14. Kapitel

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Es war Angelo, der auf der anderen Seit des Clubs stand und seinen Blick nicht von mir nahm.

Er hatte eine Zigarette im Mund, an der er ab und zu Mal zog sowie die Männer, die neben ihm standen.
Alle samt waren sie in schwarz gekleidet und ließen ihren Blick über die tanzende Menge wandern.

Ein paar von ihnen hatten ihre Arme um hübsche Mädchen herumgelegt und sie dicht zu sich herangezogen.
War das etwas sein Freundeskreis oder stand er nur so zum Spaß zwischen ihnen?

Okay, die Frage war jetzt wirklich dumm.
Bestimmt kannten sie sich alle untereinander.

„Kylie!", riss mich Aiden aus meinen Gedanken und unterbrach somit den Blickkontakt zwischen mir und Angelo.
Trotzdem konnte ich seine Augen noch deutlich auf mir spüren.

„In zwanzig Minuten hat der Typ Pause", erklärte mein Bruder und deutet auf den Jungen, der wie wild die Getränke an der Bar ausschenkte.
„Du kümmerst dich um ihn. Wenn du es geschafft hast ihn rumzubekommen, führst du ihn nach hinten in den Heizungsraum. Dort warten Adam und ich"

„Okay, und wo ist der Heizuuuu...", aber da waren meine Brüder bereits verschwunden.
Na super, die Absprache klappte bei uns ja mal wieder hervorragend.

Mit einem Seufzer drehte ich mich schließlich zur Bar und strich meinen Rock etwas glatt, wobei meine Finger über die Waffe an meinem Bein fuhren.
Jetzt war Showtime angesagt.

Zielstrebig quetschte ich mich durch die tanzenden Menschen hindurch und steuerte auf die Bar zu.

Dort angekommen lehnte ich mich an den Tresen und wartete darauf, dass der Junge zu mir kam, was nicht sonderlich lang dauerte.

„Hey!", begrüßte er mich ein paar Sekunden später und lächelte mich an.

Jedoch kam ich nicht dazu ihm zu antworten, denn er ergriff bereits erneut das Wort.
„Ich nehme gleich deine Bestellung auf. Zuerst muss ich mich noch um die Anderen kümmern"

Dann wollte er sich wegdrehen, aber das war mein Stichwort.
Ich packte ihm am Handgelenk, sodass er sich jetzt verwundert wieder zu mir wandte.

So, noch ein bisschen verführerisch aus den blauen Augen schauen und etwas mit den Wimpern klimpern....

...und spätestes jetzt sollte ich ihn rumbekommen haben.

Und so war es auch.
Denn er glotzte mich nur an und wandte seinen Blick nicht von mir ab.
„Beeil dich aber. Ich warte nicht gerne", flüsterte ich leise, worauf er nur benommen nickte.

Dann ließ ich sein Handgelenk los.
Immer noch etwas verwirrt taumelte er vorwärts. Dabei ruhten seine Augen aber weiterhin auf mir, wodurch er beinahe gegen das Regal mit den Gläsern gelaufen wäre.

Ich schmunzelte etwas und winkte ihm dann leicht mit meiner Hand zu.
Warum mussten Männer eigentlich immer solche Idioten sein?

Er nickte nur benommen und verschwand dann schnell in der Küche.
Wahrscheinlich wollte er den Nachschub an Getränken holen.

„Den hast du aber schell rumbekommen", ertönte auf einmal eine tiefe Stimme an meinem Ohr, worauf ich erschrocken zur Seite sprang.

Nun durfte ich in zwei schwarzen Augen schauen, die mich eindringlich musterten.
„Ich frag mich schon die ganze Zeit, wie du überhaupt hier reingelassen wurdest. Achtzehn bist du wahrscheinlich noch nicht, oder?", fragte Angelo und hob eine Augenbraue.

„Ich bin siebzehn und siebzehn ist fast wie achtzehn. Also sehe ich da keinen so großen Unterschied", entgegnete ich.
Ich sah, wie er leicht schmunzelte und seinen Blick an mir herunter wandern ließ.
„Ich bezweifle aber, dass du das dem Türsteher erzählt hast. Sonst würdest du ja schließlich nicht hier stehen"

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt