NEUNUNDDREISSIG

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Ethan | gleicher Zeitpunkt

Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf.
Ich hatte nur am Rande mitbekommen, wie Lia fast sagte, dass sie mich liebt! Allein dieser Satz reichte um wieder die Kontrolle an mich zu reißen!

Mir taten meine Mitglieder leid, ich war schuld daran, dass es ihnen nicht gut ging. Ich war ein schlechter Alpha! Wütend und enttäuscht, über mich selbst, stampfte ich durch den Wald.

Nur das gleichmäßige Atmen meines Betas verriet mir, dass er keine großen Schäden davon getragen hat.
Ich erinnerte mich ganz genau an die Worte meines Vaters, als er mich die Fähigkeiten eines Alpha's belehrte.

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„Wenn ein Alpha, in Wolfsgestallt, die Stimme gegen ein Menschen erhebt, knickt dieser in seiner erst Gestallt ein - dies könnte sogar schwere Folgen mit sich bringen!", dominant donnerte die Stimme meines Vaters durch die Berge.

Wir beide standen hoch oben, weit weg vom Bergfuss. Nur mein Vater und ich waren in unserer zweiten Gestallt unterwegs - ein Vater/Sohn Ausflug, das Rudel war weiter weg von uns.

„Bald wirst du der neue Alpha sein, nur noch zwei Tage und du bist volljährig! Mit Achtzehn darfst du mein Amt übernehmen, finde deine Luna so schnell es geht, mit ihr an deiner Seite wirst du stärker sein - wenn die Zeremonie erstmal vollführt-", schnaubend unterbrach ich ihn.

„Ich weiß, wenn sie an meiner Seite ist, bin ich stärker und wenn sie die Luna der Rogue's ist, ist die Verbindung zwischen ihr und mir stärker als alles andere.", beendete ich seinen Satz.

Wütend stieg ein Knurren in der Kehle meines Vaters hoch. „Du weißt, ich hasse es, wenn man mich unterbricht!", er grub seine Krallen in die lockere Erde - die hier herum lag.

Ein tiefes seufzen verließ mich.
Ich wollte das alles gar nicht, ich wollte eigentlich dieses Amt als Alphas nicht haben! Ruhe. Nur die wollte ich haben!

„Hörst du mir zu?", fragte mich mein Vater leicht genervt. Es war leicht kühl, die Sonne ging auch so eben unter - dicht saßen wir beieinander, das dunkelbraune Fell meines Vaters vermischte sich mit meinem eigenen.

Nebeneinander genossen wir die letzten Sonnenstrahlen der tief hängenden Sonne. Es war auch Tradition, dass der Alpha mit seinem Sohn einen drei Tage Ausflug in zweiter Gestallt macht.

Um Punkt Mitternacht, wenn der jüngere Wolf achtzehn geworden ist, müssen beide bei ihrem Rudel sein. Wenn sie dann Zuhause, heile, angekommen sind, wird der Alpha entscheiden, ob sein Nachfolger würdig ist sein Amt anzutreten.

Zusammen mit dir und deiner Mate, wird das Rudel weiter aufsteigen können!", die Stimme meines Vaters triefte nur so vor Stolz. Meine Brust schwoll unter diesen Worten an.

Auch wenn ich kein Alpha sein wollte, war es für mich eine Ehre dies zu hören! Von einem Mann, der nicht nur mein Vater war, sondern ein Mann der, der blutrünstigste Mann aller Werwölfe ist.

„ETHAN!", schrie eine helle, weiche Stimme. Erschrocken dachte ich nach. „Diese Stimme war damals nicht da!", ruckartig wurde ich aus meinen Erinnerungen gerissen.

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„Verdammt!", knurrte ich und musste mich wieder fangen. Ich war so sehr in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht mehr auf meine Umgebung geachtet habe.

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