DREIUNDVIERZIG

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Sitzend blickte ich ihr tief in die blauen Augen. „Also-", fing sie an.

———

.. „Also, ehm.. Ich dachte man könnte nur nach der Zeremonie miteinander schlafen, weil.. weil du sonst die Kontrolle verlieren könntest.", stammelte sie leise vor sich hin.

Ihre Wangen glichen nun der Farbe einer reifen Tomate. „Hä? Ohhh.. doch nicht das schlafen!", ich musste lachen und warf meinen Kopf in den Nacken. „Ich meinte normal nebeneinander liegen, kuscheln und dann die Augen zu machen.", überrascht blinzelte Lia.

„w-Was??", fragte sie verwirrt.
Ich gluckste und sah sie aus halb geschlossen Augen an. „Ich wusste ja gar nicht, dass du so Sexsüchtig bist, Lichen.", meine Lippen waren zu einem breiten Grinsen verzogen.

Empört öffnete sie ihren Mund.
„Stimmt doch gar nicht! Außerdem nenn' mich nicht Lichen!", ihr Tonlage war vorwurfsvoll. „Aber das hört sich niedlich an, passt also zu dir! Und doch, bist du wohl.", schoss ich zurück.

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich mit blauen, stürmischen, Augen an. „Nimm das zurück!", fauchte sie, die Lippen nun fest aufeinander gepresst. Belustigung schüttelte ich meinen Kopf.

„Nö, ich denke gar.. Hmpf!", mein Satz wurde durch ein Haufen Nudeln erstickt. Verblüfft sah ich zu Lia, diese grinste breit und vor allem triumphierend!

„Naaa? Willst du noch was sagen?", forderte sie mich heraus. Ich kaute schnell die Nudeln mit einer Gemüse-Tomaten-Soße und schluckte das Essen herunter. „Ja! Das ist voll.. Hmpf!", schon war die nächste Gabel, mit Nudeln, in meinem Mund.

Böse funkelte ich Lia an, sie musste sich ein fettes Lachen unterdrücken, kicherte aber leise. Dieses Mal schluckte ich die Nudeln einfach herunter, musste mich aber räuspern, bevor ich sprach.

„Also? Schläfst du mit mir?", neugierig blickte ich in ihre blauen Augen. Überrascht riss sie diese auf. „Hä?! Achso, Blödmann!", rief sie und schlug mir gegen die Brust. „Hey! Wofür war das denn? Man schlägt keine Verletzte oder kranke Personen!", empört rieb ich mir die Stelle, wo sie mich geschlagen hat.

„Heul' nicht rum! Iss jetzt und dann sehen wir weiter!", damit drückte sie mir die Gabel in die Hand und stand auf. Den Teller stellte sie auf meine Beine, mit einer Hand hielt ich diesen fest und schob mir eine Gabel mit Nudeln in den Mund.

„Was machst du?", fragte ich mit vollem Mund. Lia, die schon bei der Tür stand, rümpfte die Nase und sah zu mir herüber. „Ich gehe ins Bad und mach's mir jetzt selbst-", ich musste husten. „-Was denkst du wohl mache ich da?! Ich muss auf die Toilette!", schimpfte sie, als sie meinen geschockten Gesichtsausdruck sah.

„Erschreck' mich doch nicht so!", fluchte ich und fischte mir eine Nudel von der Brust. Lia kicherte wieder und sagte im davon laufen:

„Immer nur pervers denken, mich aber Sexsüchtig nennen, nh!", und dann war sie auch schon weg. Meine feinen Ohren hörten noch, wie sie die Tür am Ende des Flures schloss.

Schnell schaufelte ich mir die restlichen Nudeln herunter und dann noch den Fruchtjoghurt, der auf dem Tablett, in einer Schüssel stand.

***

Also so langsam machte ich mir Sorgen. Lia war nun schon neun Minuten im Bad und gab kein Lebenszeichen von sich.

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