NEUNZEHN

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Traum oder nicht Traum.

Darüber dachte ich schon seit Stunden nach. Keiner wollte, beziehungsweise konnte, mir über das Geschehene berichten.

Als ich wieder am Haus ankam, wurde ich erstmal fett zurechtgewiesen, wie dumm ich gehandelt habe, da ich alleine in den Wald gerannt bin!

Keiner von uns wollte jetzt schon nach Hause fahren oder überhaupt heute wegfahren - weshalb wir uns viele Decken, Kissen und etwas Matratzenähnliches mit nach Draußen genommen haben.

Wir wollten zusammen am Meer schlafen bei einer Wolkenlosem Nacht.
Da wir abgeschottet von der Großstadt waren, konnten wir die Sterne perfekt sehen.

Cara lag eng an mir gekuschelt.
Als die Jungs uns fragten, ob wir Gruppenkuscheln machen wollen, haben Cara und ich ‚Nöhö', gesagt und nun kuschelten die vier beleidigt zusammen.

Cara und ich bestaunten die Sternen, flüsterten miteinander und lachten im nächsten Moment los.

„Also? Hast du Wölfe gesehen?", hauchte sie mir gespannt ins Ohr.
Mein Blick glitt von einem Stern zum anderen, die Decke hatte ich bis zu meinem Kinn hochgezogen.

„Ja. Ja, habe ich! Gigantisch, wirklich riesig diese Teile! Aber sag Mal, Cara?", fing ich an - von Cara selbst kam ein ‚Mhm', weshalb ich weiter redete.

„Was ist ein Rogue?", fragte ich sie neugierig. Cara setzte sich neben mir auf und sah mich von oben herab an.
Mein Blick von den Sternen nahm ich zwar nicht, aber ich sah sie im Augenwinkel.

„Wieso?", fragte sie leicht angespannt, aber vor allem verwirrt.
„Naja, es gibt ja viele Bücher, Filme oder sonstiges, da bin ich öfters über diesen Namen oder diese Bedeutung gestolpert. Ich will gerne wissen, was dass heißt.", sprach ich leise.

Cara räusperte sich, bevor sie mit ihrem kleinen Vortrag begann - dies war ihre Welt. Auch wenn sie eine Klasse wiederholen musste, tat sie es irgendwie gerne, sie sah es als Chance, ihren Durchschnitt zu pushen.

Also wer etwas Wissen will und gerade in Cara's Nähe ist, dann fragt sie einfach.

„Hmh, Rogue sind;
Abtrünnige Werwölfe, meist haben sie ihr Rudel verraten oder eine schlimme Tat vollbracht, die gegen ihre Rudel-Regeln verstoßen, somit werden sie dann vom Rudel ausgestoßen und sind ‚Rudellose', sie sind kräftig, blutrünstig, brutal, manipualiv, schnell und verdammt schlau! Weißt du jetzt besser Bescheid?", fragte sie mich.

Langsam nickte ich.
Ich gab nur unverständliche Laute von mir, aber Cara legte sich still schweigend neben mich.
Ich konnte einfach nicht glauben, dass Ethan Díaz so ein Rogue sein soll!

Die Jungs redeten leise miteinander, aber nach circa fünfzehn Minuten herrschte schweigen bei den vieren - dafür war gleichmäßiger Atem zu hören, hin und wieder auch ein kleiner Schnarcher.

Cara sprang auf ihre Beine und zog mich auch hoch. Überrascht machte ich komische Laute und Cara prustete leise los. „Komm! Ich zeige dir nun die Stelle, bereit für ein bisschen Fußmarsch?", fragte sie aufgeregt und schnappte sich ihr Handy.

Sie machte die Lampe an und ging schon ein paar Schritte los - ohne auf meine Antwort zu warten!
Dann schnappte ich mir noch eine Decke und legte sie um meine Schultern herum.

Missmutig folgte ich Cara, die am Waldrand auf mich wartete.
Dort nahm sie meine Hand und im Schein ihrer Lampe zog sie mich durch den Horrorfilm-Wald.

Wir beide schwiegen und jede hing ihren eigenen Gedanken nach.
Immer wieder dachte ich:

HA HA, wenn ich sterbe.. dann bitte schnell, ich hoffe aber dennoch, dass ich nicht Single sterbe.. oder sowas.

|What the Fuck?|

Kam es dann auch schon von der anderen Gedankenseite.
Überrascht schrie ich leise auf - Cara zuckte zusammen und sah sich um.

„Was ist?! Hast du was gesehen??", ihre Stimme sprudelte nur so vor Interesse. „Ehm.. nein,.. ja doch, da.. da war ein Baum?", sagte ich.

Cara fing an zu lachen und zog mich weiter. Dabei sagte sie immer wieder was für ein Dummchen ich doch bin.

Die denkt Jetzt auch ich bin blöd! Also wirklich, Lia! Ein Baum im Wald, besseres ist dir nicht eingefallen?

|HAHAHA, nicht dein Ernst??|

Junge, kannst du mal aus meinen Gedanken verschwinden?? Schon mal was von Lia will Einzelgespräche führen', gehört??

|Ehm.. nee, aber hey, du hast die Möglichkeit mit mir zu reden.|

Seine Stimme trotzte nur so vor Selbstverliebtem zureden!
Ich verdrehte die Augen.

Ja toll, nicht! Also raus Jetzt!

|hm.. nö, wieso bist du eigentlich noch wach|

Fragte er - ich jedoch ignorierte ihn.
Cara zog mich mal links entlang, dann wieder rechts und dann schräg geradeaus!

Meine Beine taten schon langsam weh, bis sie dann stehen blieb.
Ich erschrak, als ich die Felwand wieder sah.

„Da wären wir, wir müssen nur hochklettern und schon sind wir am Platz. Du schaffst das aber locker.", sagte sie mit ruhiger Stimme.

Ich schluckte und nickte langsam.
Cara machte das Licht aus und dann tasteten wir uns immer weiter nach oben - die Decke habe ich mir um meinen Hals zusammen geknotet.

Als wir es heil nach oben geschafft hatten, klopfte ich mir Erde und kleine Steine von meiner Hose ab.
Cara seufzte und machte das Licht wieder an.

„Wie sah denn dein Hündchen aus?", fragte ich neugierig und setzte mich auf einen Stein - die Decke zog ich fester um mich herum.

„Hm, ziemlich groß, hellgrau und leuchtend rote Augen." erzählte meine Freundin. Verblüfft sah ich zu ihr herüber. „Hä? Rote Augen?", Cara nickte nur.

Plötzlich hörten wir die Äste des Waldes bedrohlich knacken, dann ein Heulen. Der Busch teilte sich und etwas trat hervor. Cara schrie auf und ihr Handy fiel zu Boden - das Licht verschwand!

Nur leuchtend rote Augen waren in der Dunkelheit zu erkennen, die in meine Richtung starrten - dann fing der Wolf an zu knurren.
Ich spürte seinen heißen Atem in meinem Gesicht, die roten Augen waren nur zweit Schritte von mir entfernt.

Ich selbst war in einer Starre gefangen, Cara schrie immer noch!

Ich selbst war in einer Starre gefangen, Cara schrie immer noch!

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