5. Kapitel

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Leise steckte ich den Schlüssel in das Schloss und drehte ihn herum.
In der Stadt war ich doch länger gewesen, als ich gedacht hatte.
Insbesondere durch die Aktion mit dem Parkautomaten.

Mittlerweile war es halb neun und die Sonne fing an über New York einen roten Schleier zu ziehen.
Dadurch verwandelte sie der Himmel in ein atemberaubendes Kunstwerk.

Vorsichtig drückte ich die Haustür einen Spalt auf und schlüpfte dann hindurch.
Der Flur war zwar dunkel aber dafür konnte ich aus dem Wohnzimmer Licht sowie laute Gespräche vernehmen.

Automatisch gab mein Magen ein Knurren ab, als mir der Geruch von Pizza in die Nase strömte.
Mist, warum hatte ich auf dem Weg denn nirgendwo angehalten und mir etwas zu essen besorgt?

Nun musste ich mich ja in die Küche schleichen, die leider mit unserem Wohnzimmer verbunden war.
Somit konnte ich das Zusammentreffen mit den Freunden der Zwillingen leider doch nicht vermeiden.

Na gut, eine andere Wahl blieb mir ja nicht. Außerdem waren sie bestimmt alle Hacke voll und realisierten nicht mal, dass ich vor ihnen stand.

Ich legte meine gekauften Sachen sowie meine Tasche auf den Treppenstufen ab und drückte dann etwas die großen verschwommenen Glastüren auf.

Anschließend lief ich hindurch und hörte wie sie mit einem dumpfen Schlag hinter mir ins Schloss fiel.
Nun stand ich in unserem Wohnzimmer und hatte besten Ausblick auf die Couch, welche gegenüber des Panoramafensters stand.

Aiden hatte die Regel mit den zehn Mann anscheinend nicht eingehalten.
Denn in unserem Wohnzimmer tummelten sich nun deutlich mehr Leute.

Ich zwängte mich durch die Menschen hindurch und probierte dabei nicht auf die Plastikbecher oder offenen Chipstüten auf dem Boden zu treten.

Die Meisten, die hier waren kannte ich nicht mal persönlich, sondern höchstens vom Sehen in der Schule.

Ich bahnte mich weiter durch die Menschen und erreichte endlich die Küche.
Dort fand ich unter anderem Adam auf, der zusammen mit einem anderen Jungen an der Bar lehnte und rauchte.
Bestimmt war das Zeug nicht legal mit dem sie gerade ihre Lungen zerstörten.

„Adam?", fragte ich meinen Bruder, als ich neben ihm zum Stehen kam.
„Mhm?", murmelte er nur als Antwort und zog fragend die Augenbrauen hoch.

„Das hier sind aber ganz bestimmt nicht zehn Leute. Ihr wisst doch ganz genau, dass Mum und Dad es nicht leiden können wenn ihr Partys schmeißt", zischte ich leise.
Ich sah wie er seine Zigarette aus dem Mund nahm und eine Rauchwolke ausstieß.
„Aiden hat die alle eingeladen, also wenn du jemanden zusammenscheißen möchtest dann nimm ihn"

Erneut öffnete ich meinen Mund, um etwas dagegen zu steuern, aber da ertönte die laute Klingel unseres Hauses.
„Kommen etwa noch mehr?", fragte ich verwundert und drehte mich zu meinem Bruder.

Er wiederum zuckte nur mit den Schultern und wandte sein Blick dann zur der Tür des Wohnzimmers.
Ehe ich mich es versah durchtraten diese noch mehr Personen, wodurch der Raum noch voller wurde.

„Adam?!", zischte ich den Namen meines Bruders nervös, als unsere Haustür immer öfter begann zu klingeln und noch mehr Menschen hereinströmten
Wenn diese ganzen Leute nicht bald verschwanden, dann würden wir bestimmt ein riesiges Problem bekommen.

„Ja?", fragte dieser nur entspannt und ließ die Zigarette in seiner Hand abermals zu seinem Mund wandern.
„Wo ist Aiden?"

„Keine Ahnung, oben auf der Dachterrasse vielleicht", murmelte dieser und musterte die Menschenmenge, die sich nun in unserem Wohnzimmer angesammelt hatte nachdenklich.

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt