30.Kapitel

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Endlich wieder zu Hause anzukommen, war einfach nur ein gutes Gefühl.
Ich wusste nicht, ob ich es schoneimal erwähnt hatte, aber ich hasste Krankenhäuser.
Schon seit ich ein Kind war und ich ins Krankenhaus musste, weil mein Blinddarm entzündet war.
Ich erinnerte mich noch genau daran, wie viel Angst ich davor hatte.
Ich war damals circa 6 Jahre alt.
Und ich hatte damals schon den Geruch des Krankenhauses gehasst.

Flashback

Isabelle hat mich gerade ins Krankenhaus gebracht, da ich sehr starke Bauchschmerzen habe und mir übel ist.
Daddy ist gerade auf einer Geschäftsreise und Mummy ist auf Tour.
Sie ist eine bekannte Sängerin.
Aber leider sind die beiden fast nie da.
Sie lieben mich anscheinend nicht.

Gerade ist ein Arzt bei mir gewesen und hat gesagt, dass mein Blinddarm entzündet ist.
Er hat mir erklärt, was ein Blinddarm ist und dass die Entzündung wieder zurückgeht, aber ich zur Überwachung im Krankenhaus bleiben muss.
Die Schmerzen werden sogar schon etwas weniger.
Ich wurde dann in ein Zimmer gebracht, dass ich mir mit einer Mia und einer Sophia teile.
Mia hat braune Haare und Sophia blonde.

Isabelle legt mir meinen Kuscheltierhasen auf mein Bett, küsst mich auf die Stirn und sagt mir, dass sie in ein paar Stunden wieder kommen wird, da sie noch das ganze Haus putzen muss.
Meine Mutter kommt nämlich heute wieder nach Hause.
Ich habe sie vermisst.

Ich nehme meinen Hasen und umklammere ihn fest.
Er ist immer für mich da und ist immer bei mir, wenn ich alleine bin.
Ich folge Mia und Sophia aus dem Zimmer, da sie mir das Spielzimmer zeigen wollen.
Sie haben mir gesagt, dass es dort ganz viele Puppen gibt und sogar einen Kaufladen.
Ich habe noch nie mit einem Kaufladen gespielt.
Zu Hause habe ich auch ganz viele Spielsachen, nur niemanden mit dem ich spielen konnte, außer mit Isabelle manchmal.
Isabelle ist bildhübsch und gerade einmal 18 Jahre alt.
Irgendwann möchte ich so aussehen wie sie.
Sie lebt schon seit einem halben Jahr bei uns, da sie eine Au Pair aus Deutschland ist.
Ich habe Wochen gebraucht um zu verstehen, was eine Au Pair ist und wie man dieses Wort schreibt.

Mia und Sophia betreten das Spielzimmer und ich will ihnen folgen, als ich gegen jemanden laufe.
Ich lasse vor Schreck mein Kuscheltier fallen und weiche einen Schritt zurück.
Die Person kniet sich zu mir herunter, sodass wir fast auf Augenhöhe sind.

"Du hast da etwas fallen lassen", sagt der Mann, der mich aus seinen blau-grünen Augen anstarrt.
Er hebt meinen Hasen auf und gibt ihn mir.
Ich drücke meinen Hasen fest an mich.
"Danke", sage ich und will gerade an dem Mann mit den blau-grünen Augen vorbei laufen, als er mich behutsam an meinem Arm festhält.

"Wie heißt du?"
"Ich darf nicht mit Fremden reden."
"Wer hat dir das gesagt? Deine Mutter?"
"Nein Isabelle. Isabelle hat Recht, ich darf nicht mit Fremden reden."

Der Mann hält mich noch immer an meinem Arm fest.
Wieso lässt er mich nicht zu Mia und Sophia gehen?
Was möchte der Fremde von mir?
Ich war doch immer brav.
Ich möchte doch nur zu meinen neuen Freundinen.

"Du darfst gleich zu deinen Freundinnen, wenn du mir sagst, wie du heißt und warum du im Krankenhaus bist."
"I-ich heiße Lucy. Ich bin hier, weil mein Bauch wehtut und der Arzt gesagt hat, dass mein Blindwurm entzündet ist."
"Blindwurm? Meinst du vielleicht Blinddarm?"
"Ja, genau das hat er gesagt."
"W-wie heißt du?", frage ich noch immer etwas schüchtern.
"David", sagt er und lächelt mich an.
Dann steht er auf, dreht sich um und macht sich auf dem Weg zum Aufzug.
"David", flüstere ich und schaue ihm hinterher.
"Ein schöner Name."
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David. Wie konnte ich nur vergessen, dass er der Mann damals im Krankenhaus gewesen war?
Manchmal war so ein Erinnerungsvermögen echt praktisch, dass ich aber erst seitdem ich ein Vampir war hatte.
Ich legte Rose behutsam in ihr Bettchen, nachdem ich ihr die Windeln gewechselt hatte und ihr einen Strampler angezogen hatte.

Dann begab ich mich zu David ins Wohnzimmer.
Er saß einfach nur auf der Couch und lächelte vor sich hin.
"Wieso lächelst du so?", frage ich ihn und setzte mich neben ihn.
"Weil ich nun alles habe, was mich glücklich macht.
Ich habe die schönste Frau an meiner Seite und die süßeste Tochter die es gibt und die irgendwann genauso bildhübsch sein wird wie ihre Mutter."

"Schleimer", zog ich ihn auf.
"Was denn? Wenn das nunmal die Wahrheit ist."

Ich lächelte und zog ihn zu mir.
Dann presste ich meine Lippen auf seine.
Es war eindeutig zu lange her, seitdem wir uns das letzte Mal so richtig geküsst hatten.
Ich war glücklich, dass es meiner Tochter gut ging.
Und David natürlich.
Ich war glücklich, weil wir jetzt unsere eigene kleine Familie hatten.
Doch ich wusste auch, dass die Glücksphasen leider nie so lange anhielten.
Solange Dylan lebte, konnte ich nicht friedlich einschlafen.
Ständig musste ich mir den Kopf darüber zerbrechen, was er als nächstes vorhatte.
Es blieb mir nurnoch drei Wochen.
Drei Wochen, in denen ich mir überlegen musste, was ich wegen Dylan machen sollte.
Ich wollte nicht, dass Rose starb.
Doch ich wollte auch nicht, dass Dylan meine ganze Familie und Freunde tötete, denn ich wusste, dass er dazu in der Lage war.
Und außerdem würde er den Vampiranführer auf uns hetzen.
Das beste war, wenn wir ihn einfach umbringen würden, da es bei den Vampiren kein Gesetz gab, dass gegen Tötung auf Verlangen sprach.
Doch solange wir nicht wussten, wer die maskierte Person war und was wir gegen sie unternehmen konnten, konnten wir es vergessen Dylan umzubringen.
Wenn ich doch nur noch mehr über meine Kräfte wüsste.
Ich zuckte zusammen, als es an der Tür klingelte.
"Ich geh schon", sagte ich und stand auf.
Ich öffnete die Tür, doch vor der Tür stand niemand.
Ich wollte die Tür gerade wieder schließen, als ich ein kleines braunes Päckchen sah, dass auf der Fußmatte stand.
Ich bückte mich und hob das kleine braune Päckchen auf.

Hey, ich bin es mal wieder :D.
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen.
Wie fandet ihr eigentlich den Flashback?
Soll ich öfters mal so etwas einbauen?

Jasmin

Geliebt von einem Vampir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt