12. Kapitel

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„Kylie!!!!!", ertönte Caras laute Stimme aus dem Hausflur und im nächsten Moment steckte sie auch schon ihren Kopf ins Wohnzimmer.

Es war Freitagabend und ich hatte alles vorbereitet.
Von Pizza bestellt bis zu Lager an Kissen und Decken aufgebaut, war alles dabei.

Selbst den Proviant den Cara mir nach der Schule in einem riesigen Beutel mitgegeben hatte, konnte ich vor meinen Brüdern versteckt halten.
Zumindest so lange bis ich angefangen hatte aufzubauen und das Essen vorzubereiten.

Denn in der Zeit, wo ich die Decken angeschleppt hatte, war Adam aufgetaucht und hatte sich immer mehr Essen von dem kleinen Wohnzimmertisch geklaut.

„Also? Bist du nun bereit für fight Club mit Brad Pitt", riss mich Cara aus meinen Gedanken und schmiss sich auf das Sofas.
„Aber sowas von!", antwortete ich und kletterte über die Lehne zur ihr auf die Couch.
„Auch wenn wir den Film schon tausend Mal gesehen haben"

„Ich weiß, aber es fühlt sich immer wieder wie das erste Mal an", murmelte sie nur grinsend und schnappte sich dann die Fernbedienung.
Kurz darauf erschien auch schon auf dem großen Flachbildschirm das Intro des Films.

Dadurch, dass dieser jedoch erst gegen elf Uhr Abends begann, hatten wir nun einen ziemlichen Marathon mit zwei ein halb Stunden Filmmaterial vor uns.

Meine Eltern waren nur mit einem Schmunzeln an uns vorbeigelaufen und schließlich hoch in die nächste Etage verschwunden, um sich schlafen zu legen.

Wahrscheinlich fragten sie sich warum wir an einem Freitagabend nicht draußen feiern waren, wie die Zwillinge, sondern lieber hier drinnen saßen und gespannt auf die Szenen warteten in der man Prad Pitts Sixpack begutachten konnte.

Jedoch interessierte uns das beider eher wenig, denn wir waren viel zu sehr damit beschäftigt das Essen zu inhalieren.

„Siehst du! Siehst du!", quietschte Cara neben mir aufgeregt und deutete auf den Fernseher.
Dabei sprang sie so hoch, dass ihr beinahe die Schüssel Popcorn auf dem Schoß umkippte.

„Hab ich es nicht gesagt, dass er ein verdammt heißes Sixpack hat", quiekte sie und klebte förmlich am Bildschirm.
„Ja, hast du und das auch schon mehrmals", entgegnete ich lachend und griff erneut in die Chipspackung.

„Ihr beide seid echt komisch!", riss uns auf einmal eine Stimme vom Bildschirm weg.
Verwundert drehten wir uns nach hinten und konnten dort nun Aiden erblicken, wie er uns verstört anschaute.

Wahrscheinlich war er gerade von einer Party zurück gekommen.
Zumindest sahen seine verstrubbelten Haare ziemlich danach aus.

Eigentlich war es komisch, dass er schon so früh wieder zurück war.
Normalerweise schleppte er sich doch erst so gegen halb fünf wieder nach Hause, wenn er bis dahin überhaupt noch laufen konnte.

„Das sagst ja gerade du!", konterte ich und sah wie sich auf dem Gesicht meines Bruders ein Grinsen ausbreitete.
„Ich hab auch ein Sixpack! Wollt ihr mal sehen!", kam es als nächstes von ihm, worauf ich nur die Hände über dem Kopf zusammen schlug.
„Nein, das will niemand Aiden!"

„Ja, ja das sagen sie alle und insgeheim träumen sie davon", entgegnete er nur, worauf ich einmal mit den Augen rollte.
„Nicht jedes Mädchen ist ein Fan von dir", probierte ich ihn von seinem Trip herunterzuholen, was aber nicht klappte.

Stattdessen kam er auf Cara und mich zu gelaufen und ließ sich genau in die Mitte der Couch fallen.

Wir wurden darauf auseinander gedrängt und schauten ihn nur empört an.

„Was denn?", fragte er und blickte uns grinsend an.
„Ich will nur zusammen mit euch Brad Pitts Sixpack an sabbern"

Dann schnappte er sich die Schüssel mit den Chips und stopfte sich davon eine Hand in den Mund.
Anschließend griff er mit seinen krümeligen Fingern zur Fernbedienung und schaltete den Fernseher auf volle Lautstärke.

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt