74. Kapitel

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Glücklich öffnete ich meinen Spind und pfefferte mein Chemiebuch hinein.
Wir hatten mittlerweile Dienstag und ich durfte Gerade zwei Chemiestunden überstehen.

Jetzt musste ich meinen Lehrer erstmal für eine komplett Woche nicht zu Gesicht bekommen, was einfach nur verlockend klang.

Gerade als ich die Tür meines Spindes wieder zu machte, spürte ich sie wie sich zwei Hände um mich herum legten und daran hinderten weiter zu laufen.

Dann merkte ich auch schon einen warmen Atem in meinem Nacken und bekam kurz darauf einen Kuss auf die Wange gedrückt.
„Angelo", murmelte ich nur leise, als er mir einen weiteren Kuss auf die Wange gab.

Darauf erhielt ich nur ein Grummeln und durfte ein paar Sekunden später in seine schwarzen Augen schauen.
„Lust die letzten beiden Stunden zu schwänzen?", fragte er mit einem Grinsen.

„Ich weiß nicht", entgegnete ich drauf nur und drehte mich von meinem Spind weg, sodass ich ihm nun gegenüber stand.

„Ach komm schon. Es sind nur die letzten beiden Stunden. Außerdem wartet die Dusche auch darauf nochmal benutzt zu werden", raunte er leise in mein Ohr, worauf mir ein Schauer über den Rücken lief.

Ich schaute ihn mit einem leicht gequälten Blick an und ließ meinen Augen dann zu dem Raum wandern, wo ich als nächstes Unterricht hatte.

„Na gut, gab ich mich schließlich geschlagen. Aber nur dieses eine Mal"

Ich konnte sehen wie sich seine Mundwinkel leicht hochzogen und er meine Hand ergriff.
„Ich glaube zwar nicht, dass es bei diesem einen Mal bleiben wird, aber ich lasse dir den Gedanken"

Ich schüttelte nur leicht lächelnd den Kopf, aber ließ mich dann trotzdem von ihm hinter sich her ziehen.
Wir schlichen uns beide aus den großen Eingangstüren der Schule und sprinteten dann auf Angelo und mein Auto zu.

„Bis gleich", konnte ich ihn noch sagen hören und dann war er bereits in seinem Wagen gestiegen.
Ich hörte wie der Motor aufheulte und die Reifen über den Kies quietschten.

Ich steckte ebenfalls den Autoschlüssel ins Zündloch und drehte ihn dann mit einem Ruck herum.
Sofort gab der Motor meines Wagens ein lautes Brummen von sich und ich trat anschließend aufs Gaspedal.

Angelo war bereits schon los gefahren, sodass ich ihn nicht mehr einholen konnte, sondern lediglich seinen schwarzen Wagen begutachten durfte, als ich die Treppen der Veranda seines Hauses hochlief.

Ich drückte einmal auf die Klingel und zwei Sekunden später öffnete sich bereits die Tür und Angelo steckte sein schwarzen Lockenkopf heraus.

„Bist du wieder über der Geschwindigkeitsbegrenzung gefahren? Oder warum warst du so schnell weg?", fragte ich nachdem ich eingetreten war und mir meine Jacke ausgezogen hatte.

„Möglich", erwiderte er nur und legte seinen Arm um meine Hüfte herum.
Dann spürte ich auch schon wie ich von ihm auf die Couch gezogen wurde und keine Sekunde später unter ihm lag.

„Hat da jemand wieder Entzugserscheinungen?", fragte ich mit einem Grinsen im Gesicht, als er mich stürmisch küsste.

Ich konnte sehen wie er schmunzelte und sich dann abermals zu mir herunter beugte und seine Lippen auf meinen landeten.

Jedoch schossen wir ruckartig auseinander, als man auf einmal Leonardos laute Stimme aus der Küche hören konnte.
„Angelo? Bist du schon wieder da?"

Angelo | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt