7. Kapitel

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„Kylie! Verdammte Scheiße. Jetzt stehen wir hier im dunkeln", schnauzte Adam auch sofort los, als er realisiert hatte was passiert war.
Ich hörte wie er sich fortbewegten und im nächsten Moment ein Knall ertönte.

„Mist! Jetzt bin ich auch noch gegen den bescheuerten Fahrstuhlkasten gerannt"
Und man vernahm ein verächtliches Stöhnen von ihm.
„Warum hast du ihn denn nicht zu gemacht?"

„Weil ich es vergessen habe", knurrte er.
Im nächsten Moment leuchtete auch schon ein helles Licht auf und wir konnten uns wieder gegenseitig in die Gesichter schauen.
Auf Adams Stirn zeichnete sich bereits eine dicke Beule ab, die immer dunkler wurde.

„Komm jetzt! Wir müssen die dort oben schließlich auch noch rausschmeißen", riss er mich aus meiner Starre und schwenkte dann sein Handy zur Seite, dessen Taschenlampe uns nun den Weg leuchtete.

Ich hatte Mühe mit meinem verletzten Fuß hinter ihm her zu kommen und war ziemlich aus der Puste, als ich es die Treppe hoch geschafft hatte und mich nun durch den Flur schleppte.

„Adam, warte!", rief ich und konnte ihn somit noch gerade davon abhalten ins Wohnzimmer zu laufen.
„Mein Fuß ist verstaucht. Ich kann nicht so schnell"

„Wie hast du das denn hinbekommen?", fragte er verwundert und blieb ruckartig stehen.
„Ich bin die Treppe heruntergestürzt, aber das können wir auch ein anderes Mal besprechen. Wie zu Hölle willst du die ganzen Menschen jetzt rausschmeißen?"

Sofort bildete sich auf seinem Gesicht ein Grinsen.
„Sieh einfach zu und lerne. Das ständige Feiern mit Aiden muss sie schließlich auch irgendwie auszahlen"

Ich starrte ihm nur noch hinterher, wie er durch die Glastüren des Wohnzimmers verschwand und folgte ihm dann schließlich.
Das konnte ich mir jetzt nicht entgehen lassen.

Im Wohnzimmer war es genau so dunkel wie im Flur.
Einzig und allein das Panoramafenster durch welches nun das Mondlicht schien, spendete etwa Licht.
Dadurch das der Strom aus war, hatte auch die Musik den Geist aufgegeben und die meisten Leute standen nun verwirrt in der Gegend herum.

Das einzige positive an dem „Stromausfall" war, dass man jetzt die Unordnung nicht mehr sehen konnte. Aber bestimmt würde die uns noch einen gewaltigen Schrecken einjagen, sobald das Licht wieder funktionierte.

„Die Bullen sind da!", hörte ich auf einmal auch schon die Stimme von Adam durch das Wohnzimmer brüllen.
Zuerst reckten ein paar Jugendliche verwundert ihren Hals, aber nach ein paar Sekunden strömten auch schon die Ersten zum Ausgang.

Naja, wenn mein Bruder recht gehabt hätte, würde ich das wahrscheinlich auch tun.
Zumindest wenn ich Alkohole und illegale Drogen konsumierte.

Mein Gott, warum musste eigentlich alles immer so aus dem Ruder laufen, was die Zwillinge anstellten oder zumindest der Teufel der Zwillinge.

Aiden.

Nicht das Adam das Engelchen wäre, aber wenigstens bekam er nicht ständig solche Schnapsideen wie sein Bruder.
Jedoch sollte er das Abhalten von Aidens Vorschlägen noch etwas üben.

Das Getrampel auf dem Boden wurde lauter und lauter und immer mehr Menschen strömten aus dem Raum heraus.
Das Einzige, was ich noch mitbekam, war wie ich von Adam zur Seite gezogen wurde.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich sonst noch ein zweiten verstauchten Knöcheln bekommen würde, war nämlich ziemlich groß.



Nach einer halben Stunde hatten Adam und ich es geschafft alle Leute herauszuscheuchen, was nun eindeutig leichter war.
Unteranderem weil die Hälfte durch die vorgespielte Polizeiaktion schon verschwunden ware.

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt