Kapitel 38

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Am frühen Abend:

Silver Pov.

Mit neuer Energie, die sich durch den erholsamen Schlaf gesammelt hatte, schlug ich meine Augen auf. Die Dämmerung bricht schon langsam herein und ließ das Zimmer leicht mit wunderschönen Farben der untergehenden Sonne noch erhellen. Wunderschön! Noch ein paar Minuten starrte ich fazieniert diese Farben an, die nun immer kräftiger werden, jedoch wusste ich das dieses Farbenspiel gleich ein Ende haben wird. Also nutze ich dies aus, da ich durch den Sonnenuntergang noch alles im Raum wahrnehmen konnte, ohne das Licht ein zuschalten und Niklaus damit nicht auf zu wecken. Dieser war ebenso ein Grund, weshalb ich zuvor noch nicht aufstehen wollte. Denn sein warmer Atem ließ bei jedem Aufprall auf meinen Hals, meine Nackenhaare sich weiter aufstellen, mein Körper durch den seinen eine wohlige Gänsehaus durchfahren und mein Herz fast nicht mehr unter kontrolle bekommen. Warum nur? Warum hatte er so eine Wirkung auf mich? Warum reagiere ich so auf seine Berührungen? Warum konnte ich nicht genug von dem griegen... von ihm? Ich weiß es! Weil er ein scheiß charmanter Adonis ist und nicht locker lässt. Obwohl er auch ein ziemlicher Arsch sein kann. Ein wenig wütend deswegen, ließ dies mich letzten Endes die Motivation dazubekommen aufzustehen. Ich wusste ab jetzt hieß es leise sein, wie die Beute die dem befahrenen Jäger entfliehen möchte. Das wird super Schwierig aber möglich ist es schon. Weshalb ich mir ein Kissen, das neben meinem Kopf lag in die Hand nahm, seinen Arm -der mich fest umschlungen hielt- versuchte ganz vorsichtig zu lockern und meine Wenigkeit mit dem des Kissens auszu tauschen. Als dies Gott sei Dank gelang entspannte sich mein Körper etwas und ich tapste so leise wie mir je möglich ist, in gebückter Haltung und auf Zehenspitzen auf die Tür zu. Ich hoffte inständig, dass sie nicht abgeschlossen ist und ich sie hoffentlich ohne laute Geräuche und leicht aufbekommen und kurz darauf schließen konnte. Ich versuchte jetzt mein Glück. An der Tür angekommen umfasste ich den Knauf und schob mich zum Glück ohne Probleme aus der Tür hinaus. Ich schloß diese leise und seufzte innerlich. Sah wohl jetzt so aus, als ob ich fliehen möchte...doch mich plagte ein riesen Hunger, den ich hatte seit gestern Abend nichts mehr zu mir genommen. Meine Müdigkeit überspielte mein Verlangen nach etwas essbaren, doch jetzt kommt alles wieder hoch. Weshalb ich ihn nicht weckte? Er hatte sich eine Mütze Schlaf auch mal verdient, achso und weil ich 1. nicht weiß wie ich jetzt nach dem Geschehnissen auf ihn reagieren soll. 2. Nur weil wir jetzt Sex hatten -war echt ungewohnt das so zu sagen...aber egal! Wo war ich?- Ja genau, es heißt noch lange nicht, dass ich ihn jetzt auf Ewig vergöttere und nur noch von ihm schwärmte...
Und 3. Ich will kurz alleine sein und vielleicht nur vielleicht ihm was zum Essen oder auch drinken, wie man es nennen mag machen. Da ich weiß, dass auch er lange nichts mehr an Blut zu sich genommen hatte und ich nicht die nächste Quelle sein wollte! Darum also schlich ich kurz in Rebekahs Zimmer, zog mir weiße Spitzen Unterwäsche an und ein Graues Shirt von Niklaus, das ich kurz bevor ich das Zimmer verließ noch aufgeschnabt hatte. Ich zog es über mein Kopf und ließ es bis zu meinen Knien in voller Länge an mir herab fallen und band meine Haare schnell noch zu einem unordentlichen, aber denn noch hübschen Dutt. Zufrieden und mit seinem Duft umhüllt, lief ich den Flur entlang und begab mich auf den Weg zur Küche. Natürlich alles so leise wie möglich. In der Küche angekommen, schaltete ich erst mal das Licht an, das mich kurz die meinen überbeleuchteten Auge zusammen kneifen ließ. Zum Glück gewöhnten sie sich schnell an die Helligkeit und ließen mich jetzt Ausschau nach dem Kühlschrank halten. Ich erspähte ihn in wenigen Sekunden und machten mich auch schon gleich auf den Weg. Schnell warf ich ein Blick in den kalten, großen und weißen Schrank, der nichts anders kühlte wie Blutkonserven und ich dachte immer warm ist viel besser als kalt. Aber ich denke kalt ist besser als verdorben. Schulterzuckend griff ich nach zwei dieser Beuteln und laß, wären ich dem Kühlschrank mit der Hüfte zu schubste: A Positiv und AB Negativ! Oh cool die häufigste und die seltenste Blutgruppe...mal sehen, was ihm besser schmeckte. Ich weiß gar nicht was ich für eine Blutgruppe hatte! Ich konnte ihn ja mal Fragen. Das würde mich eigentlich zum schmunzeln bringen, doch spürte ich gerade ein unangenehmes Stecken an meinen Hüften. Ich legte die Blutbeutel ab und betrachte noch einmal die blauen Flecken, die ich schon vorhin beim umziehen entdeckt hatte, aber seit dem vergass das sie dort waren. Sie tahen nur weh, wenn ich an diese anstieß, aber dass war definitiv auszuhalten, außerdem hatte ich ja schon viel schlimmeres erlebt. Dachte ich bitter. Ich ignorierte daher wieder den "Schmerz" meiner blauen Flecken und machte mich an die eigentliche Sache, die ich vor hatte. ,,So also wie geht das jetzt?",sprach ich leise zu mir selbst. Uff! Also ob ich ihm jetzt wirklich menschliches Blut serviere, als wäre es selbst verständlich. Andere machten Kaffee oder ein heiße Schokolade, aber das einzige was ich im brachte war Blut! Na toll...Tja nicht in meinem Leben war normal. Ich erforschte das Beutel-Dings mit der roten Flüssigkeit gründlich, bis ich ein Ventiel fand und dies öffnete. Ich nahm eine Thermoskanne, die da rumstand zur Hand und stellte sie vor mich ab. Langsam sah ich, wie sich dieses so langsam mit der dickflüssigen Flüssigkeit füllte. Den geleerten Beutel warf ich gerade Wegs in die Mülltonne, als ich mich auch schon dem zweiten (A Positiv, der häufigsten Blutgruppe) witmete. Also war es nicht so schlimm, wenn etwas daneben ging. Ich wusste die beiden Blutgruppen vertragen sich mit einandere, weshalb es nichts zu Sache tut sie zusammen zu schütten. Ich machte mich also daran ihn zu öffnen, doch er war echt widerspenstig. Da ich mich nicht traute fester daran zu ziehen, weil ich vermutete, dass das zähflüssige Blut dann eine gewaltige Sauerei verursachen könnte, nahm ich ein spitzes Messer zu Hand und fing an den Verschluss auf zu schneiden. Fast war ich durch! Noch ein bisschen! Doch das Ventil ging am Ende schneller durch zu schneiden als mir bewusst war, weshalb das Messer noch durch den vorherrigen Druck zu meiner Handinnenfläche vorschnellte. Und weil ich doch so ein Talentierter Glückspilz bin, schnitt mich dieses einmal durch die Handfläche und es entstand eine tiefe Wunde, die sofort anfing zu bluten. Ich schrie schrill vor Schock auf und ließ leider dabei den Beutel und das Messer fallen. Ein wahres Meisterwerk! Denn der offene Beutel landete jetzt mit einem lauten platschen auf den Boden und ließ das Blut sich auf den Boden verteilen und an meine Beine spritzen. Zum Glück ist das Messer wenigstens nicht auf meine Füße gefallen, sondern gönnte sich eine Rutschparty und schletterte durch die Blutlache in Richtung der Tür gerade aus. Was kann ich eigentlich? Ich hatte nur eine Aufgabe! Perplex starrte ich auf die riesige Blutlache auf dem Boden, die sich in der ganzen Küche verteilte. Ich kam mir vor als hätte ich gerade jemanden umgebracht und konnte deshalb gerade nichts anderes machen, außer nur verzweifelt dem Messer beim extrem schnellen schlittern hinter her zusehen.

Niklaus Pov.

Ich triefte noch in meinem Schlaf umher, war seelenruhig am schlafen, als mich auf einmal ein greller Schrei und ein darauf folgendes laut platschendes Geräusch und ebenso ein dumpfer Aufprall eines Gegenstandes die Augen aufschlagen ließ. Was war das? Schnell erkundigte ich mich nach Silver, die eigentlich neben mir auf dem Bett liegen sollte, doch da lag sie nicht! Ich knurrte. Hatte sie geschrien? Wollte sie abhauen oder wagte es jemand einzubrechen? In der nächsten Sekunde stand ich auch schon und zog mir schnell eine Boxershort und Hose an. Immer intensiver stieg mir der Geruch von Blut in die Nase und ließ meine Adern durchlaufen. 1. Weil ich auch ihr Blut roch und das mich gerade durch drehen lässt. 2. Weil ich im Moment einen verdammten Heißhunger hatte, der mich mit Sicherheit einen ganzen Club aussaugen lassen würde. Ein Bruchteil einer Sekunde stand ich auch schon an Ort und Stelle und was mit dem, was mir dort geboten wurde äußerst belustigt und fragend zu gleich. Auch die Wut bannte sich einen Weg an die Oberfläche, da ich ihr Blut noch intensiver roch. Es machte mich langsam verrückt. Nicht nur die sexuelle Begierde hegte ich zu ihr, sondern auch die für ihr Blut. Es war so eigen, als wäre es nur mein persönliches Lebenelexier, meine Droge, meine einzige Nahrung und verdammt nochmal nur für mich beschaffen.

Silver Pov.

Doch das Messer kam abrupt zum stehen und das kratzende Geräusch wenn Metall an Stein traf verstummte. Ein Fuß stand standhaft auf der scharfen Klinge drauf. Niklaus' Fuß! Shit! Schnell versteckte ich meine blutende Hand hinter dem Rücken und blickte zaghaft zu ihm hinauf. Dieser hatte seine Arme vor der Brustverschränkt und man konnte klar und deutlich die Verwirrung, aber lediglich auch die Belustigung in seinen Gesichtszügen erkenne. Er verlagerte sein Gewicht und lehte sich kurz darauf an den Türrahmen an, wärend er mich eindringlich musterte. .,,Was wird das?", fragte er schlicht, jedoch mit einem kritischen Unterton.

heart and soul ♡ Niklaus Mikaelson ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt