16. Kapitel

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Vorsichtig hob ich meinen Kopf an.
Er dröhnte und schmerzte immer noch extrem stark, worauf ich ihn gleich wieder auf den weichen Untergrund zurückfallen ließ.

Warte mal, weicher Untergrund?
Verwundert drehte ich mich leicht zur Seite und merkte das mein Kopf auf einem Kissen lag.
Um genauer zu sein befand ich mich in einem Bett, was aber nichts meins war.

Wie zur Hölle war ich hier bitte hingekommen?
Verwirrt ließ ich meinen Blick durch das kleine Zimmer schweifen in dem ich mich befand.

Zuerst wanderten meine Augen über die weißen Wände, dann zu den großen Fenstern und blieben anschließend bei einer Person stehen, die gegenüber von meinem Bett stand.

Ich blinzelte ein paar mal um eine klare Sicht zu bekommen und zu erkennen wer dort vor mir stand.
„Angelo?", murmelte ich verwirrt seinen Namen, worauf er aber nicht antwortete.

Ja, es war eindeutig er, der dort stand.
Aber was zur Hölle machte ich hier?
Langsam probierte ich mich in dem Bett aufzusetzen und gegen die Kopfschmerzen an zu kämpfen.

„Dein Kopf hat im Club ziemlich was abbekommen. Du warst bereits bewusstlos als ich dich gefunden hatte", gab er mir schließlich als Antwort, worauf sich mein verwirrtes Gesicht aber nicht änderte.

Ach, stimmt!
Jetzt fiel es mir wieder ein.
Im Club waren Schüsse erklungen und beim Flüchten hatte ich meine Brüder verloren.

Meine Brüder!
Mist, sie fragten sich bestimmt schon wo ich abgeblieben war.
„Wie viel Uhr haben wir?", richtete ich mich an den schwarzhaarigen Jungen vor mir, der mich nur nachdenklich musterte.

„Halb elf. Du hast ziemlich lange gepennt. Außerdem klingelt dein Handy die ganze Zeit. Wäre also mal eine gute Idee ranzugehen"
Ich rollte nur mit den Augen und ließ dann meinen Blick zu dem Klamotten Stapel von mir wandern.

Halt!
Wenn meine Kleidung dort lag, was hatte ich dann an?
Schnell schlug ich die Decke etwas hoch, sodass ich nun auf meinen Körper schauen konnte.
Ich trug wirklich nur Unterwäsche.

Mit einem grimmigen Blick zog ich die Decke näher heran und fixierte dann Angelo.
Der würde jetzt ein richtiges Donnerwetter abbekommen!

„Hast du mir die Klamotten ausgezogen?", fragte ich langsam und probierte meine Stimme unter Kontrolle zu halten.
„Ja", ertönte es nur monoton von ihm.

Er gab es auch noch zu!
Und dann sagte er es so, als wäre es nichts gewesen. Theoretisch gesehen könnte ich ihn dafür anzeigen, schließlich hatte er mich einfach so begrabscht ohne meine Erlaubnis.

Okay...begrabscht war vielleicht etwas übertrieben, aber er hatte mir die Klamotten vom Leib gerissen und das war mir schon unangenehm, wenn ich drüber nachdachte.

„Könntest du mir dann vielleicht meine Kleidung geben, damit ich mich umziehen kann?", fragte ich und versuchte weiterhin meine Stimme unter Kontrolle zu halten.

Sein Blick wanderte zu dem Stapel und dann zu mir zurück.
„Hol sie dir doch!"

Jetzt kochte ich bereits vor Wut.
„Ich hab nur Unterwäsche an, also wärest du vielleicht so nett und könntest sie mir geben"

„Ich hab dich eh schon so gesehen. Es würde keinen Unterschied machen, wenn du dir sie einfach selber holst. Außerdem siehst du doch heiß aus, also was hast du?", entgegnete er mit einem arroganten Grinsen.

Ich wollte gerade ansetzen und ihn zusammen schnauzen, als auf einmal die Zimmertür aufging.
Erschrocken blickte ich zur Seite und sah Leonardo im Türrahmen lehnen.
„Beeilt ihr euch euch mal? Die Cafés haben morgens nicht ewig auf. Außerdem könnt ihr es auch noch nachher weiter miteinander treiben"

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt