Kapitel 104

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Silver pov.

„Ihr seid die Familie, die ich nie besessen habe, nun jetzt aber gefunden habe." Meine Augen huschten zu Lora hinüber, die wie immer in ihrem sexy Businessoutfit die Blicke auf sich riss. Ich liebte meine große Schwester, auch wenn ich in dem letzten Jahr ich sag mal... ein wenig abgelenkt war, doch sie wusste das, sie würde mich immer unterstützen, das war nicht selbstverständlich, das machte sie so besonders. „Dafür will ich euch auf ewig danken. Prost." Ich erhob mein Glas, hatte keine Ahnung, ob man das so eigentlich sagte. Aber es war ja meine Rede, ich wollte mich nicht an Richtlinien halten. Damit prosteten sich allen anderen zu, Gläser girrten. Ich hörte sie alle nur im Unterbewusstsein, denn vollkommen präsent war Niklaus' Hand die sich auf meine Taille legte und seine malerische Stimme, die mir zuflüsterte, dass er von mir beeindruckt war und, dass er mich liebe. Ich drehte mich zu ihm um, wollte ihm antworten, doch Lora machte vorsichtig auf sich aufmerksam. Ich sah ihn entschuldigend an. „Schon gut, wir reden später, amüsiere dich." Er verstand, dies verwandelte meine Züge in dankbare. Mit einem Kuss auf seine Wange wand ich mich ab. „Ich bin so froh das du da bist, mutig, dass du das überhaupt machst." „Du meinst, weil hier so viele Fremde sind?" Der Schock stand tief, sie wusste gar nichts von der übernatürlichen Spezies unter uns? Ich überlegte mir gerade eine Ausrede, als ihr ernstes Gesicht auf einmal zu einem lachenden wurde. „Natürlich weiß ich von den ganzen Vampiren, Werwölfen und was hier noch für unmenschliche Kreaturen lauern, denkst du ich lass mein Schwesterchen mit all den Gefahren allein?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Also erstens, mach das nie wieder, das ist kein Thema, dass man so leicht verdaut. Zweitens bringst du dich mit dem Gewissen, vor allem als Mensch in Gefahr, ich habe Niklaus, der mich beschützt und auch selbst als Vampir bessere Verteidigungschancen. Und drittens du solltest in einer Scharr von übernatürlichen Wesen, nicht von ihnen als unmenschliche Kreaturen sprechen, das bekommt so manchen hier nicht gut." Lora lächelte nur die ganze Zeit selbstsicher vor sich hin. Sie kam gar nicht zum Antworten, denn nun mischte sich ein gewisser Urvampir mit attraktiver Stimme mit ein. „So sentimental sind wir schon lange nicht mehr, mit der Zeit ist man dem Gegenüber ziemlich... sagen wir mal... abgehärtet." Ich lächelte in mich hinein, Elijah... Ich mochte ihn, sein Auftreten war so förmlich und selbstsicher. Er schenkte mir eine freundliches Lächeln, bevor er sein Blick zu meiner Schwester gleiten lässt. Ich fragte mich gerade, ob ich die beiden einander vorstellen sollte, als Elijah mir die Entscheidung schon abnahm. Schnell merkte ich das Elijah ziemlich angetan von Lora war und auch sie schien kaum abgeneigt. Die Chemie stimmte ja mal perfekt, sie fanden sich direkt in einem lockeren Gespräch wieder. Ich wusste Elijah erinnerte mich an irgendwen. Somit schlich ich mich davon und machte mich über meine ganz persönliche „Weinflasche" her. Verdammt war das göttlich. Zunächst schüttete ich mir etwas stark Alkoholisches nach und wollte Niklaus suchen gehen, doch dann erwischte mich jemand davor. „Plünderst du den Alkohol Vorrat?" Erstaunlicherweise war es Bonnie, die sich zu mir gesellt hatte. Ich sah in ihre schokoladen braunen Augen, sie trug ein schlichtes dunkel violettes Kleid, das ihr fantastisch stand. „Ich kann ihn ja nicht unberührt lassen, das wäre viel zu schade. Komm trink doch mit mir, dann fühle ich mich nicht ganz wie eine einzelgängerische Alkoholikerin." Bonnie stieß auf grinsend Atem aus und zuckte amüsiert mit den Schultern. Sie nahm das Glas entgegen. Bonnie sah, wie ich in den Horizont blickte und meine Gedanken abschweiften. Die Sonne erreichte mittlerweile ihr tiefsten Punkt, mit aller Kraft bemühten sich die Lichterketten der Dunkelheit entgegen zu stehen, dennoch war es deutlich düsterer geworden. „Komm mal mit, ich will dir was zeigen.", lenkte sie meine Aufmerksamkeit mit wohlbesonnener und sanfter Stimme auf sich. Ich nickte einwilligend und folgte der Bennet-Hexe aus der Masse hinaus, nachdem wir unsere Gläser auf den Tresen abstellten. Dabei bemerkte ich einige Blicke, die ich beim Vorbeigehen auf mich zog. Wir blieben etwas abseits von allen stehen, sodass wir dem gesamten Platz überblicken konnten. „Jetzt pass mal auf." Ich sah zu Bonnie, die ihre Augen schloss, sie ging in sich und schien für einen Moment konzentriert. Doch als sie ihre Augen wieder öffnete entflammten mit ihnen etliche Kerzenlichter, die überall zahlreich verteilt wurden. Ein Raunen glitt über die nächtliche Atmosphäre, Stille herrschte automatisch ein. Jeder bestaunte die umwerfend schöne Kulisse die Bonnie gerade gezaubert hatte. Es war großartig, wunderschön, perfekt. Die Art, wie die Flammen tanzten, ihr Licht auf die Erde warfen und mit gemeinsamer Stärke noch Meter weit alles in hellstem Licht wie eine zweite Sonne erstrahlen ließ, raubte mir Vollendens den Atem. Sie wusste ich liebte diese Lichter, sie strahlten eine Harmonie und Frieden aus. „Bonnie das ist... ich bin... sprachlos..." „Nicht der Rede wert, genieß es", damit lief sie zu den anderen zurück und ließ mich diesen Moment für mich ein Weilchen genießen. Das war magisch. All diese Leute, meine Freunde, sie zu sehen, wie sie lachten, wie der Frieden auch in Mystic Falls nun endlich angekommen ist. Das war fantastisch, was sollte ich mir mehr wünschen. „Was Hexen manchmal für Wunder bewirken können, was?", mein Kopf drehte sich aus den Gedanken gerissen zur Seite. Ich hatte ihn gar nicht kommen hören. Niklaus trat dicht hinter mich. Meine Augen richteten sich wieder auf und sah Stefan, wie er gerade Caroline zu einem Tanz aufforderte. Wow, Stefan tanzt. Das wunderte Caroline offensichtlich auch. Dennoch war das ein Abend für den es sich lohnte Gewohnheiten beiseite zu schieben oder auch auszuleben. Ich stieß zufrieden den Atem aus. „Da gebe ich dir Recht, sehr faszinierend." Damon schaltete die Musik an, passend zur romantischen Stimmung erklang ein wunderschönes Lied, welches den ganzen Platz verzauberte. Keiner blieb zurück, jeder hatte einen Partner, an den man sich ankuscheln konnte. Und auch Niklaus umschlang mich mit seinen Armen und schmiegte sich an mich. Ich legte den Kopf auf seinen Schultern ab und beobachtete weiter meine Liebsten beim glücklich sein. Auf einmal spürte ich etwas Kaltes um meinen Hals, ich hörte es klirren, als man mir es um meinem Hals legte. „Was..." „Unsere Familienwappen. Ich möchte das du diese Kette immer bei dir trägst. Ich habe sie für dich Eisenkraut sicher gemacht, jetzt kannst du sie auch als Vampir tragen." Ich nahm den kleinen silbernen Anhänger um meinem Hals in die Hand, betrachtete die Gravur und strich liebevoll über sie. Mir kamen die Tränen. „Das ist wunderbar, ich kann dir nicht genug danken" „Es reicht, wenn du an meiner Seite bleibst, deine Anwesenheit ist das Einzige was ich brauche." Ich drehte mich zu ihm um. Wie süß war das denn? „Oh Niklaus." Ich vergrub mein Gesicht in seine Brust. Ich war einfach so dankbar, dankbar ihn zu haben. Ich sah zu ihm auf, in sein makelloses Gesicht und dessen atemberaubenden Augen. „Versprich mir... versprich mir das du so lange es geht an meiner Seite bleibst. Und wenn... wenn nicht, dann.... Dann..." „Es gibt kein, wenn nicht, Silver. Nichts wird uns trennen, glaube mir, das würde kein Wesen dieser Welt jemals schaffen." Er nahm mein Gesicht in seine Hände. „Wir gehen jeden Schritt fortan gemeinsam, so stark der Sturm auch zu tosen beginnt und so viele Steine man uns auf unseren Weg legt, wir..." Niklaus sah mir tief in die Augen. Dabei strahlte er eine solche Entschlossenheit aus, wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte. Es war schier unglaublich. „Wir", setzte er erneut an, mit einer nun wesentlich dunkleren und noch festeren Stimme. „sind das für immer & ewig." Gleich darauf lagen seine Lippen auf den meinen. Alle Sorgen und all die Last viel endgültig von meinen Schultern, ich schmolz dahin, mein Herz lief Marathon und verströmten in Größenordnung Glückshormone. So herausragend viele, dass mir die Tränen unerschüttert über die Wangen hinab sickerten. Ich winselte in den Kuss hinein, den ich in vollen Zügen mit jeder Faser meines Körpers genoss. Niklaus drückte mich an sich und gab mir was ich so sehr brauchte. Ich liebte dieses Urhybriden. Und wie ich das tat. Ich war glücklicher als jedes Wesen dieses Universums. Er war es, der mein Herz gestohlen hatte und es fest bei sich hielt. Niklaus Mikaelson.


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Abschlussworte

Nun... das ist das Ende. Ich kann es gar nicht fassen. Ich kann euch allen nicht genug danken. Für eure unerschütterliche Geduld, euren anspornenden Enthusiasmus und loyalen Teilnahme meiner Geschichte bis hin zu den letzten Zeilen. Silver und Niklaus' Liebe eine Gestalt zu geben, war ehrlich gesagt zum Ende hin eine große Herausforderung für mich, dennoch erfüllt es mich mit Freude zu wissen, dass meine Umsetzung gar nicht so schrecklich geworden ist. Seht ihr das genauso?

Ich kann euch garantieren, dass es nicht das letzte Buch sein wird, welches ich geschrieben habe. Nichts würde mich mehr freuen, als euer Interesse an weiteren meiner Bücher. Es wird nun seine Zeit dauern sie zu verfassen, doch die Garantie, dass sich das Warten lohnt, ist beachtlich hoch.

Mein Herzblut fließt in meinen Geschichten. Es gibt kein schöneres Gefühl, wie die eigene Fantasie zum Leben zu erwecken und fiktiven Charakteren einen Namen zu geben. Sie sind nicht länger nur Teil einer einfachen Geschichte, sie sind Begleiter und Freunde des Lebens. Vielleicht behaltet auch Ihr sie bei euch im Herzen und denkt in zukünftigen Zeiten mit einem Lächeln an sie zurück.

Herzlichst inlovelyx

heart and soul ♡ Niklaus Mikaelson ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt