15. Kapitel

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Im Raum war es dunkel...

Naja, zumindest bis die Tür mit einem Ruck zu geknallt wurde und man das Geräusch eines Schlüssels hören konnte.

Dann schaltete sich auch schon das Licht ein und irgendjemand riss Liam von mir weg.
Nein, es war nicht irgendjemand...

Sondern Adam

Er hatte seinen Arm um die Kehle des Jungen gelegt und hielt ihm nun die Waffe an den Kopf.
Zuerst war Erstaunen auf Liams Gesichts zu erkennen, aber dann verwandelte es sich in Wut.

„Du kleines Miststück", schrie er und funkelte mich wütend aus seinen Augen an
„Aber, aber...", ertönte nun die Stimme von Aiden neben mir.

„So redete man nicht mit meiner Schwester. Sie kann ja auch nichts dafür, dass du auf sie reingefallen bist"

Ich sah wie Aiden sich mit einem Grinsen zu mir wandte und seinen Arm lässig auf meiner Schulter abstützte.

„Adam, setzte ihn auf den Stuhl dort, sonst können wir nicht vernünftig miteinander reden", wies er schließlich seinen Zwillingsbruder an.

Der drückte dem Jungen nur die Waffe in den Rücken und schubste ihn dann auf den Stuhl.
Dort kettete er seine Hände mit Handschellen an die Armlehnen und seine Knöchel an die Stuhlbeine.

„Also du müsstes ja eigentlich wissen wieso wir hier sind", knurrte Aiden, nachdem sein Bruder fertig war mit fesseln und lief ein paar Schritte auf Liam zu.

„Wo ist das Geld?"

„Ich weiß es nicht", zischte dieser nur als Antwort und probierte sich aus den Handschellen zu befreien.
Aber es war zwecklos.
Er saß in der Falle.

„Gut dann machen wir die Fragen mal etwas einfacher. Wo hält sich dein Boss auf?", fragte Aiden nun abermals.

Wieder blickte der Junge ihn nur mit einem grimmigen Blick an aber öffnete seinen Mund nicht.
„Wenn du willst können wir dir beim Sprechen auch ein bisschen behilflich sein"

Dann drehte Aiden sich mit einem gehässigen Grinsen zu mir um.
„Kylie, wenn ich bitten darf. Er gehört die nächsten zwei Minuten dir"

Ich schenkte meinen Bruder ein Lächeln und bewegte mich dann auf Liam zu, der mich nur etwas ängstlich, aber überwiegend wütend anschaute.

Dann trat ich ihm auch schon mit voller Wucht auf den Fuß, worauf sich mein Absatz in sein Fleisch bohrte und er aufschrie.

„Wo ist das Geld?", fragte ich ihn nun erneut und trat abermals fest zu, wodurch er wieder einen Schrei los ließ.
„Ich weiß es nicht", brachte er schließlich keuchend hervor.

„Aber du weißt wo Mancini ist"
„Nein", zischte er und kniff seine Augen zu Schlitzen zusammen.
„Lüg nicht", ertönte nun Aidens Stimme neben mir und ich sah wie er ihm seine Waffe an den Kopf legte.

„Ich habe Verstärkung hier. Wenn ihr mir auch nur ansatzweise etwas zu Leide tut, werdet ihr platt gemacht", zischte Liam und spuckte dann einmal auf den Boden.

„Ach und wo ist deine so gute Verstärkung", mischte sich nun Adam ein und stieß sich von der Wand ab.
„Ich sehe hier weit und breit nämlich niemanden"

„Keine Sorge, wenn der Peilsender aktiviert ist, sind sie gleich hier", antwortet dieser mit einem gehässigen Grinsen.
Dann lehnte er sich auf dem Stuhl nach vorne und schmiss sich mit voller Kraft zurück in die Lehne.

Verwundert schauten ich meine Brüder an, bis es mir allmählich auch dämmerte.

Der Peilsender hatte sich an seinem Körper befunden und aktivierte sich in dem man ihn zerstörte.
„Aiden!", flüsterte ich leise.

„Wenn er recht hat, dann sollten wir möglichst bald verschwinden. Mancini hat wahrscheinlich mehr Männer hier als wir denken"

Jedoch kam er gar nicht mehr zum Antworten, denn im nächsten Moment ertönte ein lauter Schuss und darauf Schreie aus dem vorderen Clubteil.

Adam war der Erste, der alles realisierte und mich schließen am Handgelenk packte.
Aiden folgte uns schnell und gemeinsam rannten wir aus dem Heizungskeller.

Den Jungen ließen wir wir dort festgekettet, so konnte er wenigstens nicht entkommen und seinen Männern helfen.

Aber wie hatte Mancini herausbekommen, dass wir genau zu Liam wollten?
Hatte er uns ausspioniert und dann seine Männer aufstellen lassen, um den Jungen zu bewachen?

Geschafft hatte er es auf jeden Falle, denn es ertönten bereits weitere Schüsse und gefühlt tausende verängstigte Jugendliche rannten durch die Flure des Clubs und probierten herauszukommen.

Überall herrschte das reinste Chaos.
Ich sprintet so schnell ich konnte weiter durch die Gänge aber blieb irgendwann abrupt stehen.

Irgendwas war anders.
Blitzschnell drehte ich mich herum und riss erschrocken die Augen auf.
Wo waren meine Brüder?

Scheiße!
Jetzt hatten wir uns in dem Gewusel auch noch verloren.

Aber wenigstens wusste ich wo das Auto stand.
theoretisch gesehen musste ich nur aus dem Club herauskommen ohne verletzt zu werden und dann zum Wagen rennen.

Jedoch war das einfacher gesagt als getan.

Das Schwierige war nämlich durch die Panik machenden Menschenmasse zu kommen und dabei nicht umgerannt zu werden.

Gelingen tat mir das einigermaßen.
Jedoch musste ich irgendwann erneut stehen bleiben, weil ich mich durch das ganze Chaos total verirrt hatte.

Jetzt stand ich nämlich in der ersten Etage des Clubs anstatt im Erdgeschoss.
Ich verschnaufte einmal und sprintete aber sofort wieder los, als erneut Schüsse ertönten.

Wenn ich mein Leben behalten wollte musste ich hier so schnell wie möglich raus, da würde mir nicht mal die Waffe an meinem Bein etwas bringen.

Ich rannte durch die Gänge der oberen Etage und hatte fast die Treppe erreicht, die runter führte.
Jedoch musste zu meinem Pech irgendein voll Trottel mich von hinten so stark anrempeln, dass ich mehrmals stolperte und erneut umknickte.

Sofort durchzog ein stechender Schmerz meinen Knöchel woraus ich eine Schrei los ließ.

Landen tat ich aber nicht auf dem hartem Boden, sondern auf den Stufen der Treppe, die ich anschließend herunterpurzelte.
Dabei schlug ich mir mehrmals den Kopf an und schrammte mir die Knie sowie Arme auf.

An Treppenende blieb ich auf dem Boden liegen.
Ich probierte noch mich aufrappeln und zum Ausgang zu rennen, aber mein Kopf machte mir ein Strich durch die Rechnung.

Kaum stand ich auch nur einigermaßen auf den Beinen wurde mir sofort schwindelige und ich sackte zurück auf die Knie.

Das Letzte, was ich noch spürte war eine Welle an Kopfschmerzen, bevor meine Augenlieder sich langsam schlossen und ich schließlich das Bewusstsein verlor.

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Here is a new Chapter for you

Vielen Dank für eure fleißige Abstimmung für das Cover des zweiten Teils, dass hat mich mega gefreut. <3

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt