SIEBENUNDDREISSIG

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Ethan machte langsame Schritte auf uns beide zu. Alec, neben mir, spannte sich an und schob mich etwas hinter sich. Genervt seufzte ich und sprang vom Bett auf - dabei rutschte mir Alec's Oberteil von den Schultern.

„Ethan, können wir kurz rausgehen?", fragte ich meinen Mate sanft. Er knurrte noch einmal bedrohlich in Alec's Richtung und fletschte die Zähne, ehe er mich mit seinen grünen Augen ansah.

Sein wütender Blick wechselte schlagartig zu einem liebevollen.
„Geht es dir gut?", fragte er besorgt nach. „Mir Ja.. meiner Tür nein.", scherzte ich und gewann ein kleines Lächeln von Eth.

Ich packte vorsichtig seine rechte Hand, sofort verwandelte er seine Hand wieder in eine normale und verflechtete unsere Hände ineinander.
Meine Beine trugen mich wie von selbst zur Treppe - Ethan zog mich hinter sich her.

Die erste Stufe hatte ich schon erreicht, aber ich drehte mich nochmal zu Alec. ,,Nimm dir ein Oberteil, sonst rastet der Alpha gleich komplett aus.", sagte ich leicht belustigt - was von Ethan nur mit einem Schnauben abgenommen wurde.

Leise lachte Alec und nickte mir zu, ich schmunzelte und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Plötzlich wurde ich gepackt und über eine Schulter geworfen. „Was zuuuum! ETHAN!", schrie ich und krallte mich an seinem Rücken fest.

Mein Mate polterte die gesamte Wendeltreppe nach unten - mein Körper hing schlaff über seine rechte Schulter. Mein Kopf schlug immer mal wieder leicht gegen die Mitte seines Rückens.

„Was tust du??", fragte ich leicht verzweifelt. Ich hatte immer noch das halbe Toast im Magen, was nicht mal ganz verdaut war. Eine leichte Übelkeit überkam mich.

„Ich glaub ich muss kotzen..", brummte ich leise. Anstatt mich wieder auf meine Füße zu lassen - verfestigte er seinen Griff um mich herum und rannte in einer übernatürlichen Geschwindigkeit los.

Die Welt um uns herum erkannte ich nicht mehr - nur eins wusste ich, wir waren nicht mehr bei mir Zuhause!

Er zog mich, im Rennen, über seine Schulter nach vorne und trug mich nun in seinen Armen wie eine Braut.
„Lass mich endlich runter!", flehte ich - die Übelkeit verging langsam.

Nein!", knurrte mein Mate und schnaubte nochmal nachträglich.
„Gesundheit!", grollte ich wütend, meine ‚Entschuldigung' war für sein Schnauben gedacht.

RUHE!", schnauzte Eth und ich zuckte in seinen Armen zusammen. „Wieso schreist du MICH an??", fragte ich wütend. Ethan knurrte nur noch mal laut, was in der Gegend wieder hallte.

Die Farben in der Gegend verschwammen in einander, der Wind rauschte in meinen Ohren und es wurde etwas kälter - durch den Zugwind. Die einzige Wärmequelle war Ethan.

Meinen Kopf drückte ich näher an seine Brust - deutlich spürte ich den Blick von Ethan auf mir, ich kniff aber fest die Augen zusammen.
Der Wind wurde weniger und die Geschwindigkeit langsamer.

Langsam bekam ich wieder mit, wo wir waren. In einem düsteren Wald.
Erschrocken schnappte ich nach Luft.
„Wo sind wir?", fragte ich leise.

Ethan setzte mich wieder ab.
Durch meine Socken hindurch, spürte ich den Waldboden. Er war trocken, aber durch die Frühlingstage wirkte das ganze nicht so traurig und düster.

„In meinem Revier.", sagte mein Mate in einer triefen Stimmlage. Verwirrt sah ich mich um. Überall waren hohe Tannen - keine Laubbäume. Ein paar Büsche mit Tollkirschen wuchsen in unserer Nähe. Hier und da waren Meterhohe Felsblöcke zu sehen.
Einer war etwas niedriger, er ging mir bis zu meinen Knien.

Auf diesen Felsen stellte ich mich gerade hin. „So! Jetzt verrate mir mal, wieso du mich hier hin gebracht hast!?", verlangte ich zu wissen.
Ethan seufzte und kratze sich am Arm.

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