48.Kapitel

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"David?", fragte ich und schon drehte David seinen Kopf zu mir.
"Hier stimmt etwas nicht. Ich glaube er hat uns eine Falle gestellt."
"Ich gehe raus und sehe nach und ihr bleibt hier drin."
"Nein! Ich komme mit", sagte ich und trat wild entschlossen auf die Tür zu.
"Lucy..."
"Nein, David, hast du vielleicht schoneimal daran gedacht, dass er vielleicht Rose entführt hat? Ich werde hier nicht die ganze Zeit einfach nur herumstehen und nichts tun."
"Na gut", sagte er und schloss die Tür auf.
Er hatte die Waffe wieder unter seinem Jackett versteckt, doch hatte immernoch den Griff an der Waffe, bereit um uns jederzeit zu beschützen.

Wir traten aus der Tür und ehe ich mich versah hatte Grayson die Tür schon wieder hinter uns abgeschlossen.
Ich verstand seine Sorge, er hatte schließlich Angst um seine Frau, dass Dylan sie vielleicht noch entführen würde.
Was mich aber wunderte war, dass es nicht still war.
Die Luft war immernoch von Kindergeschrei und Gesprächen der Erwachsenen gefüllt.
Auch das Haus sah nicht verwüstet aus.
Alles war noch haargenau an demselben Platz wie vor ein paar Minuten.
David und ich verließen das Haus durch die Terassentür und steuerten geradewegs meine Eltern an.
Meine Mum stand mit dem Rücken zu uns und mein Dad lächelte uns an, als er uns sah.
"Wenn Dylan Rose entführt hätte, würde mein Vater nicht lächeln oder?", fragte ich nun etwas verunsichert an David gewandt.
Dylan hätte uns wirklich eine Falle stellen können, indem er gesagt hätte, dass er Isabelle entführen würde und wir uns so nur um ihre Sicherheit kümmerten um dann einfach an Rose zu kommen.

Doch hatte er das wirklich getan?
Hatte er uns wirklich so getäuscht um so an Rose zu kommen?
"Mum?", fragte ich mit zittriger Stimme, als ich direkt hinter ihr stand.
Sie drehte sich um und dann atmete ich erstmal erleichtert aus.
Sie hielt Rose in ihren Armen, die mich anlächelte.
"Was ist denn mein Schatz?", fragte sie mich nun etwas besorgt.
Man musste es mir wahrscheinlich ansehen, dass es mir nicht gut ging.
"Es ist alles okay, ich wollte nur nach Rose sehen, ich hab sie vermisst."
"Hier, ich gebe sie dir wieder."
"Nein Mum, ich... Kannst du bitte noch kurz auf sie aufpassyen, ich muss noch kurz zu....ähm,Emily!
Ja genau Emily ", sagte ich schnell und lief dann auch schon wieder weg.
David und ich mussten ersteinmal feststellen, dass auch wirklich jeder noch da war und Dylan nie hier gewesen war.

"Wie wollen wir herausfinden, ob alle da sind?"
"Indem wir feststellen, ob alle unsere Freunde und deine Verwandte noch da sind, andere Menschen wird er ja schlecht entführt haben."
"Du hast Recht. Grayson, Isabelle, Rose und meine Eltern sind noch da.
Jetzt müssen wir nur noch nach meinen restlichen Verwandten sehen und Emily."

Wir liefen durch den ganzen Garten und dann auch durch das Haus, alle meine Verwandten waren da.
Doch Emily konnten wir einfach nicht finden.
War sie vielleicht einfach nur kurz auf dem Klo?
Ich lief zu meinen beiden Cousinen, bei denen sie die ganze Zeit gewesen war.
"Wisst ihr wo Emily ist?"
"Nein, Jason kam gerade und hat sie gefragt, ob sie kurz mitkommen kann", sagte Vanessa.
"Okay, danke."

Ich rannte zu David und sagte ihm, was Vannessa mir gesagt hatte, vielleicht ist sie ja noch hier. Wir mussten sie suchen.

"Wo ist sie?", rief ich panisch und rannte durch den ganzen Garten um sie zu suchen.
Doch sie war auch hier nicht.
Ich hatte schon das ganze Haus nach ihr abgesucht, doch sie war wie vom Erdboden verschluckt worden.
"David, hast du sie gefunden?"
"Nein, sie ist weg."
"Genauso wie Jason."
"Jason hat sie entführt", sagte David und ich merkte wie sich um mich herum alles zu drehen begann.
Und schon im nächsten Moment verlor ich mein Gleichgewicht und wäre zu Boden gefallen, hätte David mich nicht aufgefangen.
"Wir werden sie finden, dass verspreche ich dir."

"Aber wie denn?", fragte ich mit zittriger Stimme und Tränen in den Augen.
"Jason hat sie entführt und wird sie zu  Dylan bringen, ich will mir gar nicht vorstellen, was er meiner kleinen Schwester alles antun wird.
Er wird sie umbringen, David.
Wie soll ich das bitte meinen Eltern erklären?"

"Wie sollst du uns was erklären?", fragte da aufeinmal die Stimme meiner Mutter hinter mir.
David half mir mich wieder aufrecht hinzustellen und dann drehte ich mich mit Tränen in den Augen zu den beiden herum.

"Em-Emily, ist weg. Jason hat sie entführt und er wird sie zu Dylan bringen, um mir damit wehzutun.
Ich wurde doch selbst schoneimal von ihm entführt, er wird sie foltern und ich kann nichts tun."
Meine Mutter stieß einen Schluchzer aus und im Nu war ihr Gesicht ebenfalls mit Tränen bedeckt.
"Kann es sein, dass du uns nicht die ganze Wahrheit erzählst hast, Lucy?", fragte nun mein Vater mit gepresster Stimme, man merkte, dass er sich die Tränen stark verkniff. Er musste schließlich stark sein für meine Mutter.

"Ich werde euch später alles erzählen, wirklich alles, aber nicht hier, hier sind zuviele Ohren, die mithören können.

Emily's P.O.V

Ich stand gerade bei Vanni und Tori, als mein großer Cousin Jason auf mich zu kam.
Jason nannte meine große Schwester immer Babe, mich nannte er immer Prinzessin und behandelte mich sogar wie eine.

"Hey, Prinzessin, kannst du mir bitte einen Gefallen tun?"
"Hey, Jason. Na klar und was?"
"Ich habe in meinem Auto das Geschenk für Isabelle und Grayson vergessen, kannst du das bitte schnell für mich holen gehen?", fragte er mich und hielt mir lächelnd seinen Autoschlüssel vor mein Gesicht.
"Na klar, bin gleich wieder da", sagte ich lächelnd und schnappte mir den Autoschlüssel aus seiner Hand.
"Danke, Prinzessin", rief er mir noch hinterher.
Wieso sollte ich ihm denn nicht diesen Gefallen tun?
Ich half sogut wie jeden, sogut wie es halt ging.
Es machte mir Spaß anderen Menschen zu helfen, sie glücklich zu machen.
Lucy und David betraten gerade vor mir das Haus.
Wo wollten die beiden denn hin?
Und wo waren Isabelle und Grayson?
Doch dafür hatte ich jetzt keine Zeit, ich musste schließlich das Geschenk aus dem Auto holen.

Ich betrat das große Haus und lief durch den großen lichtdurchflutenen Flur zur Eingangstür.
Ich zog meinen rechten Schuh aus und legte ihn so als Türstopper vor die Tür, damit ich später wieder ins Haus konnte ohne wie lange vor der Tür stehen zu müssen und darauf zu warten, dass mir jemand aufmachte.
Jasons Auto stand fast direkt vor der Tür.
Ich wollte gerade das Auto öffnen, als hinter mir etwas zu Boden fiel.
Ich drehte mich erschrocken herum und sah vor mir meinen Schuh auf dem Boden liegen.
Den Schuh, den ich extra vor der Tür deponiert hatte.
Ich hob ihn verwundert auf und betrachtete ihn genauer, es war tatsächlich mein Schuh.
"Aber wie...?", sprach ich meine Gedanken laut aus und sah den Schuh verwundert an.
"Es tut mir leid, Prinzessin", ertönte da aufeinmal die Stimme von Jason hinter mir.
Jason?
Aber wieso?
Doch schon im nächsten Moment presste er mir ein schwarzes Tuch auf meinen Mund und meine Nase.
Ich durfte nicht atmen.
Doch wie lange würde ich die Luft anhalten können?
Nach einer Minute hielt ich es einfach nicht länger aus und atmete das Zeug ein.
Und schon im nächsten Moment war alles schwarz vor meinen Augen.

Geliebt von einem Vampir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt