FÜNF

637 24 12
                                    

„Ähm.. klar?", sagte ich verwirrt.
Vor mir stand dieser Díaz, er war Oberkörperfrei und stand bis zur Mitte seiner Oberschenkel im Meer.
Neugierig musterte ich ihn.
Er hatte ein Sixpack und seine Brust zierte viele Tintenkunstwerke.

Schlangen, Rosen, Schriften und Namen waren in verschiedenen Farben und Arten verteilt auf seiner braun gebrannten Haut zu erkennen.
Ich schluckt.

Heiß..

‚Ja nicht wahr?', seufzte meine Innere Stimme - in meinem Kopf.
Ich antwortete ihr nicht.

Stattdessen blickte ich den Typen neugierig an. „Verfolgst du mich?", fragte ich nüchtern, ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
„Nein, tut mir leid.", spöttisch blickte er zu Jax, dieser sah ihn emotionslos an.

„Was willst du hier, mysteriöser Typ?", fragte ich ihn.
Sein Lächeln wurde breiter, seine Muskeln begann sich anzuspannen.
„Weißt du eigentlich, dass dein Freund dich betrügt?", fragte er kalt, seine Augen durchbohrten Jax.

Jax musste sich ein Lachen verkneifen. „Ja, Baby, weißt du eigentlich, dass ich dich betrüge?", fragte er - seine Schauspielkünste waren Eins A.

Würde ich ihn nicht kennen, hätte ich es ihm abgekauft, aber ich kannte ihn, weshalb ich mitspielte.

Blitzschnell drehte ich mich zu Jax um, die Hände auf meinem Herzen gepresst, falsche Tränen sammelten sich in meinen Augen.

„W-wieso?", stotterte ich gespielt verletzt. Jax verdrehte die Augen und fuhr sich durch die weißen, nassen, Haare. „Baby, es waren nur ein paar Fehler!", sagte er nüchtern.
Meine Hände fuhren zu meinen Haaren und ich zog leicht an ihnen.

Ich schluchzte auf, meine Schultern bebten. Díaz stand hinter mir und tat nichts, er beobachtete alles.
Wieder begannen meine Schultern zu beben - ich konnte nicht mehr und brach in schallendes Gelächter aus.

Lachtränen liefen mir die Wangen herunter und Jax prustete ebenfalls los. Ich drehte mich um und blickte zu einem verwirrten Díaz.

„Ich wusste nicht, dass ich einen Freund habe.", sagte ich nun schmunzelnd. Díaz grinste wieder, dann hob er beide Arme abwehrend in die Höhe.

„Gut, ihr hattet mich. Reife Leistung, aber woher sollte ich das wissen?", er kratzte sich an seiner rechten Wange, seine Muskeln tanzten unter dieser Bewegung. Ich konnte nicht anders und sah ihnen dabei zu.

„Wissen ist Macht, Macht ist die beste Waffe einen zu zerstören - genauso wie Gefühle. Also besitze Wissen in deinem Kopf und dir wird die Welt zu Füßen liegen.", sagte ich leise.

Beide Jungs hatten es gehört.
Díaz sah mich beeindruckt an.
„Weise Worte.", sagte er.
Ich zuckte mit meinen Schultern.
„Weise Worte kann man nur geben, mit dem Wissen, wie man es einsetzt.", ich grinste.

„Ethan Díaz.", sagte er und streckte mir seine rechte Hand entgegen.
Perplex starrte ich sie an.
„Was?", rutschte es mir heraus, Jax lachte wieder.

„Lia, das ist Ethan Díaz, du müsstest ihn von der Schule kennen.", half mir Jax auf die Sprünge.

Ich dachte nach, kniff die Augen dabei fest zusammen - mit der Hoffnung, mich besser erinnern zu können.

„Bist du nicht der Typ, der alle abweist, Körbe verteilt, kalt gegenüber anderen ist, bist du doch oder? Also der Typ.", mitten im Satz schlug ich meine Augen wieder auf.

Seine grünen Augen sahen mich intensiv an, sie verschlangen mich förmlich. Langsam nickte er.
„Das bin ich.", sagte er monoton.

Ich ergriff seine Hand und schüttelte sie mit meiner rechten.
„Lia Gray.", sagte ich höflich.
Er lächelte mich an, ich zog meine Hand aus seiner rauen, dennoch weichen, warmen Hand.

Zusammen mit dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt