39.Kapitel

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"Ich hatte insgesamt 5 Freundinnen.
Vier von ihnen liegen schon unter der Erde und die fünfte lebt noch.
Meine erste Freundin war Emily.
Mit ihr bin ich zusammengekommen, als ich 16 war und hab dann ein Jahr später mit ihr Schluss gemacht, weil sie mir fremd gegangen ist.
Meine zweite Freundin hieß Amber.
Wir sind als ich 18 war zusammengekommen, aber diesesmal habe ich sie mit meiner dritten Freundin, Sarah, betrogen, als ich 20 war.
Frag mich nicht wieso ich das getan habe, ich war zu der Zeit einfach so ein Arschloch gewesen.
Kurz danach wurde ich ja ein Vampir.
Mit Sarah war ich eigentlich recht lange zusammen, bis ich 24 war.
Wir machten Schluss, da ich sie nicht heiraten wollte und keine Kinder von ihr wollte, was für sie undenkbar war.
Meine 4. Freundin habe ich dann erst mit 50 kennengelernt, für sie sah ich aber immernoch aus wie 20.
Mit ihr, also Grace war ich nur drei Jahre zusammen.
Und dann gab es nurnoch Sofia.
Sie habe ich kurz vor deiner Geburt kennengelernt.
Mit ihr war ich nur drei Wochen zusammen.
Wie du vielleicht schon festgestellt hast, haben alle 5 die gleiche Anzahl an Buchstaben als Namen.
Ich weiß nicht, wieso das so ist, nur weiß ich, dass du eine gute Ausnahme bist.
Ich liebe dich Lucy, ich habe nur so Angst, dass du mich eines Tages für einen besseren verlässt."

"Einen besseren als dich, David?"
Ich schüttelte meinen Kopf und sah dann in seine blau-grün leuchtenden Augen.
"Gibt es für mich nicht. Ich liebe dich und keinen anderen und so wird das auch immer bleiben."

Er lächelte und zog mich an sich.
"Was ist mit Freundin Nummer 5?
Wie alt ist sie heute?"
"Sie müsste 100 sein."
"Also warst du mit 96 mit einer 81 jährigen zusammen?", fragte ich nachdem ich 19 Jahre zurück gerechnet hatte.
"Ja, war ich."
"Sah das nicht für andere komisch aus, wenn du mit einem Aussehen eines etwa 20 jährigen mit einer 81 jährigen zusammen bist?"

Ich musste an meine Oma Elisabeth denken, die nach dem Tod ihres Mannes noch mit einem Jungen, der gerade seine Schule beendet hatte zusammenkam.
Meine ganze Familie war erst geschockt gewesen, doch nach einer Zeit gewöhnten sie sich daran.
Meine Oma Elisabeth war nun schon seit drei Jahren glücklich mit diesem Jungen verheiratet.

"Nein, sie, also Sofia ist ein Vampir."
"Aber ich dachte Vampir und Vampir...?"
"Dürfen nur keine Kinder haben, zusammensein dürfen sie schon."
"Stimmt, das habe ich ganz vergessen."
"Und trotzdem gibt es Paare, denen dieses Gesetz egal ist", sagte er und sah mich wissend an.
Ich musste einfach nur schmunzeln, da David und ich eines dieser Paare waren.
"Das stimmt, der Beweis liegt drüben im Bett und schläft und fragt sich, wieso wir nicht bei ihr sind und unsere Prinzessin verwöhnen."
"Da hast du...", fing David an, doch wurde in dem Moment von der Klingel unterbrochen.

Ich stand auf um dir Tür zu öffnen.
Das mussten aber jetzt meine Eltern und meine Schwester sein.
Ich öffnete die Tür und tatsächlich standen dort meine Eltern und meine Schwester, doch irgendetwas stimmte nicht.

Meine Mum sah mich mit vor Schock weit aufgerissen Augen panisch an.
Meine Schwester, die sonst immer der Sonnenschein in Person war, war kreidebleich und mein Dad hielt einen Brief in der Hand.
Einen Brief.
War er von Dylan?
Nach der Reaktion meiner Eltern müsste es so sein, schließlich wussten sie nicht alles.
Da Emily und Isabelle damals bei mir und David waren, als ich entführt wurde, bekamen sie dies natürlich mit und stellten Fragen, nachdem ich wieder da war.
Wir sagten ihnen jediglich nur, dass ein Mann, der mich und David gestalkt, Mia und Sophia getötet und es bei Emily und Isabelle versucht hatte, mich entführt hatte
Sie wussten nicht, dass es Davids eigener Bruder gewesen war.
Und sie wussten auch nicht, dass er noch frei herumlief.
Sie dachten, dass er schon längst hinter Gittern war.
Doch das war nunmal nicht die Wahrheit, sondern nur eine Notlüge, sodass niemand Fragen stellen würde, wieso Dylan so war, wieso er mir und David das antat.

"Lucy? Wer tut euch das an?", fragte meine Mutter schockiert mit weit aufgerissenen Augen.
"Kommt erstmal herein", sagte ich und trat zur Seite, sodass sie problemlos eintreten konnten.
Ich schloss die Tür hinter Emily und lief zu David ins Wohnzimmer.
Dann setzte ich mich neben ihn und nahm seine Hand in meine.
Sie haben anscheinend einen Brief von Dylan gelesen.

"Setzt euch doch", sagte ich zu meinen Eltern und Emily, was diese dann auch taten.
Stillschweigend saßen alle da, niemanden sagte etwas, bis meine Mutter die Stille durchbrach.
Wie der erste Regentropfen auf einer Fensterscheibe, bis die anderen Regentropfen folgten und es immer lauter wurde.
"Lucy, wer tut euch das an?"
Ich sagte nichts, wusste nicht was ich sagen sollte, wo ich anfangen sollte.
"Lucy?", fragte nun meine kleine Schwester.
"Schatz?", das kam von David, doch ich war immernoch zu geschockt um was zu sagen.
Ich wollte, doch mein Mund öffnete sich einfach nicht.
"Ich...", setzte ich dann an, meine Stimme klang so gar nicht wie meine.
Sie war viel zu hoch, weil ich Angst hatte, wie sie darauf reagieren würden.
"Kannst du mir bitte erst den Zettel geben, Mum?", fragte ich und war glücklich darüber, dass ich meine Stimme wiedergefunden hatte.
"Ja, aber danach beantwortest du uns alle unserer Fragen, wirklich alle, Lucy."
"Das bin ich euch wahrscheinlich schuldig."

Meine Mum reichte mir den Zettel und laß ihn mir durch.
Auf dem Zettel stand:

Liebe Familie Miller,
da Lucy unseren Deal nicht angenommen hat und David noch dazu alles verschlimmert hat, können Sie sich alle auf etwas gefasst machen.
Der Deal war, dass Lucy mit Rose zu mir kommt und ich daraufhin ihre Familie und Freunde verschone.
Aber da sie diesen Deal nicht angenommen hat, werde ich keinen von Ihnen verschonen.
Also machen Sie sich auf etwas gefasst.
Und genießen Sie die restliche Zeit, die Ihnen noch bleibt.
Von D.H
P.S.: Fragen Sie doch mal ihre Tochter, und ihren Schwiegersohn danach, wer ich bin.

Geschockt ließ ich den Brief sinken.
Dieser Mistkerl.
Wieso hatte er meinen Eltern auch von dem Deal erzählt.
David sah mich abwartend an und ich gab ihm den Brief, sodass er ihn lesen konnte.
Nach ein paar Minuten zeichnete sich haargenau der selbe geschockte Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht ab, wie schon bei mir vor ein paar Minuten.
Ich griff nach Davids Hand.
Was sollen wir ihnen jetzt sagen?

Geliebt von einem Vampir Where stories live. Discover now