20. Kapitel

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„Hattest du vorhin nicht gesagt, dass ich nicht so trödeln soll, damit wir schneller bei mir sind?", fragte ich und drehte mich auf dem Autositz zu Angelo.

Nachdem er den Wagen gestartet hatte, waren wir zwar losgefahren, aber hatten kurze Zeit später schon wieder am Straßenrand der überfüllten New Yorker Fußwege gehalten.

„Ja, hatte ich", murmelte er und zog dann den Schlüssel aus dem Zündloch und ließ ihn in seiner Hosentasche verschwinden.
„Und warum zu Hölle stehen wir dann hier und parken anstatt weiter zu fahren?"

„Weil ich noch was besorgen muss", antwortete er und schaute dann aus dem Autofenster, um anschließend die Tür aufzumachen.

„Also einkaufen gehen können wir noch, aber fünf Minuten länger bei dir bleiben war nicht mehr drin oder was?"

„Der Unterschied dabei ist, dass wenn wir bei mir geblieben wären wir uns bestimmt überhaupt nicht mehr ins Auto gesetzt hätten", entgegnete er und stieg dann aus dem Wagen.

„Und jetzt hör auf zu meckern sondern komm!"

Mit einem genervtem Stöhnen schnallte ich mich ab und stieg dann ebenfalls aus.
Jedoch nahm ich es mir nicht die Autotür mit einem lauten Knall zu zuschmeißen, sodass sich Angelo genervt umdrehte.

Warum war er denn auf einmal derjenige, der angepisst schauen durfte?
Eigentlich sollte ich das doch sein!
Schließlich hatte er es nicht mal für nötig gehalten mir vorher Bescheid zu sagen, dass er noch irgendwo halten wollte.

„Wenn die Tür auch nur einen Kratzer wegen dir hat, bist du am Arsch.
Und das nicht nur finanziell!"

Ich rollte nur mit den Augen und trottete dann hinter ihm her.
Warum stritten wir beide uns denn nun schon wieder?
Manchmal wurde ich echt nicht schlau aus ihm.
Ständig schaukelten wir uns gegenseitig hoch.

Genervt kickte ich einen kleinen Stein über den Bürgersteig, der jedoch höher flog als beabsichtigt und im nächsten Moment ziemlich gegen Angelos Rücken prallte.
Autsch! Das würde bestimmt einen blauen Fleck geben.

Wütend schoss er abermals herum und blickte mich aggressive an.
Jetzt hatte ich bestimmt ein Problem.
Er würde mir sicherlich nicht glauben, dass es keine Absicht war.

Ich wollte den Mund aufmachen und ansetzen etwas zu sagen, aber da trat er schon näher an mich heran und bäumte sich vor mir auf.

Einschüchtern ließ ich mich davon nicht.
Jedoch konnte ich ihm das nicht mehr sagen, denn im nächsten Moment hatte er meine Beine gepackt und über seine Schulter geworfen.
Und das mitten auf dem Bürgersteig.

Man konnte sich wahrscheinlich denken wie die anderen Passanten schauten, als sie sahen wie ich auf seiner Schulter lag und durch die Straße getragen wurde.

Theoretisch gesehen könnte ich einfach herumschreien, dass er mich gerade entführen wollte, aber dann bekämen wir noch mehr Aufmerksamkeit als eigentlich schon.

Und einen Polizeibesuch am Ende, wollte ich mir lieber ersparen.

„Wenn du mich nicht sofort herunterlässt, hast du meinen Absatz in der Magengrube", knurrte ich.

„Bevor du das geschafft hast, zieh ich dir die Schuhe aus und schmeiß sie auf die Straße.
Dann können die Taxis nochmal schön rüber fahren"

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt