11. Kapitel

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Leise tapste ich die gläserne Treppe hinter meinen Brüdern runter und folgte ihnen schließlich zu dem großen Esstisch an dem mein Vater lehnte.

Er starrte nur nachdenklich auf die Papiere vor sich und schaute erst hoch, als Aiden ihm auf den Rücken klopfte.
„Was gibts Dad?"

„Ne Menge gibts Sohn", antwortete dieser nur und schob den Papierstapel dann zusammen.
„Wir haben die nächste Person von Mancini aus gemacht...... und ihr werdet ihr den Besuch abstatten"

„Warum denn wir schon wieder?", fragte ich verwundert, aber bekam gleich eine Antwort von Aiden.
„Weil wir eben die Besten sind Kylie. Sollte dir doch mittlerweile klar sein"

„Naja, nicht ganz. Um genauer zu sein bekommt ihr drei den Auftrag, weil sich die Zielperson in eurem Alter befindet", mischte sich mein Vater ein.

Nun schauten nicht nur die Zwillinge verwundert auf sondern auch ich.

„Einen Gleichaltrigen fertig machen....hört sich doch noch viel besser an", gab Aiden sofort seinen Kommentar ab und rieb sich die Hände.

Wahrscheinlich plante er gerade wieder angeberische Sprüche, die er reißen konnte, wenn wir in der Situation waren.
Oder irgendwelche Foltermethoden, um an das Geld zu kommen.

„Es ist ein Junge, der als Barkeeper im Club Redblood arbeitet", erzählte mein Vater nun weiter, wurde dieses Mal jedoch erneut unterbrochen und zwar von Adam.
„Halt, mal langsam. Der Club Redblood lässt ausschließlich Leute ab achtzehn Jahren rein. Wenn wir Kylie mitnehmen, werden wir dort nicht reingelassen"

„Dafür haben wir vorgesorgt", entgegnete mein Dad nur und kramte aus einem Umschlag drei kleine weiße Kärtchen.
„Gefälschte Ausweise. Jeder von euch bekommt einen"

Vorsichtig nahm ich die kleine Karte in die Hand und musterte den Namen, der dort draufstand.
Kira Rosenberg.
Wer hatte sich den Scheiß denn ausgedacht?

„So jetzt aber wieder her damit. Es war ziemlich schwer die Dinger zu besorgen und ich bezweifle, dass wir ein zweites Paar bekommen, wenn ihr sie bis Samstagabend verliert", und kurz darauf nahm mein Dad uns die Karten wieder aus den Händen.

„Müssen wie noch irgendwelche wichtigen Deatils beachten?", fragte nun Adam und machte in der Zeit Fotos vom Lageplan des Clubs.

„Ja, wir haben herausgefunden, dass sich die Pausenzeiten des Barkeepers zwischen halb eins und zwei befindet. Dies wäre die beste Chance ihn euch zu schnappen. Wie ihr das macht, ist eure eigenen Entscheidung. Jedoch vermeidet dabei unnötige Ruhestörungen. Sonst haben wir am Ende wieder einen evakuiertes Gebäude"

„Ach komm schon Dad! Letztes mal haben wir das doch auch hinbekommen", entgegnete Aiden und klopfte unserem Vater nun abermals auf die Schulter.
„Naja, abgesehen davon, dass der Typ danach tot war und das halbe Gebäude evakuiert. Haben wir alles richtig gemacht", murmelte Adam nun mit Sarkasmus und ließ sein Blick zu Aiden wandern.

Der wiederum schaut ihn nur warnend an, aber wandte sich dann schließlich wieder zu unserem Vater, als dieser erneut ansetzte, um etwas zu sagen.
„Kann ich mich drauf verlassen, dass dieses Mal alles klappt?"

„Ja Dad, kannst du. Wir geben unser Bestes", antwortete ich nun für meine Brüder.
Denn wer weiß, was aus deren Mündern sonst wieder herauskommen würde.






Gelangweilte hockte ich vor meinem Collegeblock und pinselte, dass ab, was unsere Kunstlehrerin an die Tafel kritzelte.

Der Kunstkurs war so dünn besiedelt, dass unsere Schule ihn für den Senior und Junior Jahrgang zusammen anbot und das dann auch noch in den letzten Stunden an einem Freitag.

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt