38. Kapitel

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„Kylie? Reichst du mir mal bitte das Salz?", fragte mich mein Dad, worauf ich nur nickte und es ihm über den Tisch gab.

Nachdem ich aus Angelos Auto ausgestiegen war, hatte ich mich ins Haus geschlichen und wurde dort sofort von meiner Mutter überrumpelt.

Anscheinend hatte sie doch irgendwie von meinem Verschwinden beim Schwimmunterricht erfahren.

Ich war jedoch nicht die Einzige, die ihre Wut zu spüren bekommen durfte.
Denn Aiden und Adam, welche ein paar Minuten nach mir im Wohnzimmer auftauchten, um Abendbrot zu essen, bekamen die gleiche Standpauke für ihr Verhalten.

Meine Dad war irgendwann ins Wohnzimmer gekommen und hatte probiert etwas Ruhe in Situation reinzubringen.
Aber geklappt hatte es nicht wirklich.

Stattdessen saßen wir jetzt alle schweigend am Esstisch und redeten kein Wort miteinander, außer wenn wir etwas haben wollten.

Die Stille herrschte so lange bis mein Vater anfing seinen Mund zu öffnen.
„Kylie, ich hab gehört du warst neulich mit einem Jungen aus"

Erschrocken riss ich die Augen auf und hätte mich beinahe an meinem Essen verschluckt.
Wie hatte er denn so schnell davon erfahren?

Ach stimmt!
Über Mum

„Ähm...ja", murmelte ich leise und hob meinen Blick leicht vom Tisch an, sodass ich nun Aiden ins Gesicht schauen konnte, der nur mit den Augenbrauen wackelte.

Ich rollte nur einmal mit den Augen, worauf sein Grinsen, was so viel wie du bist am Arsch heißen sollte, noch größer wurde.

„Du bist doch nicht etwa wieder mit Cole zusammen?", ertönte erneut die scharfe Stimme meines Dads.

„Nein, die Sache ist schon lange abgehakt"

Ich wusste das mein Dad Cole, seitdem wir uns getrennt hatten, auch nicht mehr wirklich leiden konnte.
Weswegen seine scharfe Stimme gut zu erklären war.

„Und wer war es dann? Also wie heißt er?"

Innerlich rollte ich einmal mit den Augen.
Er hatte das Meiste doch eh schon von Mum erfahren. Warum bohrte er denn dann noch weiter nach?

„Er heißt Angelo", antwortete ich zerknirschte und konnte sehen, wie er den gleichen Gesichtsausdruck aufsetzte den meine Mutter vor ein paar Tagen gemacht hatte.

„Und sein Nachname?", hakte er weiter nach.
„Armani"

„Angelo Armani", murmelte er leise vor sich hin und ich konnte mir gerade vorstellen, wie er in seinen Gedanken das „Mancini" noch mit anhing.

„Lad ihn doch mal zum Essen ein. Wir wollen ihn schließlich auch mal kennenlernen, wenn ihr beide jetzt öfter Zeit miteinander verbringt"

Verwundert schaute ich auf und blickte meinem Dad ins Gesicht.
Hatte er das gerade wirklich gesagt?
Er wusste, dass er Mancinis Sohn war und lud ihn trotzdem noch höchstpersönlich zu sich nach Hause ein?

„Ähm...ja..kann ich machen", antwortete ich verwirrt und richtetet den Blick wieder auf meinen Teller.

Da müsste Angelo sich auf jeden Fall auf was gefasst machen, denn mein Dad liebte es wenn ich Jungs mit nach Hause brachte, denn so konnte er sie richtig zu Schnecke machen, wie Aiden es gerne beschrieb.

Adam meinte immer nur, dass sie dann seinen selbst entwickelten Sicherheitscheck durchgehen mussten.

„Dad? Gibt es eigentlich mal wieder Neues zu Mancini?", wechselte Aiden schließlich das Thema.
Zumindest fast.

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt