Kapitel 82

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Silver Pov.

Nach dem erleichtern, was wahrlich eine Erleichterung war, öffnete ich wieder die Tür und blickte mit gelangweilten Augen in die des wartenden, am Türrahmen gelehnten Idioten, der Türsteher mäßig die muskelösen Arme vor der Brust verschränkte. ,,Und war es berauschend mich beim Wasser lassen zu belauschen?" ,,Ich könnte mir nichts besseres vorstellen!", grinste der Idiot blöde. Ich vertrete entnervt die Augen ,,Mach platz, Hybried!", verlor ich die Geduld und drängelte mich Schulter ramend an, sodass ich ihm nun den Rücken kehrte. Aus dem Augenwinkel sah ich sein zusamm klappendes Grinsen. ,,Irgendwann werd ich dich für dein loses Mundwerk an eine Wand drängen und dich für dieses bestrafen!", meinte er als wäre es das normalste der Welt. Ich vertrete erneut die Augen. Dieser permanenten Drang die Oberhand für sich zu beanspruchen ging mir auf den Sack! Ich war nicht mehr die menschliche Silver die soetwas anmachte, nein! Doch ich wollte die Zeit schwenden, weshalb ich mich lieber mit solchen Gesprächen rumschlug als vor Langeweile zu sterben. Ich ging darauf ein, was ich hätte lieber lassen sollen, doch es war zu spät. Ich verharrte auf meiner Position,  drehte mich aber nicht zu ihm um. Wärend ich die Arme vor der Brust verschränkte und meine Lippen spaltete um zu antworten, bekam ich mit wie auch Niklaus wenige Fußbreit hinter mir stehen bleib. ,,Ach ja? Ist mir ja neu. Du wirst ganz schön einfallslos, Hybrid!" Meine Stimme war kalt und ernsthaft, mein Blick schwankte durch den riesigen Wohnbereich um mich herum, dabei verharrte ich ein wendig länger auf der Tür, hinter der die Freiheit lag.
Erst als ich die rauen Finger über meine glatte Haut streichen spührte, die mir meine strähnigen Dunkelblondes Haar beiseite strich, um mein Hals zu entblößen, errinerte ich mich wieder an das was ich zuvor zu ihm sagte. Seine Finger waren warm auf meiner kalten Haut, trotzdem verspührte ich nicht mehr die einstige Reaktion auf seine Berührungen. Auch nicht als er sich mit seinem Mund meinem Ohr näherte und mit dunkler Stimme hauchte: ,,Ich weiß wonach du dich im Moment sehnst, meine Liebe. Und auch, dass du mit allen Mitteln versuchst mich aufzuhalten dich wie das Tier das du gerade bist wieder anzuketten. Mir mangelt es nicht an Einfällen dich zu mir zurück zu bekommen! Dafür haben wir die Ewigkeit um jeden einzelnen meiner kreativen Wege auszutesten, du wirst erstauntsein wie sehr du falsch liegst." Stille. ,,Wie ein wildes Tier...", erwiederte ich nachdenklich, wobei er mich wohl kaum mit seinen Worten berühren konnte. Ich setzte mich nach einer kleinen Pause fort, in der ich von ihm abrückte und geschmeidig drehend mich ihm zuwandte. ,,Das würde es ganz gut treffen... Zumindest wenn das gemeinte wilde Tier wirklich frei und unabhängig wäre. Ich bin weder frei noch tollwütig wie eine Bestie. Du hingegen... Ich denke du beschreibst deiner selbst damit ganz gut. Nur schade das die Ketten fehlen, aber das können wir ja noch ändern!", mit falschem Zwinkern und noch gefälschterem kurzem Grinsen starrte ich ihm ernsthaft in das verspannte Gesicht, dessen Kiefer hörbar knirschte. Also doch wieder zornig satt amüsiert. ,,Gott deine Stimmungswechsel sind echt lächerlich!", hatte ich so langsam meinen Spaß an der Situation gefunden. Da packte er mich auch schon am Handgelenk und gab sich keine Mühe seine Kraft mir gegenüber zu demonstrieren, weshalb ich das ungute Gefühl hatte, mein Knochen würde jeden Moment zu Brei erdrückt werden. Ich wollte aufzischen, doch vermiet ich es und knickte nur leicht mit den Knien zusammen, in der Hoffung es lindern zu könne. Doch das war Quatsch, nur ein Reflex, der keinen Sinn ergab und Menschlichkeit die ich hasste! ,,Mhhhh!", stieß ich unterdrückt gereizt aus und schloss die Augen um den Schmerz zu unterdrücken, der nun ebenso mein Oberarm empor kroch und mein Handgelenk gefährlich knacken ließ. ,,Kein Gott der Welt wird mich aufhalten können mit dir zu machen was ich will, denn es ist ein Gesetzt der Natur geworden, dass du nun an mich gebunden bist und mir gehörst! Und ja, wenn du es wissen willst, du bist mir so wichtig, dass ich dich nicht einfach wegen eines verdammten Versprechens zu mir zurück manipuliere. Es ist so schwachsinnig das man es durchaus als lächerlich betitel könnte, doch das was du abziehst ist noch so unendlich lächerlicher und dämlicher! Deine Gründe sind irrational, da du mir nicht genau zuhörst und alles falsch auffasst. Meine also nicht ich sei der böse Hybrid, Liebes. Denn das bin ich gewiss nicht!", knurrte er bitter ernst. Und ich glaubte ihm... wollte ich zu mindest. Doch es scheint wirklich eine Blockade in meinem Hirnsynapsen zu geben, die entweder dumm und blind oder eigensinnig und stur waren ihm das abzukaufen. Ich war es Leid mich mit nie endenden Dauerschleifen und Diskussionen rum zu schlagen, also tat ich das was ich für den Momemt am besten hielt. Mit voller Wucht riss ich mein Handgelenk von seinem packendem Griff und verschloss mich in windes Eile im nächst gelegenden Raum. Nicht zu letzte das ich mich wunderte das es überhaupt funktionierte. Es reichte mir endgültig mich mit diesem besitzergreifenden Wolfsvampir herum zuschlagen und von ihm angekettet meiner Freiheit beraubt zu werden. Ich wusste jede Sekunde würde ich wieder von ihm kontrolliert werden, weshalb ich den Moment nutzte, um in mich zu horchen. Tief atmete ich aus, schloss meine Augen und murmelte leise vor mich hin: Es juckt dich halt ein scheiß was er will oder denkt mit dir anstellen zu wollen. 'Gefühle' ist ein Fremdwort, weshalb es dir am Arsch vorbei geht, ob du jetzt austrocknest, gefoltert wirst, oder für die Ewigkeit angekettet wirst. Du bist es gewöhnt und du verspürst keine Schmerzen, also bist du unantastbar. Alles ist dir egal! Und das verstand jetzt auch die Menschlichkeit, die zuvor versuchte hervor zu dringen. Sie verzog sich wieder in die Schwärze meiner Seele, wurde verschluckt und dort eingesperrt. Nicht existent, in Vergessenheit geraten und unwiderruflich. Wie meschanisch begab ich mich wieder auf die Beine. Ich hörte Schritte näherkommen, die unendlich laut auf dem Holz des Boden knirschen und widerhallten. Bevor es Niklaus tun konnte, riss ich die Tür wieder auf. Sein Geruch drang direkt in mein ausgeprägtes Geruchsorgan, seine großen Schritte kamen resignierend und in windes Eile auf mich zu. Es schien ihn wirklich überrascht zu haben, dass ich freiwillig wieder heraus trat, weshalb er heftig bremsen musste, um mich nicht gerade wegs umzurennen. Ich hörte seinen Puls, der zornig höher schlug und eine Ader an seinem Hals dick hervorstechen ließ. Ich würde nicht an seinen Hals drann kommen, gegen ihn kam ich nicht an. Also unterdrückte ich den übermächtigen Drang mit mühe, schloss tief durch atmend die Augen und flüsterte dann mit leiser, tonloser Stimme: ,,Schon gut!" Niklaus der wie ein Fels sich vor mir aufbaute und ungeduldig auf mich herunter gestarrt hatte, zog nun fragend eine Augenbraue in die Höhe. Doch statt ihm irgendwie aufzuklären über mein eigenartiges Verhalten, das ich selbst nicht als eigenartig bezeichnen würde, ging ich straight away an ihn vorbei und stieg die Stufen hinab, die in die Dunkelheit des Kellers führten. Ich kapitulierte. Aus dem einfachen Grund das ich mit meinem 'scheiß egal' Zustand Niklaus' Plan meine Menschlichkeit an die Oberfläche zu drängen durchkreuze. Zudem wäre ich kaum als ein Fuß weit aus diesem Haus gekommen. Ich mache also einfach das Gegenteil von dem was er erwartet hätte. Ich zog die eisern laut quietschende Tür zum Kerker auf, in dem ich meine letzte Zeit absitzen musste, trottete zum kalten Stuhl und ließ mich auf diesen nieder sinken. Ich spürte Niklaus Anwesenheit klar und deutlich, jedoch ignorierte ich sie und setzte mein Vorhaben fort. Ich beugte mich auf meine Oberschenkel hinunter. Mit einem Klacken verschloss ich erst das linke, dann das rechte Bein. Anschließend fuhr ich wieder hoch und griff wie mechanisch hinter mich an den in der Luft hängenden Halsring. Alles in mir fühle sich taub an, als wäre nicht ich die jenige die sich das strählernde Halsteil nach vorne zog und sich eng um den schmalen Hals quetschte. Das andere Ende der Kette war an der Decke an meiner befestigten Halterung befestigt, die aussah als würde sie ganze Mammuts an Ort und Stelle halten können. ,,Nik... Was tut sie da?" Es war Rebekah. Rebekah die fassungslos vor Schock klang. Ihre Stimme klang weinerlich, ich hatte ihr Ausdruck vor Augen. Ich hörte sie gar nicht kommen. Mein Zustand benebelte nun meine Sinne, mein Sichtfeld verschwamm. Farben und Umriss waren verschwommen. Es war mir gleich. Erst als ich mit meiner einen Hand die andere befestigte und irgendwie es schaffte mit dem Kopf meine andere anzuketten, verstummten die Geräusche in diesem Gewölbe artigen Raum vollkommen, sowie sich mein Körper kein Stück mehr rührte. Wobei ich den Reiz verspürte zu husten, da der Widerstand des Halsrings, beim schließen der zweiten Hand, meinen Kehlkopf massiv zusammen drückte. Es war ein reiner menschlicher Reflex, doch ich brauchte ihn nicht, ich brauchte kein Sauerstoff zum Atmen.

heart and soul ♡ Niklaus Mikaelson ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt