Kapitel 79

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Niklaus Pov.

Wärend mir der leicht bittere Geschmack des Whiskys in einem Zug die Kehle herunter rannte und sich darauffolgend ein wohltuhende Wärme verbreitete, musste ich trotzdem schwer schlucken. Ich lauschte einen Moment, nach dem Rhythmus ihres Atemes und Herzens. Beide waren erstaunlich entspannt, zu entspannt! So wird der Prozess wohl nur mühsam vorran treten und um einiges Dauern. Gut, kann sie haben und wenn ich Monate brauche! Hart schlug ihr Schädel an die hinter ihr liegenden Lehne aus Stahl, als sie sich zurück fallen ließ und womöglich ihre Wartezeit mit einem Schlaf totschlagen will. Komm schon Silver! Irgendeine Regung, Gedanke, Gefühl, Intension! Du kannst nicht bedingungslos kalt sein, das warst du noch nie. Jetzt wo sie die meine kalte Seite in Hinsicht auf ihre Person so gut wie komplett durch brochen hat, konnte sie unmöglich, auch mit einem umgeschalteten Schalter, ihre Gefühle für mich verleugnen. Schließlich hat sie es wirklich mit ihrem engelsgleichen Lächeln, wie keines andere, das mich jedes mal ansteckte und mein Herz rührend warm werden ließ, geschafft mein Tyrann in mir zu bändigen. Doch es geschah nichts, sie zischte nicht einmal vom Aufprall des stählernen Stuhles. Eins ist auf jeden Fall sicher, Silver! So leicht werde ich nicht aufgeben, glaub mir. Dir scheint jetzt vieles egal zu sein und du scheinst die Situation noch nicht ganz erfasst zu haben, aber sobald ich nur ein Funken eines Gefühl bei dir hervor drängen kann, werde ich ihn ergreifen und diese Wunde brutal aufreißen müssen. Und dann, ja dann wird es dir richtig unter die Haut gehen meine Liebe. Du wirst wissen, was es heißt Sekunde für Sekunde Opfer der endlosen Langeweile zu sein, kannst dich nur noch auf dein langsam austrocknenden Körper konzentrieren, der nach meinem Blut lächzt und merkst wie du von jeder vergehenden Stunde schwächer und schwächer wirst, bis du deiner menschlichen Seite nachgibst. Natürlich kann ich ihr diese Worte nicht an den Kopf werfen, da diese das Gegenteil bei ihr auslösen würde und ihr gefühlslose Seite ein Schutzschild auf zustellen versuch, das sich noch schlechter knacken lässt, als es ohne hin schon knifflig genug ist. So weit werde ich es also nicht kommen lassen. Aber wenn.. wenn es dazu kommt, dass du wieder ganz die alte Silver wirst, was ich mit allen mir zu verfügung stehenden Mitteln erreichen werde, hast du dir eine Belohnung verdient und darfst mir den ganzen Tag an der Halsschlagader hängen, während ich dir mit deinen in Maßen auf dich einprasselnden Gefühlen helfe. Das wiederum ließ mich leicht schmunzeln. Oh ja ich werd noch viele schöne Momente mit ihr erleben können und auf jeden einzelnen davon lässt die Freude darauf mein Gemüt mit Lebensfreude erfüllen. Silver war inzwischen eingeschlafen, was mich zurück in die Gegenwart führte und mein Glas auf der Vitrine abstellen ließ. Tief atmete ich durch meine Lungenflügel ein und verschonte die Wand mit weiteren Löchern, die ich in sie hinein zu starren drohte und setzte mich in Bewegung Richtung Ausgang. Schließlich darf ich mein Schwesterchen nicht vernachlässigen. Vor der Tür, fand ich sie genauso liegend wieder, bückte mich zu ihr hinab und nahm sie hoch in mein Arm. ,,Wo ist Marcel, wenn man ihn einmal braucht?", knurrte ich leise vor mich hin und lief zurück unter die schützenden Dächer des hoch aufragende Anwesens. Nachdem ich Rebekah in ihr Zimmer gelegt hatte, rief ich Marcel an, dem ich den Sachverhalt schilderte und ihn aufforderte schleunigst an zu treten.
,,Achso und Marcel!", sprach ich mit gefährlich leiser Stimme in den Hörer. ,,Waag es dich einmal zur ihr hinunter zu gehen, denn dann bring ich dich eigenhändig um! Du lässt sie in Ruhe, das gilt auch für Rebekah und  die verdammten restlichen Zivilisation dieses erbärmlichen Schindfleckes einer heutigen Generation!", drohte ich ihm knurrend, woraufhin das Gespräch für mich beendet war und ich die letzten Worte Marcelles einfach weg drückte. Ich brauchte keine Bestätigung des Verständnisses meiner Drohung. Er wäre furchtbar dumm würde er es nicht halten. Was ich sage, wird weder bestritten noch versucht umzuändern, er wird es einfach hinnehmen müssen. Mich interessiert nicht was er darüber denkt oder überhaupt irgendeine Form einer Meinung, ausgeschlossen die von meinem Mädchen, diese ist für mich die Einzige, die jemals zählen wird! Ich ließ mein Handy vom Ohr sinken und zurück in meine Jackentasche gleiten. Anschließend machte ich mich auf, um einen weiteren Weg zu erledigen. Schließlich benötigt meine Silver einen Tageslichtring, ich die Rache und Lust unnütze Hexe zu töten und etwas was mich von den ihren jetzige Zustand und dessen demzufolge angespannten Situation ablenkt. Es war ein Samstagabend und was wäre da bitte nicht besser geeignet als ein paar kleine Menschlein, mit denen ich spielen konnte? Silver würde davon sowieso nichts mit bekommen, also kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Also ihr gegenüber, grinste ich schadenfreudig teuflich vor mich hin.

heart and soul ♡ Niklaus Mikaelson ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt