35. Kapitel

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Gelangweilt schlurfte ich durch die Gänge der Schwimmhalle.
Zum einen hatte ich heute nicht nur den gesamten Schultag ohne Cara überstanden, sondern musste jetzt auch noch das Schwimmen ohne sie meistern.

Und das mit unserem perversem Sportlehrer.

Genervt stieß ich die Gruppenumkleide auf, welche mittlerweile schon total leer war.
Das lag nicht daran, dass keiner gekommen war.
Nein, ich war einfach nur zu spät.

Trotzdem machte ich mir nicht die Mühe mich zu beeilen.
Sie konnten ruhig ohne mich anfangen.

Gemächlich holte ich den schwarzen Badeanzug aus meiner Sporttasche und fing an mich umzuziehen. Normalerweise trug ich ja eher einen Bikini, nur war das beim Schwimmunterricht mit unserem Lehrer nicht gerade von Vorteil.

Denn dann musstest du erst Recht vom Startblock springen und das im Bikini zu tun war nicht gerade angenehm.
Zumindest für diejenige, die ihn trug.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, schnappte ich mir noch mein Handtuch und schlurfte langsam in die Schwimmhalle.
Das Abduschen musste heute mal ausfallen.
Schließlich wollte ich ja nicht zu spät kommen.

Da die Zwölfte zusammen mit der Elften Unterricht hatte, schaute mich nun 128 Augenpaare an, als ich auf die große Truppe an Schülern zu lief, der unser Sportlehrer gerade etwas erklärte.

„Na Miss Cavallero!", hörte ich auch schon unseren Lehrer rufen, nachdem er mich auch mal gesehen hatte.
„Man kann halt nicht hübsch aussehen und trotzdem pünktlich kommen, habe ich Recht?"

„Na wenigstens sehe ich hübsch aus. Im Gegensatz zu ihnen", worauf Gelächter aus der Menge ertönte und die Miene unseres Lehrers grimmiger wurde.

Er würde mir trotzdem keine schlechte Note geben, dafür mochte er mich dann doch zu sehr.
Zwar war das irgendwie ekelig, aber was sollte man groß machen.
Entlassen tat ihn die Schulleitung ja trotzdem nicht, weil einfach keiner seinen Job als Schwimm- und Sportlehrer übernehmen wollte.

„Haben sie wenigstens ihre Brüder mitgebracht?", fragte er mich, nachdem ich mich neben ein Mädchen, was ich aus dem Mathekurs kannte, gesetzt hatte.

„Und hat irgendwer Ahnung wo sich die Armani Geschwister wieder herumtreiben?", brüllte er als nächstes in der Schwimmhalle herum und fuchtelte wie wild mit seinen Armen.

Jedoch erhielt er keine Antwort außer einem lauten Schrei, der plötzlich die Stille durchschnitt.
Verwundert wandte ich meinen Kopf zu dem hohen Sprungturm, wo ein paar Jungen auf dem fünf Meter Brett standen.

Nein, es waren nicht nur ein paar Jungen...es waren meine Brüder zusammen mit Angelo und Leonardo.

„Kommen sie sofort da herunter!", hörte man den Schwimmlehrer wie wild keifen, als er die vier ebenfalls entdeckte.

„Wie sie wollen Mr Brown", ertönte die Stimme von Aiden und im nächsten Moment konnte ich sehen wie er und Angelo zusammen Anlauf nahmen und beide mit einem Salto heruntersprangen.

Dummerweise stand unsere Lehrer in unmittelbarer Nähe der Sprungbretter und bekam nun das ganze Wasser ab, was die beiden Jungs aus dem Becken katapultierte, als sie hineinfielen.

Wütend hüpfte Mr Brown wie ein nasser Pudel im Kreis um her und fixierte Angelo und Aiden wütend, die nun aus dem Wasser geklettert kamen und sich abklatschen.

Jedoch konnte er die beiden Jungen nicht mehr zusammen brüllen, da im nächsten Moment Adam und Leonardo vom Turm heruntersprangen und eine mindestens genauso große Masse an Wasser ihn überschüttete.

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt