ACHTUNDFÜNFZIG

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NEIN!", schrie mein Vater aus vollster Kraft in seiner zweiten Gestalt. Beinahe sofort stürzte er los und auf sie zu. Ich hielt Lia immer noch in meinen Armen und konnte sie nicht einfach absetzen.

Meine Mutter hielt sich ihre blutende Wunde, während sie auf ihre Knie und dann zu Boden ging. Meine Atmung ging verflucht schnell - Lia wurde unruhig in meinen Armen.

Das kann nicht sein.. wieso du?!", fauchte mein Vater, während er seine Schnauze auf ihre Brust drückte, leise kullerten ihm die Tränen durch sein dichtes Fell.

Es schmerzte mich meinen Vater so zu sehen. „Vater?", flüsterte ich leise, aber für ihn redete ich normal.
Mein Vater antwortete mir nicht, sondern sah auf meine Mutter herab, diese sah ihn liebevoll an.

Vorsichtig legte sie ihre blutigen Hände um seinen Kopf und teilten das Fell mit den Fingerspitzen.
„e-Egal was i-Ist.. ich L-liebe dich.. jeden t-Tag aufs n-Neue!", stotterte meine Mutter und spuckte Blut.

Mein Vater wimmerte und grub seine Krallen in die Erde, unsere Feinde, sowie meine Leute waren Totenstill.
Ein paar Mal blinzelte meine Mutter, bevor sie mich ansah.

„Ich L-liebe dich ebenso, mein s-Sohn..", hauchte sie leise, brach aber am Ende ab. Ihr Husten wurde schlimmer, dann sog sie einmal scharf die Luft ein und dann war sie Still. Sie bewegte sich kein einzigen Zentimeter mehr.

Erschrocken setzte ich Lia auf dem Boden ab, weshalb sie etwas murrte, aber vor Erschöpfung nicht wach wurde. Mein Vater richtete sich zu seiner vollen Größe auf.

Seine Ohren waren flach an seinen Kopf angelegt, die Lippen hochgezogen - die Zähne fletschend.
Ein lauter Ton, die einem Bombenanschlag glichen, grollte über die Landschaft, aus seiner Kehle hinaus.

Der Nasenrücken, von dem riesigen dunkelbraunen Wolf, war stark gekräuselt. Er wandte sich von seiner Mate ab, das Fell stellte sich nun ebenfalls auf. Der Mörder meiner Mutter stand immer noch an Ort und Stelle.

Mit leeren Händen fing er nun an, unter dem Blick des aggressiven Wolfs, zu zittern. Ich blickte meinem Vater in die Augen, die sonst so strahlend grünen Augen, funkelten nun in einem pechschwarz!

DU hast sie umgebracht!
Nun bringe ich DICH um!", fauchte er. Niemand konnte ihn jetzt noch aufhalten. Mein Vater machte einen einzigen riesigen Satz und sprang den Jungen an.

Der junge Mann, mit der tiefen Narbe an der Wange, den blonden kurzen Haaren und grauen Augen saß wortwörtlich in der Falle, Mike hatte ihn mit seinen Vorderpfoten geschnappt und riss seine Schnauze weit auf.

Schluckend sah ich dabei zu wie der Kopf des Jungen zwischen den scharfen Zähnen meines Vaters steckte - noch lebend.
Plötzlich zappelte er wie wild los, schrie und wollte sich lostreten.

Die Süd-Rudel Mitglieder schrien nun ebenfalls, zitterten vor Angst und wollten den ehemaligen Alpha aufhalten, doch da hatte er sein Kiefer fest geschlossen. Laut knirschte es, Blut floss aus seinen Mundwinkeln hinaus und tropften auf den Boden.

Unsere Feinde schrien lauthals, ängstlich blickte ich zu Lia, sie hatte sich auf den Boden zusammen gekrümmt und zitterte. Mein Blick fiel wieder zu meinem Vater.

Er zog seinen Kopf mit einem Ruck in die Höhe und trennte den Kopf von seinem ehemaligen Besitzer. Er ließ den Körper mit einem dumpfen Aufprall auf den Boden fallen.
Den blonden Haarschopf ließ er daneben fallen.

Mit seiner Zunge fuhr er sich breit grinsend über die Lefzen. „Ich hasse Menschen, bringt sie alle auf die Lichtung!", mein Vater legte den Kopf in den Nacken und heulte einmal den Himmel entgegen.

Meine Leute, die in zweiter Gestalt waren, fingen nun auch an, wie ihr ehemaliger Alpha, kurz ein Heulen loszulassen. Ein leises Knurren kam von mir und sie hörten sofort auf.

Beschützend zog ich Lia in meine Arme. Da sie ein Menschenmädchen ist, wäre sie nun ebenfalls in Gefahr.
Mein Vater knurrte nun mich an.
Was ist los mit dir?!", zischte er mir wütend zu - stellte sich gegenüber von mir auf.

„Meine Geliebte ist ebenfalls ein Mensch!", knurrte ich. Mein Vater stellte sich gegenüber von uns auf. Lia's Körpertemperatur stieg aufeinmal, sie bekam Fieber!

Sie fing an zu schwitzen und zu zittern, dazu warf sie sich in meinen Armen hin und her. Vorsichtig strich ich ihr über die Stirn und drückte dann auf diese einen leichten Kuss.

Das ist egal! Es gibt tausend schöne Frauen!", Zähnefletschend ging er einen Schritt auf mich zu. „Würdest du das auch über Liza sagen?! Das sie nur eine von Tausenden war!?", zischte ich bissig los.

Mein Vater riss seine schwarzen Augen auf, meine Leute fingen an unruhig zwischen uns hin und her zuschauen. „Wie sprichst du bitte über deine Mutter?!", fassungslos blieb er stehen.

Sanft hob ich Lia, wieder in meinen Armen, hoch. „So wie du über meine Mate redest! Verzeih' mir Mutter..", flüsterte ich ihr zu. Ohne mich weiter um meinen Vater oder die Feinde zu kümmern, ging ich auf Yuji zu.

Er war in seiner zweiten Gestalt unter uns. Riesen groß, hellbrauner Kopf, ab den Hals wird sein Fell immer dunkler, bishin zur Schweifspitze wird es ein tiefes Schwarz - dennoch war seine Spitze weiß und nicht wie bei Yuki schwarz. Seine Vorderpfoten gingen bis zur Mitte in eine cremefarbene Farbe über.

Er neigte seinen Kopf vor mir und sah mich dann an. Loyalität blitze in seinen Augen auf, was mir schon vorhin aufgefallen ist, als alle geheult haben. Mirko, Yuki und Yuji waren die einzigen, die nicht mitgemacht haben.

„Bring' uns nach Hause, ja?", fragte ich ihn mit schiefgelegtem Kopf. Yuji kauerte sich nun ganz auf den Boden und gab mir somit seine Zustimmung. Vorsichtig kletterte ich auf seinen Rücken, setzte Lia vor mich hin und schlang einen Arm um sie herum - meine andere Hand vergrub ich in dem Fell von Yuji.

Lia wimmerte, als Yuji auch schon losschoss - mein Beta und Yuji's Zwilling folgten uns, so auch ein paar weitere Leute von mir.

Lia wimmerte, als Yuji auch schon losschoss - mein Beta und Yuji's Zwilling folgten uns, so auch ein paar weitere Leute von mir

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