61. Kapitel

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Wir konnten von Glück reden, dass unser Direktor ziemlich entspannt war und die ganze Sache, welche gestern im Chemieunterricht passiert war, eher als Witz ansah.

Zumindest wenn man nach seinem belustigten Blick ging mit dem er uns musterte, als wir komplett durchnässt in seinem Büro gesessen hatten.

Nicht mal eine Strafe hatten wir bekommen. Lediglich eine kleine Predigt, dass man sich im Unterricht benehmen sollte und Streitigkeiten ohne Gewalt in der Pause geklärt werden konnten.

Dann hatten wir auch schon wieder zurück in den Unterricht gedurft.
Leider musste ich den restlichen Schultag dann aber ziemlich durchnässt verbringen, was nicht gerade von Vorteil war.

Jedoch hatte ich das Glück auch mal auf meiner Seite gestanden und unsere Kunstlehrerin hatte sich beim Joggen den Knöchel verstaucht, wodurch die so heiß geliebte Kunststunde am Freitag leider entfallen musste.

Somit hätte ich nicht nur zwei Stunden früher Schluss, sondern such noch einen freien Nachmittag.

Nun saß ich aber leider noch im Geschichtskurs und hörte meinem Lehrer dabei zu wie eher seine eigenen Lebensgeschichte erzählt als die unseres Landes.

Aber schlimm fand ich es nicht. So konnte ich wenigstens aus dem Fenster starren und dem Regen dabei zu schauen, wie er draußen alles unter Wasser setzte.

Außerdem durfte ich so auch schon mal Überlegungen anstellen bei wem ich nachher mitfahren konnte.
Zwar hatten Cara und ich gleichzeitig Schluss, aber momentan beide kein Auto.

Ich einerseits, weil Aiden mich heute morgen wieder mitgenommen hatte und Cara weil es in der Werkstatt war, da sie es abermals Schrott gefahren hatte.

Dann musste ich mich wohl oder übel darauf einstellen den Bus zu nehmen oder zwei Stunden darauf warten, dass meine Brüder Schulschluss hatten und mich nach Hause kutschierten.

Genervt legte ich meinen Tisch auf den Kopf und schloss die Augen.
Kurz darauf wurde ich aber bereits von meinem Geschichtslehrer ermahnt.
„Miss Cavallero es sind nur noch fünfzehn Minuten. Die werden sie auch aushalten ohne einzuschlafen"

Ich stieß nur genervt die Luft aus, was mein Lehrer aber nicht bemerkte, da er schon wieder damit beschäftigt war von seinem Leben zu erzählen.

Nachdem restlichen fünfzehn Minuten Qual konnte man sich gar nicht vorstellen wie glücklich ich war endlich aus dem Raum zukommen.

Jedoch verschwand meine gute Laune wieder, als ich raus blicken durfte, wo es immer noch wie aus Strömen regnete.

„Deine Brüder haben noch zwei Stunden, oder?", fragte Cara nachdenklich, als sie zu mir aufgeschlossen war.
Ich nickte nur und wandte mich dann zu ihr.

„Ich glaube dann müssen wir wohl laufen"

„Oder ihr fahrt bei uns mit", ertönte auf einmal eine tiefe Stimme, worauf ich verwunderter meine Kopf drehte und in Angelos dunkle Augen schauen durfte, die mich neugierig musterten.

„Würdet ihr das echt machen?", fragte Cara verwundert bevor ich überhaupt antworten konnte.
„Klar, ist doch besser als total nass zu werden. Außerdem haben Leonardo und ich eh genug Zeit"

Sofort breitet sich auf Caras Gesicht ein Lächeln aus, dann lief sie zu Leonardo, der schon die Autoschlüssel in der Hand hatte und ausnahmsweise weisen mal nicht genervt aussah.

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt