Prolog

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Das laute Klacken meiner Absätze hallte auf dem Boden wieder, als meine Brüder und ich durch die elegante Eingangshalle des Gebäudes liefen.

„Entschuldigen sie, aber sie können hier nicht einfach so reinplatzen", hörte man eine piepsende Stimme hinter dem Empfang. „Das sagt wer?", knurrte mein Bruder und rückte seine Lederjacke etwas zu recht, worauf man die Waffe an seinem Hosenbund aufblitzen sah.

Erschrocken schloss die Frau ihren Mund wieder und deutete uns dann mit einem Handzeichen an weiterzugehen.

Die Zwillinge grinsten ihr nur gehässig zu und wandten sich dann zu dem großen Fahrstuhl, der mit Gold verziert war.

Ich drehte mich noch ein letztes Mal zu der zitternden Dame um und stieg anschließend zu meinen Brüdern in den Aufzug, der uns in die unterste Etage brachte.

Nun befanden wir uns in einer Art unterirdischen Lager mit langen Fluren.

„Kylie, du über nimmst zusammen mit mir den rechten Flügel und Adam denn in der Mitte", hörte ich mein Bruder Aiden neben mir und sah wie er auf eine große Tür deutete.
Mit einem Nicken trennten wir uns und ich folgte ihm mit schnellen Schritten.

Hinter der Tür befand sich einer langer Flur, der wiederum zu einer Neuen führte, die durch ihre goldene Farbe nicht zu übersehen war.

„Leisten kann er sich es ja", hörte ich Aiden neben mir murmeln und im nächsten Moment stieß er diese mit einem Knall auf, sodass sie beinahe aus den Angeln sprang.

„Ah die Cavallero Geschwister!
Welch eine Überraschung euch hier zu sehen", ertönte die krächzende Stimme eines Mannes.
„Aber anscheinend seid ihr ja noch nicht vollständig"

„Du weißt genau weswegen wir hier sind. Also tu nicht so überrascht", knurrte Aiden, worauf das Grinsen des Mannes noch größer wurde.

Ich merkte, wie mehrere Schatten hinter uns lang wanderten und kurz darauf ein Klicken ertönte. Dann spürte ich auch schon kaltes Metall, das an meinen Hinterkopf gedrückt wurde.

Ich wusste bereits, dass es eine geladene Waffe war. Alleine durch das Geräusch hatte ich sie erkannt.
„So lange ihr nicht schießt, werden wir es auch nicht tun. Schließlich soll das hier doch ein friedliches Gespräch bleiben", erwiderte der grinsende Mann.

„Um ehrlich zu sein normalerweise bekomme ich ja nur Besuch von deinen Brüdern. Also ist es ziemlich verwunderlich, dass du heute auch hier bist Kylie. So ein unschuldiges kleines Mädchen wie du sollte doch lieber zu Hause bleiben"

„Deine Gefassel kannst du auf wann anders verschieben. Wir sind hier wegen des Geldes und nicht, um deine Geschichten zu zuhören", zischte ich und ließ meine Hand immer mehr zu meinem Gürtel gleiten, wo die Waffe befestigt war.

Sofort verschwand sein Grinsen und ich spürte, wie er mich mit seinem Blick musterte.

„Ziemlich vorlaut bist du über die Jahre geworden", war seine Antwort, bevor er sich ruckartig zu seinem Schreibtisch drehte.

„Aber zu eurem Bedauern muss ich euch enttäuschen. Ich bin hier nicht der Boss und besitze dem entsprechend auch keinerlei Zugangsdaten zu dem Geld, welches euch mein Chef schuldet"

„Dann wirst du es aber bald wissen, wenn wir es demnächst nicht zurückbekommen", knurrte mein Bruder wütend und lief ein paar Schritte auf ihn zu.

„Kein Schritt weiter, sonst wirst du hier nicht mehr lebend rauskommen", zischte der Mann hinter dem Schreibtisch, aber man konnte deutlich die Angst aus seiner Stimme heraus hören.

„Ach wirklich?", fragte mein Bruder hämisch und das war mein Zeichen.
Im nächsten Moment drehte ich mich ruckartig um und kickte den beiden Männern die Waffen, welche uns noch gerade an den Kopf gehalten wurden, aus der Hand.

Sie starrten geschockt auf mich, aber ich trat ihnen darauf auch schon mit meinen Absätzen kräftig in ihre Kronjuwelen.
Anscheinend taten die zehn Zentimeter ordentlich weh, denn beide fielen krümmend auf den Boden und blieben anschließend dort liegen.
Ich verpasste ihnen noch einen Kick mit meinem Fuß, wodurch sie schließlich bewusstlos wurden.

Dann schnappte ich mir die Waffen von ihnen und drehte mich wieder zu meinem Bruder.

„So, also wenn du nicht hier und jetzt dein Leben verliere möchtest, solltest du lieber mal schnell mit der Sprache herausrücken", sagte Aiden wütend und legte ihm die Waffe an den Kopf.

Ich konnte sehen, wie dem Mann bereits die Schweißperlen herunterrollten.

„Ich hab euch schon mal gesagt, dass ich nicht dafür verantwortlich bin, also kann ich euch da nichts sagen", entgegnete er.
„Na wie du meinst. Mal schauen wie schnell die Kugel braucht, um dich zu töten. Zwei oder vielleicht auch nur eine Sekunde", murmelte mein Bruder gehässig grinsend.

„Nein, bitte. Ich hab euch doch alles gesagt", rief er bettelnd.
„Du hast uns überhaupt nichts gesagt", mischte ich mich nun wütend ein.

„Da muss ich meiner Schwester wohl leider Recht geben"

„Nein, wirklich. Ich kann euch helfen", rief er abermals.

„Ach auf einmal? Waren deine Worte vorhin nicht, dass du nicht für das Geld hier zuständig bist?", fragte ich ihn.

„Ja, aber ich weiß was mein Chef wirklich will"
„Ach und das wäre?", hakte mein Bruder nach und zog eine Augenbraue hoch.

Aber im nächsten Moment ertönte auch schon ein lauter Schuss und auf dem weißen Hemd des Mannes breitete sich ein roter Blutfleck aus. Ich schaute Aiden verwundert an, aber er schüttelte nur den Kopf.
„Das war ich nicht!"

Ich betrachtete etwas geschockt den Mann, der uns mit aufgerissenen Augen anschaute. Anscheinend hatte ihn die Kugel schneller getötet, als ich vermutet hatte.

Jedoch wer zur Hölle hatte diese Kugel geschossen?

Ich blickte mich im Büro um, aber es waren keine weiteren Personen zu erkennen, außer die beiden Wachen, die bewusstlos auf dem Boden lagen.

„Wir vertrödeln hier nur unsere Zeit. Er ist bereits tot, also komm wir werden schon aus jemand anderem unsere Informationen heraus bekommen", sagte Aiden und nahm die Waffe von dem Kopf des Mannes.

„Kylie komm jetzt!", rief er mich abermals, als ich ihm nicht folgte und den Mann weiter geschickt anstarrte.
Mit einem letzten Blick drehte ich mich um und lief dann hinter ihm aus dem Büro.

Wir gingen den langen Flur entlang und anschließend durch die Stahltür, hinter der wir auch schon auf Adam trafen.

„Hast du was rausbekommen?", fragte ihn Aiden, worauf er nur den Kopf schüttelte.
„Das Gebäude wirkt wie evakuiert. Aber habt ihr vorhin geschossen?"

„Erzählen wir dir nachher. Zuerst sollten wir von hier verschwinden. Ich bezweifle nämlich, dass wir hier unbewacht sind", antwortete Aiden misstrauisch. Wir stimmten mit einem Nicken ein und folgten ihm dann zum Fahrstuhl.

 Wir stimmten mit einem Nicken ein und folgten ihm dann zum Fahrstuhl

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Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt