde es zwar nicht gut, dass du eine Waffe bei dir trägst, aber andererseits kannst du so besser Isabelle vor Dylan beschützen."
"Und das ist die Hauptsache, dass ihr alle sicher vor ihm seid", sagte David, verstaute die Waffe wieder in seinem Koffer und kam wieder zu mir ins Bett.

"Gute Nacht, mein Engel", sagte David liebevoll und küsste mich sanft auf meine Stirn.
"Gute Nacht", flüsterte ich und schon im nächsten Moment war ich eingeschlafen.

*
Am nächsten Tag stand ich vor dem Spiegel im Bad und flechtete meine Haare zu einer Hochsteckfrisur.
Danach legte ich mir noch dezentes Make up auf.

Gestern hatten die beiden schon standesamtlich geheiratet und heute würde die kirchliche Trauung mit einer anschließenden Feier in ihrem Garten stattfinden

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Gestern hatten die beiden schon standesamtlich geheiratet und heute würde die kirchliche Trauung mit einer anschließenden Feier in ihrem Garten stattfinden.
David und Rose waren schon fertig angezogen, als ich wieder in das Zimmer kam.
David trug ein blaues Jackett und dazu passend ein weißes Hemd und eine schwarze Hose.
Rose trug ein rosafarbenes Kleid und ich hatte ein blaues Spitzenkleid an, dass farblich zu Davids Jackett passte.

"Du siehst wunderschön aus, mein Engel", sagte David und kam mit Rose auf mich zu.
Sie lächelte mich an und ihre blauen Augen strahlten.
"Rose ist immer noch die Schönste", sagte ich und küsste sie sanft auf ihre Stirn.

"Bist du bereit?", fragte ich nun an David gewandt.
"Ja, das bin ich, wenn du es bist", sagte er und öffnete sein Jackett, sodass ich die Waffe darunter sehen konnte.

Geliebt von einem Vampir Where stories live. Discover now