6.Kapitel

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Kam es mir nur so vor oder geht die Tür wirklich extrem langsam auf? Gleich war es soweit. Wer würde die Tür öffnen?
Und schon in den nächsten Sekunden war die Tür offen.
Meine Mutter stand hinter der Tür und ließ vor Schreck die Türklinke los.
Sie starrte auf meinen Bauch.
Ihr Gesicht zeigte keine einzige Emotion. Ich wusste es doch, dass sie es nicht gut finden wird.
Doch dann nahm sie mich plötzlich in ihre Arme und zog mich näher zu sich. Ich ließ automatisch Davids Hand los.

" Du bist so hübsch geworden Schatz."

Ja das war auch eine Veränderung, meine Mum nannte mich seit gut einem Jahr entweder Schatz oder Liebling.

" Danke Mama."

Wieso sagte sie nichts zu meinem Bauch. Man sah es mir doch an, dass ich schwanger war und nicht zugenommen habe.
Oder nicht?

"Ich freue mich Oma zu werden, aber ihr hättet euch ruhig noch Zeit lassen können", sagte sie und lächelte.

Ein riesiger Stein fiel mir von meinem Herzen. Sie war immernoch so wie sie vor einem Jahr gewesen war.
Ich löste mich wieder von ihr und trat einen Schritt zurück.
David hielt ihr seine Hand hin, doch sie schloss ihn in ihre Arme und umarmte ihn auch.
Ich musste lächeln.
Der Psychologe tat ihr wirklich gut, vor über einem Jahr hätte sie das nicht gemacht.
Doch wie würden Papa und Emily reagieren?

" Kommt erstmal rein", sagte meine Mum und wir folgten ihr ins Haus.
Im Großen und Ganzen hatte sich nicht viel im Haus verändert.
Es stand nun ein kleiner Schuhschrank neben der Tür und bestimmt gab es noch andere neue Anschaffungen aber im Prinzip sah es noch fast so aus, wie ich mein zu Hause verlassen hatte.

"Wo sind Emily und Dad?", fragte ich meine Mutter.

"Dein Vater müsste im Wohnzimmer sein und Emily in ihrem Zimmer."

Ich sah David an und sah dieses Funkeln in seinen Augen, dass er mir überallhin folgen würde.
Sollte ich erst zu Dad oder zu Emily?
Ich glaube mein Vater wird das schwierigere Problem und darum werde ich jetzt zuerst zu ihm gehen.
Ich nahm Davids Hand in meine.
Da er mir Kraft gab und ich jederzeit mit ihm reden konnte.
Ich drückte sie leicht und er lächelte mir aufmunternd zu.
Ich setzte einen Schritt vor den anderen.
Nennt mich kindisch aber ich hatte verdammt nochmal Angst wie mein Vater reagieren würde.
Meine Mutter steht hinter uns, aber auch mein Vater?
Ich öffnete die Wohnzimmertür und David löste seiner Hand aus meiner und lief vor mir durch die Tür.
Im Moment war ich noch vor den Blicken meines Vaters geschützt.

" Ach Hallo David, schön dich zu sehen. Wo ist meine Tochter ?"

"Sie ist hinter mir."

" Und hast du heute auch wieder so einen Spruch auf Lager, wie vor über einem Jahr, als du mir gesagt hast dass du sie entführt hast?", sagte mein Dad und lachte leicht.
Meinen Vater lachen zu hören war wie Weihnachten.
Man hörte sein freundliches nicht böses Lachen nicht oft.

Ich berührte Davids Rücken, da ich wissen wollte was er vorhatte.
Vertrau mir Lucy.

"Ich habe deine Tochter geschwängert", sagte David vollkommen ernst.
Und ließ somit die Bombe platzen.
Ich war geschockt genauso geschockt wie vor einem Jahr.

Mein Vater brach in Gelächter aus.
Aber es war immer noch ein gutes Lachen und kein böses.

" Der war gut David, ich hätte dir das sogar schon fast geglaubt."

Ich konnte nicht mehr warten.
Ich musste es ihm jetzt sagen.
Augen zu und durch.
Ich atmete einmal tief ein und aus und trat hinter David vor.
Mein Vater sah mich an und auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.
"Lucy meine Tochter, komm her lass dich ansehen."

Ich trat zögerlich auf meinen Vater zu und sein Blick wanderte über meinen Körper, bis er schließlich an meinem Bauch hängenblieb.
Sein Gesicht zeigte keine einzige Emotion.
Und nach weiteren vergangenen Sekunden immernoch nicht.
Also nur mal so zum mitschreiben.
Ich durfte David heiraten aber keine Kinder mit ihm bekommen oder wie sollte ich das verstehen?
" Dad?", fragte ich ihn zögerlich.

Er stand langsam von der Couch auf und stellte sich vor mich.
Noch immer huschte keine Emotion über sein Gesicht.
Doch aufeinmal begann er zu lächeln und zog mich wie auch schon meine Mutter in seine Arme.

" Ich werde Opa", sagte er und lächelte.

Er löste sich von mir und gab David die Hand.
Er hatte es also auch gut aufgenommen.
Ich atmete erleichtert auf.
Fehlte nur noch Emily, Isabelle und Grayson.

" Ich geh dann mal zu Emily, du kannst hier bei meinem Dad bleiben, wenn du willst Schatz."

Er nickte mir zu und ich verließ das Wohnzimmer.
Wie brachte man am besten seiner 9-jährigen Schwester bei, dass man schwanger war?
So schwer wird das wohl nicht sein.
Ich lief die Treppe hoch und klopfte an ihre Zimmertür.

"Emily?"

Ich öffnete langsam die Zimmertür und sah wie sie auf ihrem Bett saß und ein Buch laß.

"Lucy", rief sie, klappte das Buch zu sprang vom Bett auf und zog mich in eine stürmische Umarmung.

"Ich hab dich so vermisst."

"Und ich dich erst", sagte ich und lächelte ihr zu.

" Bist du etwa schwanger?", fragte sie mich und starrte wie schon viele andere an diesem Tag auf meinen Bauch.

"Nein weißt du ich hab zu viel Fast Food gegessen", sagte ich und wir beide fingen an zu lachen.

"Ich freu mich für dich und David. Wisst ihr den schon wie ihr es nennt?"

" Nein wissen wir nicht, aber wir haben ja noch ein paar Wochen Zeit."

"Kommt ihr uns dann auch einmal besuchen mit dem Baby?"

"Ja klar. Sooft wie es geht und ihr müsst uns auch einmal besuchen kommen."

Sie nickte und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen.

"Naja jetzt mal zu dir.Du bist gewachsen und wie lang deine Haare jetzt sind. Sie sind wunderschön", sagte ich zu ihr.

"Danke, aber deine Haare sind viel schöner und allgemein bist du viel hübscher als ich."

"Bin ich nicht. Du bist wunderschön sowie du bist. Und bitte bleib genauso wie du bist.
Den so bist du perfekt", sagte ich und küsste sie auf ihre Stirn.
Dann zog ich sie wieder zu mir in eine Umarmung.
Ich hatte meine Schwester so vermisst.

Geliebt von einem Vampir Where stories live. Discover now