40.Kapitel

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Geschockt ließ ich den Brief sinken.
Dieser Mistkerl.
Wieso hatte er meinen Eltern auch von dem Deal erzählt.
David sah mich abwartend an und ich gab ihm den Brief, sodass er ihn lesen konnte.
Nach ein paar Minuten zeichnete sich haargenau der selbe geschockte Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht ab, wie schon bei mir vor ein paar Minuten.
Ich griff nach Davids Hand.
Was sollen wir ihnen jetzt sagen?

"Was wollt ihr denn alles wissen?", fragte ich nach ein paar Minuten, als niemand anderes die Stille durchbrochen hatte.
"Wer ist D.H?", fragte meine Mutter.
"Dylan Hunter", sagte ich und sah zu David, der die ganze Zeit über zu mir starrte.
"Und wer ist dieser Dylan Hunter?
Ist er etwa mit David verwandt?"
"Er ist mein Bruder", meldete sich nun David zu Wort und sah meine Mutter abwartend an.
Genauso wie ich.
Wie würde sie darauf reagieren?
"Emily, möchtest du vielleicht zu Rose gehen", fragte ich meine kleine Schwester, die das Gespräch mit ihren kleinen blauen Augen schweigend verfolgte.

"Nein, möchte ich nicht Lucy.
Ich bin schon alt genug um bei so etwas dabei zu sein, schließlich hat Davids Bruder es auf uns alle abgesehen und auch auf mich.
Also ist es mein gutes Recht, bei so etwas dabei zu sein, denn es geht schließlich auch um mein Leben."

Und jetzt bekam ich zu Gesicht, wie Emily sich in diesem Jahr verändert hatte.
Früher wäre sie einfach aus dem Zimmer gegangen ohne Widerspruch.
Doch jetzt möchte sie dabei sein.
Möchte wissen was Sache war.

"Na dann. Habt ihr weitere Fragen?"
Ich sah abwartend von Emily zu meinem Vater und dann zu meiner Mutter.

"Warum hat dieser Dylan dich entführt?"
"David und Dylan haben damals aus Spaß ein Mädchen aus der Disco entführen wollen, doch das ging leider schief, da David ihr eine zu hohe Dosis an Schlafmittel gegeben hatte.
Daraufhin war Dylan sehr sauer auf David, da er dieses Mädchen sehr geliebt hatte.
Außerdem wurde David von seinen Eltern immer bevorzugt, was Dylan auch sehr zusetzte.
Der Hass von Dylan für seinen Bruder wurde immer größer, sodass er dann beschloss mich zu entführen, als David und ich zusammen waren.
David hat mich dann gefunden, doch Dylan konnte abhauen.
Und seitdem bedroht er uns schon."
"Wie lange bedroht er euch schon genau?", fragte nun mein Dad.
"Seit dem Tag unserer Hochzeit."
"Und wieso seid ihr nicht zur Polizei gegangen?", fragte nun meine kleine Schwester neugierig.
"Weil wir nicht zur Polizei gehen können, sie würden Dylan auch nicht finden, weil er nicht gefunden werden will und sie hätten keine Chance gegen ihn und einer maskierten Person, die ihm hilft", meldete sich nun David zu Wort.
"Okay, noch eine letzte Frage.
Was war dieser Deal? Er hat uns zwar in dem Brief schon davon erzählt, aber was genau ist da vorgefallen?"

"Der Deal war, dass ich zu Dylan auf eine große Lichtung im Wald komme und er mich und Rose dann dort aus Rache umbringen wollte.
Er wollte das nur tun, um sich an David zu rächen.
Und ihm war es scheiß egal wie viele Menschen dafür sterben mussten.
Wenn ich zu ihm gekommen wäre, dann hätte er euch nichts getan und euch alle in Ruhe gelassen.
Ich wollte den Deal erst annehmen, da ich eure Leben schützen wollte, doch David wollte das nicht..."

"Zu Recht! Er hätte uns nichts getan.
Dein Vater hat zum Glück einen Waffenschein und falls es wirklich so weit gekommen wäre, hätte er ihn erschossen", meine Mutter sagte das mit einem Hass in der Stimme, obwohl sie Dylan noch nicht einmal kannte.
Doch ich konnte sie verstehen, sie hasste ihn, da er meine Schwester umbringen wollte und mich entführt hatte.

"Eine Waffe hätte gegen ihn nichts gebracht."
"Doch natürlich bringt eine Waffe was, Lucy.
In welcher Welt lebst du?
Ich rede hier von einer echten Waffe und keiner Spielzeugwaffe."
"Ja, ich weiß, Mum. Ich kann es dir jetzt noch nicht erklären, vielleicht irgendwann einmal, aber bei Dylan braucht man weitaus mehr als eine Waffe um ihn zu töten."
"Okay..., na dann erzähl mal weiter, mein Schatz."

"Jedenfalls hat er uns auch nach Roses Geburt weiter belästigt.
David und ich beschlossen dann ihm eine Falle zu stellen und so nahm ich zum Schein seinen Deal an.
Doch unser Plan funktionierte nicht, doch zum Glück konnten wir das Schlimmste verhindern und fliehen."
"Und jetzt ist er immer noch hinter euch her und auch noch hinter uns?"
"Ja, genau, aber David und ich werden alles versuchen um euch zu beschützen."

"Und inwiefern hat David die Situation verschlimmert?", fragte nun meine Schwester, die von dem Brief aufblickte, den sie sich gerade noch einmal durchgelesen hatte.
"Sagen wir es mal so, ich habe ihm ein Messer in seinen Rücken geworfen, um so Lucys, Roses und mein Leben zu retten, was ihn natürlich sehr verärgert hatte", sagte nun David.

"Ein Messer???", fragte meine Mutter schockiert.
"Aber wie ist das möglich?"
"Mum, wie gesagt es ist kompliziert.
Die Welt besteht nicht nur aus Menschen, Tieren und Pflanzen, sondern aus soviel mehr.
Auch wenn du an etwas nicht glaubst, heißt es nicht, dass es das nicht gibt.
Ich werde dir vielleicht bald alles erzählen, aber jetzt noch nicht, ich sage dir nur das was du wissen musst.
Er ist kein Mensch."

"Aber was ist er dann?"
"Mum, ich werde es dir erklären, aber nicht heute."
"Okay, ich verstehe. Was habt ihr vor zu tun wegen Dylan?"
"Ich weiß es nicht, vorallem erstmal Grayson anrufen und ihm Bescheid sagen, dass er auf Isabelle besonders gut aufpassen soll.
Lydia und Jonathan wissen schon Bescheid.
Solange ihr hier seid müsstet ihr sicher sein.
Ihr geht am besten nur zum Schlafen in das Hotel, dann können wir auf euch besser Acht geben.
Und wenn ihr wieder zu Hause seid, wird Grayson auf euch aufpassen."

Ich konnte meiner Familie noch nicht sagen, dass David und Dylan Vampire waren und ich sogar Halb-Vampir und Halb-Engel war.
Ich musste mir erst noch überlegen, wie ich es ihnen am besten beibringen konnte.
Doch zuerst musste ich David fragen, ob ich das meinen Eltern und meiner Schwester  überhaupt erzählen durfte, oder ob es ein Gesetz gab, dass das verbot.

Geliebt von einem Vampir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt