ZWANZIG

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Ich selbst war in einer Starre gefangen, Cara schrie immer noch!

———

Ich hielt meinen Atem an, meine Freundin hörte auf zu schreien und schritt ein paar Schritte nach rechts - weg von mir und diesem Wesen und weg von der Kante der Felswand.

|Hallo? Alles okay? Ich habe Schreie gehört..|

Hörte ich Ethan's besorgte Stimme in meinem Kopf murmeln.
Ich räusperte mich und versuchte mich von diesen roten Augen loszureißen!

Zwecklos. Meine Aktion war zwecklos! Ich trat ein Schritt nach links - wollte dieses Etwas von Cara ablenken, sie davor beschützen! Wütend knurrte es.

|Verdammt nochmal, Lia! ANTWORTE!|

Schrie Ethan mich an.
Ich schluckte. Plötzlich fühlte sich der Wald um mich herum schaurig an, erst jetzt erkannte ich unseren Fehler:

Wir hätten nicht hier hin gehen dürfen - vor allem nicht jetzt, um diese Uhrzeit!

,,verdammt! Ethan hat mich doch auch gewarnt..", murmelte ich vor mich her. Ich schloss verzweifelt meine Augen - wollte dieses pure Rot nicht mehr sehen müssen.

Ein schnappen von Zähnen neben meinem linken Ohr, ließ mich zusammen fahren! Ich riss meine Auen auf und sah nur noch das graue Fell vor meiner Nase.

Ich wurde an meinem Ärmel gepackt, er hielt mich mit seinen Zähnen fest - verletzte und berührte mich aber nicht, eher nur den Stoff meines Oberteils.

Der graue Wolf setzte sich in Bewegung, wild wurde ich hinter ihm hergezogen. Es ging durch Büsche, Grass - dass mir bis zur Hüfte ging, durch einen kleinen Bach und über viele Hügel.

Hinter mir hörte ich Cara nach mir suchen und verzweifelt rufen.
Blind stolperte ich herum - der Stoff zerriss aber nicht zwischen seinen scharfen Zähnen. Ich konnte mich auch nicht wehren.

Wenn ich ihm auf die Schulter schlug, grummelte er nur genervt auf und zog mich zwei Schritte grob vorran - nur um dann wieder weiter zu stampfen.

Hinter mir hörte ich nichts, weder Cara, noch den Wind.
Dann blieb der Wolf stehen und ließ mich los. Ich rieb mir den Arm, der durch diesem ganzen herum Gezerre taub geworden war.

Das graue Wesen setzte sich vor mir auf alle vier Pfoten hin - blickte mich von oben herab an.

|Wo bist du?|

Dröhnte es laut durch meinen Kopf, ehe ich antworten konnte, wurde ich nach hinten gestoßen und fiel unsanft auf den Boden.

,,Pass doch auf du-", ich schmeckte dann Fell auf meiner Zunge.
Wütend gab ich fluchende Worte von mir - dies wurde aber nur durch belustigtes Schnauben entgegen genommen.

Nachdem ich aufhörte zu fluchen und diesen schweren Klotz von mir schieben zu wollen , setzte der Wolf sich wieder vor mich hin.
Vorsichtig stellte ich mich wieder auf die Füße - ganz klein wollte ich nun auch nicht sein!

,,Du bist meine Mate und nicht seine!", grollte mein Gegenüber.
Der Boden vebrierte unter meinen Füßen - lose Erde flog ein paar Zentimeter vom Waldboden.

,,Was?! Nö, hoff' doch nicht! Außerdem will ich zurück!", sagte ich patzig und verschränkte meine Arme vor der Brust. Verzweifelt legte der gräuliche die Ohren an.

,,Wieso glaubst du mir nicht?", fiepte er herum. Ich lachte kalt auf.
,,Die Frage ist eher; wieso entführst du mich?!", meine Stimme zitterte ein wenig. Erst jetzt sah ich mich vorsichtig in meinem Umfeld um.
Meine Frage wurde einfach ignoriert!

Wir waren auf einem Hügel der tiefer im Wald war, dazu waren wir etwas höher als der Rest. Hier oben war dennoch dichter Nebel zu erkennen.
Als ich nach oben sah, sah ich den Sternenverhangenen Himmel.

Der Mond in Form einer Krallen oder auch einer Sichel stand fast über uns.
Der Boden unter meinen Füßen war aus Stein, aber hier und da war Erde zu erkennen. Weiter um uns herum waren Kniehohe Steine zu erkennen.

Auf einem hohen Felsen, der circa acht Meter hoch war, war genug Platz für zwei riesige Werwölfe.
Auf diesem Platz könnte man glatt Rudel-Versammlungen veranstalten.

|Ich frag nicht noch einmal nach! Wo. Bist. Du?!|

Wütend donnerte seine Stimme in meinen Gedanken wieder.
Ich erzitterte.
Ein Knurren vor mir zog mich mal wieder in das hier und jetzt.

,,Antworte ihm nicht!", fauchte mich der Unbekannte graue Wolf an.
Wütend schnaubte ich auf.
,,Du hat mir nichts zu sagen, du Stinkstiefel!", motzte ich ihn an.

,,Dean.", Schnurrte er mich schon beinahe an. Verwirrt hob ich eine Augenbraue und gab ein ‚Hä?' von mir. Der Wolf vor mir, bohrte bei einem Walderde-Stück herum.

Nervös trippelte er von einem Bein aufs andere. ,,Dean, das ist mein Name. Dean Mc'Lain.", schüchtern blickte er zu mir nach unten.

Ich fing an zu lachen.
Wütend brüllte er los. Die wenigen Waldbewohner, so viel ich von Ihnen eben wusste, schraken auf, flogen und flohen vor Dean Mc'Lain davon!

Ich trat einen Schritt nach hinten - ich war eingeschüchtert.
Dean fletschte nun mit den Zähnen, hockte sich auf alle vier Beine und war bereit zum Sprung.

Durch das Mondlicht wurde sein graues Fell in eine Art Silberlicht getaucht.

Seine roten Augen waren nur auf mich gerichtet. Gerade wollte er schon abspringen, als unter unseren Beinen der Waldboden bebte - allerdings anders als bei seinem wütenden Brüllen!

Nämlich viel heftiger!

Erstarrt schaute ich in den dunklen Wald. Die Bäume schwankten an ein paar Stellen heftig hin und her - sonst war es völlig windstill! Ein lautes, tiefes und dominantes Wolfsheulen war aus dem Wald zu hören.

Selbst Dean sah verschreckt zum Wald. Er zog seinen Schweif ein und sah mit weit geöffneten Augen hinter mich. Erst jetzt bemerkte ich, dass das Heulen hinter mir kam!

Dann spürte ich gar kein Beben unter meinen Füßen, sondern nur einen kräftigen Luftzug - der mir die Haare ins Gesicht wehen ließ.

Dann krachte etwas lautstark zu Boden. Der graue Wolf wurde vollständig von etwas schwarzem Eingehüllt - das vom Licht glänzte. Ich hörte Zähne fletschten, Schmerzensschreie, Fell reißen und Blut auf das Gestein tropfen!

Verschreckt sah ich auf die beiden kämpfenden Wölfe. ,,Sie gehört zu mir Mc'Lain!", brüllte Ethan herum.
Dean keuchte und kam taumelnd auf seine Pfoten. Wie wild gewordene Tiere umkreisen sie sich - ich war außerhalb des Kampfrings.

,,NIEMALS!", schrie Dean aufgewühlt und griff Ethan an. Ein lauter, entsetzter Schrei durch zuckte den Kampflärm! Mein Schrei!

 Ein lauter, entsetzter Schrei durch zuckte den Kampflärm! Mein Schrei!

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